Die Rolling Stones sind eine britische Musikgruppe. Sie gründeten sich 1962 als Rhythm and Blues-Combo - indem sich drei der fünf Bandmitglieder von Alexis Korner's Blues Incorporated abspalteten, denen sie als fest engagierte Gastmusiker angehörten - und wurden im Laufe der nächsten zehn Jahre zur wahrscheinlich bedeutendsten und erfolgreichsten Rockgruppe der Welt. In den sechziger Jahren etablierten sie sich durch ihren exzessiven Lebenswandel als "bad boys" der Musikszene und standen wegen mehrerer Strafverfahren in verschiedenen Ländern aufgrund von Drogendelikten des öfteren vor dem Karriere-Aus. Sie bekamen aber ihre Probleme in den Griff, zogen sich künstlerisch nach und nach auf eine reine Entertainment-Position zurück und genießen mittlerweile ihren Status als "dienstälteste Rockband der Welt".
Entwicklung
1961–1967
Mick Jagger, Brian Jones und Keith Richards tingelten am Anfang ihrer Karriere (1961) durch diverse Jazz-Clubs und lebten von der Hand in den Mund. Ihren ersten Auftritt hatten sie unter dem Namen Mick Jagger and the Rolling Stones in der Besetzung Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Dick Taylor, Ian Stewart und Mick Avory (später bei The Kinks) am 12. Juli 1962 im Marquee Club. Die für diesen Abend angekündigte Band fiel aus und die drei Jungs erhielten ihre Chance. Brian Jones hatte sich beim Namen Rolling Stones (ursprünglich Rollin` Stones) durch einem Song von Muddy Waters inspirieren lassen. Wenig später stießen dann der Bassist Bill Wyman und der Jazzschlagzeuger Charlie Watts zur Band.
Anfangs bedienten sich die Rolling Stones aus dem Repertoire US-amerikanischer Bluesmusiker, wie z.B. Muddy Waters, Howlin' Wolf, John Lee Hooker und vor allem Chuck Berry. Ihr damaliger Manager Andrew Loog Oldham wollte die Stones als "böse" Version der Beatles aufbauen und stilisierte sie anfangs als "Droogs", juvenile Kriminelle aus Anthony Burgess' Roman A Clockwork Orange.
Aus Vermarktungsgründen wurden Jagger und Richards von Oldham auch gedrängt, eigene Songs zu verfassen. Waren die ersten beiden Nummer-1-Hits in England noch Fremdkomposition ("It's All Over Now" von Bobby Womack und "Little Red Rooster" von Willie Dixon), folgten bald eigene Titel. Ihre erste selbstverfasste Nr. 1 in England wurde "The Last Time" im Frühjahr 1965. Im Sommer desselben Jahres folgte dann "I Can't Get No Satisfaction", das den Stones zum weltweiten Durchbruch verhalf und ihnen den gleichen Star-Status wie den Beatles einbrachte. Im gleichen Jahr wurde auch noch die Single "Get Off of My Cloud" veröffentlicht, die wie der Vorgänger Platz 1 der UK- und USA-Charts erreichte. Galten die Rolling Stones bis dato als die im Vergleich zu den Beatles bessere Liveband, waren sie jetzt auch in puncto Songwriting auf Augenhöhe mit den Liverpoolern, so z.B. durch die Veröffentlichung des von der Kritik gelobten Albums "Aftermath" 1966, das ausschließlich eigene Kompositionen enthielt. Die Singles des Jahres waren "19th Nervous Breakdown / As Tears Go By" (erreichte Platz 2 in den britischen Charts) und "Paint it Black", was wieder eine internationale Nummer 1 wurde.
Auch die im Januar 1967 veröffentlichte Single 'Let's Spend the Night Together'/'Ruby Tuesday' erreichte vorderste Chart-Positionen, ebenso wie das am 20.01.1967 veröffentliche Album 'Between the Buttons'. Ansonsten war 1967 das wohl schwärzeste Jahr der Stones. Nach einer Razzia in Keith Richards Landhaus wurden er und Jagger wegen Drogenbesitzes angeklagt. Bei Jagger fand man nur relativ harmlose Tabletten, die ihm ein Arzt in Italien verschrieben hatte, die jedoch in England verboten waren. Beiden drohten mehrjährige Haftstrafen. Aufgrund eines vom Chefredakteur der altehrwürdigen "Times" verfassten Zeitungsartikels ("Who breaks a butterfly on a wheel?") schlug jedoch die öffentliche Meinung um, so dass lediglich Geldstrafen ausgesprochen wurden. Außerdem erklärten sich die befreundeten Musikerkollegen der Rockband The Who mit ihnen solidarisch, indem sie mehrere Stones-Songs aufnahmen und veröffentlichten. Mick Jagger verbrachte zu Beginn der Ermittlungen eine Nacht im Gefängnis und soll dort den Song 2000 light years from home geschrieben haben.
Am 18.8.1967 veröffentlichten die Stones die Single 'We Love You'. Der Song beginnt mit dem Zuknallen einer Zellentür. John Lennon und Paul McCartney sind im Backgroundchor dabei.
Abgesehen von den Januar-Veröffentlichungen war 1967 auch musikalisch kein sehr erfolgreiches Jahr. Im Fahrwasser von "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" der Beatles und dem Zeitgeist folgend meinten die Stones, auch ein psychedelisches Album herausbringen zu müssen. "Their Satanic Majesties Request" gilt bis heute als eher schwaches und untypisches Album der Band, obwohl es mit "2000 Light Years From Home" und "She's A Rainbow" zwei Klassiker enthält.
1968–1972
1968 ging es wieder steil aufwärts. Mit "Jumpin’ Jack Flash" wurde eine Rockhymne par excellence veröffentlicht, die alle Stilelemente eines klassischen Stones-Songs enthält und die Gerüchte vom nahenden Karriereende verstummen ließ: ein einprägsames Gitarrenriff, druckvolle Bassläufe, knochentrockene Drums und Mick Jaggers Stimme mit ihrem typisch snobistischen Cockney-Akzent. Ende 1968 wird mit Beggars Banquet eines der besten Alben der Band veröffentlicht. Die LP enthält wieder die altbewährten Zutaten: klassischer Country Blues und Rhythm & Blues, sowie Rocksongs, die im Lauf der Jahre zu Hymnen wurden, wie z.B. Street Fighting Man oder Sympathy For The Devil. Aufgrund der persönlichen Probleme von Jagger, Richards und insbesondere Brian Jones, der infolge seines starken Drogenkonsums schon länger körperlich in keiner guten Verfassung war, hatten die Stones bereits seit 2 1/2 Jahren kein Konzert mehr gegeben. Daher verließ der vorbestrafte Jones am 5. Juni 1969 auf Drängen von Jagger und Richards die Gruppe. Er plante eine neue Band zu gründen, doch dazu kam es nicht mehr. Am 3. Juli 1969 ertrank er unter bis heute ungeklärten Umständen bei einer Party in seinem Pool. Das zwei Tage später zur Einführung des neuen Gitarristen Mick Taylor - er kam von John Mayall's Bluesbreakers - geplante Free Concert im Londoner Hydepark geriet so zur Gedenkveranstaltung für Brian Jones. (Oder zu einer Marketingveranstaltung, immerhin gingen nur zwei der Stones auf Jones Beerdigung.) Im November 1969 wurde mit Let it Bleed das nächste Meisterwerk veröffentlicht, das mit "Gimme Shelter" und "Midnight Rambler" zwei der vielleicht besten Stones-Songs aufweist. Im selben Monat begann nach der erwähnten zweieinhalbjährigen Bühnenabstinenz eine umjubelte US-Tournee. Die ausschließlich positiven Eindrücke dieser Tournee wurden durch die Ereignisse im nordkalifornischen Altamont, am 6. Dezember 1969 getrübt. Bei diesem schlecht organisierten Free Concert, das als Gegenveranstaltung zum Woodstock Festival geplant war und an dem u. a. Santana und Jefferson Airplane teilnahmen, starben vier Menschen. Der 18jährige Farbige Meredith Hunter wurde, während die Stones Under my Thumb spielten, durch einen der als Ordner angeheuerten Hell's Angels direkt vor der Bühne erstochen. Dieser Vorfall markierte das Ende der Love and Peace Generation.
Anfang der 1970er begannen die Stones, sich ihrer alten Wurzeln zu entledigen, denn der Plattenvertrag mit Decca Records lief aus und wurde nicht verlängert, und man trennte sich von Manager Allen Klein (die entsprechenden Rechtsstreitigkeiten zogen sich über mehrere Jahre hin). Tatsächlich waren die Stones in dieser Zeit fast pleite, da die Rechte an allen bis dahin veröffentlichten Stücken bis heute bei Decca liegen. Aufgrund der hohen Steuerbelastungen in England verlegten die Stones ihre Wohnsitze nach Südfrankreich und gründeten in einer Art Vorreiterrolle ihr eigenes Plattenlabel: Rolling Stones Records - mit der inzwischen weltbekannten roten Zunge - die im übrigen entgegen landläufiger Meinung nicht von Andy Warhol, sondern von John Pasch designed wurde - als Markenzeichen. Dadurch wurde die vollkommene Unabhängigkeit von den großen Plattenfirmen erreicht, und die Rechte aller folgenden Veröffentlichungen lagen bei der Band selbst, wodurch sich die finanzielle Lage der fünf Musiker, v.a. aber der zwei Songwriter Jagger und Richards, schnell verbesserte. Obwohl Mick Jagger immer weniger Zeit mit seinen Bandkollegen verbrachte, da er nach und nach zum Mitglied des internationalen Jetset wurde, lief es musikalisch weiter glänzend: Im April 1971 wurde Sticky Fingers veröffentlicht, das mit dem rockigen "Brown Sugar" und der Ballade "Wild Horses" wieder zwei Klassiker enthielt. Für neue Impulse sorgte der mittlerweile fest in die Band integrierte Mick Taylor, der im Rückblick als der handwerklich beste aller Stones-Gitarristen gilt ("Sway", "Can't You Hear Me Knocking", "Moonlight Mile").
Im Keller der von Keith Richards gemieteten Villa Nellcôte im südfranzösischen Villefranche sowie in Studios in Los Angeles und London entstand der nächste Klassiker Exile on Main Street, ein Doppelalbum, das anfänglich von der Kritik aufgrund des rauen und unfertig wirkenden Sounds verrissen wurde. Demgegenüber wird heutzutage gerade die durch den dilettantischen Produktionsstil bedingte Urwüchsigkeit geschätzt und erhebt das Album bei vielen Fans zum künstlerischen Höhepunkt der Band.
1973–1983
Die Welttournee der Jahre 1972/1973 knüpfte an den Erfolg des grandiosen Doppelalbums an und zeigte die wahre Stärke und das Können der Stones, die sie bis in heutige Zeit immer wieder aufs neue beweisen. Allerdings spielten sie in den USA 1972 bei jedem Konzert fast dieselben Songs, freilich hoch professionell und auf dem Höhepunkt ihres Könnens; beispielsweise glänzte besonders Mick Taylor mit seinen Gitarrensoli im Blues Love in vain. Auf der US-Tournee 1972 wurde in Fort Worth und in Philadelphia der Konzertfilm Ladies and Gentlemen, the Rolling Stones gedreht, der jedoch nie in die Kinos kam. In diesem Film werden Mick Jagger und Keith Richards stark in den Mittelpunkt gerückt, während Bill Wyman in keiner Großaufnahme zu sehen ist. Ein inoffizieller Film, Cocksucker Blues, wurde ebenfalls nicht veröffentlicht, da er das Tourneeleben ungeschminkt mit Sex- und Drogenszenen zeigt und deshalb für ein breites Publikum als ungeeignet erschien. Besonders die Europa-Tournee 1973 gilt als absoluter Höhepunkt der Rolling-Stones-Konzertkarriere. Ein in Brüssel am 17. Oktober aufgenommenes Live-Album erschien nie offiziell und kursiert nur als weit verbreitete Raubpressung. Es gilt gemeinhin als beste Live-Aufnahme überhaupt. Allerdings spielten die Rolling Stones auf der gigantisch inszenierten US-Tournee 1975 derart schlecht, dass manche Kritiker schon das Ende der Gruppe gekommen sahen. Der unpräzise Gesang von Mick Jagger fiel auch auf der Europa-Tournee 1976 negativ auf (beispielsweise auf dem offiziellen Live-Doppelalbum Love You Live). In dieser Zeit lebte Mick Jagger - wie viele andere Künstler, beispielsweise David Bowie - sein androgynes Image am stärksten aus.
Zur Europatournee 1973 war das Album Goats Head Soup erschienen, das seinerzeit als schwach eingestuft wurde. Im Rückblick entsprach es einfach nicht dem hohen Standard der vier Vorgängeralben. Im Gesamtwerk der Stones nimmt es trotzdem eine hohe Position ein, und das nicht nur, weil es mit Angie einen ihrer größten Hits enthielt. Die beiden nächsten Alben It's Only Rock 'n' Roll 1974 und Black and Blue 1976 (zum ersten Mal mit Ron Wood von den Faces) wiesen einen gewissen Mangel an Inspiration auf.
Die Stones fielen seit Ende der sechziger Jahre als Band nicht nur durch ihre Musik auf, sondern auch durch ihre Skandale. Besonders Keith Richards machte durch seinen Drogenkonsum von sich reden. Mitte der 1970er-Jahre schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, ob er Brian Jones, Jimi Hendrix oder Jim Morrison nachfolgen würde. Seine Beziehung zum schwedischen Ex-Model Anita Pallenberg, die ebenfalls stark heroinabhängig war, schien ihn mit in die Tiefe zu ziehen. So erschien im Nachhinein die Verhaftung in Toronto wegen Drogenbesitzes im Jahr 1977 als heilsamer Schock für Richards. Im Zusammenhang mit dem anschließenden Prozess, bei dem ihm bis zu sieben Jahre Haft drohten, sagte er sich endgültig vom Heroin los. Er wurde zu einer Geldstrafe verurteilt und gab aufgrund einer Auflage des Gerichts für eine Blindenstiftung (Canadian National Institute for the Blind -CNIB) 1979 in Oshawa, Kanada, ein Gratiskonzert mit einer eilig zusammengestellten Band New Barbarians und mit den Rolling Stones. Auch in der Gruppe hat es inzwischen Veränderungen gegeben: 1975 verließ der virtuose Gitarrist Mick Taylor die Gruppe. Ron Wood, sein Nachfolger, weist zwar nicht die gleiche Virtuosität auf wie Mick Taylor, passt jedoch aufgrund seines integrativen, fröhlichen Charakters wesentlich besser ins Bandgefüge.
Das rauere Gitarrenspiel Woods machte sich auch in der Musik der Stones bemerkbar und fand seinen Höhepunkt in dem für viele Kritiker letzten Meisterwerk Some girls, das 1978 als Antwort auf die auf dem Höhepunkt befindliche Punkbewegung erschien. Es enthält alles, was ein klassisches Stonesalbum ausmacht: einprägsame Gitarrenriffs mit starken Blueswurzeln, anzügliche chauvinistische Texte und ein geniales, Proteste auslösendes Cover. Die ausgehenden 1970er sind noch einmal von einer großen Kreativität gekennzeichnet. In dieser Zeit entstehen viele Songs, die noch die Basis für die folgenden drei Alben Emotional Rescue 1980 Tattoo You 1981 Undercover of the Night 1983 bildeten. Fast schon automatisch schloss sich nach Veröffentlichung von Some girls 1978 eine erneute US-Tournee an, die zumeist nur noch in Stadien stattfand.
1983–1986
In den 1980ern kam es zu Spannungen innerhalb der Band, und einige Mitglieder starteten Soloprojekte. So veröffentlichte Jagger die Alben She's The Boss (Februar 1985) und Primitive Cool (15. September 1987) und machte sich auch mit einer Tournee selbständig, in deren Verlauf er allerdings hauptsächlich Stones-Stücke spielte. Daraufhin gründete Keith Richards ebenfalls eine Band: The Expensive Winos, und ging ebenfalls auf Tournee. Während dieser Phase entstand aber trotzdem noch ein neues Album der Band: Dirty Work. Dieses Album widmete die Band ihrem langjährigen Pianisten und Gründungsmitglied Ian Stewart, der am 12. Dezember 1985 überraschend im Alter von 47 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben war.
1987 bis heute
Mit der Aufnahme der Band in die Rock and Roll Hall of Fame am 18. Januar 1989 waren alle Streitigkeiten beendet. Hier trat noch einmal der Gitarrist Mick Taylor mit der Band auf. Die Stones nahmen im Mai innerhalb von zwei Wochen das Album Steel Wheels auf und starteten am 31. August 1989 nach einer Tourpause von sieben Jahren wieder einmal zu einer Welttournee, die in den USA unter dem Titel Steel Wheels und in Europa unter dem Titel Urban Jungle äußerst erfolgreich war. Nun erreichte die Inszenierung der Konzerte mit Kulissenaufbauten, aufblasbaren Puppen, Videowänden und Lichteffekten ihren Höhepunkt und stand zumindest gleichwertig neben der Musik. Die Konzerte begannen, uniform zu werden; jeden Abend wurden dieselben Songs gespielt. 1993 verließ der Bassist Bill Wyman die Band aus persönlichen Gründen, die Stones waren nur noch zu viert. Auf den folgenden Platten und Tourneen spielte der Bassist Darryl Jones, der allerdings nicht als offizielles Bandmitglied gilt.
Die Stones setzten ihre erfolgreichen Welt-Tourneen fort. In riesigen Stadien traten sie auf und feierten Triumphe. Die Gigantomanie und der Perfektionismus dieser vollständig durchorganisierten Großtourneen erstickten nach Meinung vieler Fans allerdings jegliche Spontanität. Auch die überaus durchgreifende Vermarktung dieser Tourneen (z.B. Sponsoring durch Volkswagen 1994) stieß auf Kritik.
1994 fand die Voodoo Lounge Tournee statt. 1998 folgte die Bridges to Babylon-Tour und zum 40-jährigen Bestehen der Band 2002/03 die Forty Licks-Tour rund um die Welt. Allerdings gingen sie zum ersten Mal seit 1975 wieder auf Tournee, ohne ein in Gänze neues Album zu promoten. Lediglich vier neue Tracks (u.a. "Don't stop") waren auf der Doppel-CD enthalten. Obwohl das Repertoire aus insgesamt über 100 Titeln jeden Abend abgewandelt wurde, waren es doch die alten, großen Hits, die das Publikum anzogen. Zum ersten Mal seit den frühen 1970erjahren spielten die Rolling Stones nicht mehr nur in Stadien, sondern immer wieder auch in kleineren Hallen und ausgesuchten Clubs, zum Beispiel im "Zirkus Krone Bau" in München. Songs aus diesem und anderen umjubelten Konzerten sind auf der DVD-Box "Four Flicks" enthalten, die auf vier DVDs verschiedene Shows der Tournee beschreibt. Zusätzlich erschien die DVD "Sarstock" als Dokumentation des bis dato weltgrößten kommerziellen Rock Open-Airs im Downsview Park Toronto, an dem die Band Ende Juli 2003 zwischen zwei Auftritten in Europa zur Unterstützung ihrer Lieblingsstadt nach der SARS-Epidemie teilnahm.
Am 10. Mai 2005 kündigten die Stones anlässlich eines Minikonzerts vor Hunderten von Fans und Journalisten auf dem Platz vor der New Yorker Juilliard-Musikhochschule eine neue Welttournee an, die dann am am 21. August 2005 in Boston startete. Charlie Watts bezeichnete dies als die letzte Tour der Stones, was Jagger aber umgehend dementierte: "Wir kündigen die letzte Tour nicht an". Der Titel "Oh No, Not You Again" aus dem ersten Studioalbum seit Bridges to Babylon (1997) wurde beim Konzert am 10. Mai 2005 erstmals der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Zum Tourstart wurde am 22.August 2005 die Single "Streets of Love" veröffentlicht, das Album "A Bigger Bang" erschien am 5. September 2005.
Bemerkenswert ist noch die eher seltsam anmutende Veröffentlichungspolitik der Gruppe (Rolling Stones: Plattenveröffentlichungen). Bis heute gibt es keine Gesamtausgabe ihres musikalischen Werks etwa in Form einer Mehrfach-CD-Box, die auch unveröffentliche Stücke enthält, wie sie z. B. von The Who mit Maximum R&B vorgelegt wurde. Mit der Veröffentlichung von Forty Licks im Jahr 2002 sind zum ersten Mal die bekanntesten Songs aus beiden Epochen (mit 1964-1970 und nach 1971-heute) enthalten.
Auch fast sämtliche Live-Platten sind nie komplett live aufgenommen. Viele Songs sind im nachhinein durch Zumischungen (Overdubs) und Bearbeitungen derart verändert worden, dass sie teilweise die Konzertsituation nur noch eingeschränkt wiedergeben. Trotzdem gilt "Get yer Ya-Yas out" als eines der besten Rock-Livealben.
Mitglieder
- Mick Jagger (Gesang), seit 1962,
- Keith Richards (Gitarre), seit 1962,
- Brian Jones (Gitarre), 1962-1969,
- Dick Taylor (Bass), bis 1962,
- Bill Wyman (Bass), 1962-1993,
- Mick Avory (Schlagzeug), bis 1963,
- Charlie Watts (Schlagzeug), seit 1963,
- Mick Taylor (Gitarre), 1969-1975,
- Ian Stewart (Piano), 1962-1985,
- Ron Wood (Gitarre), seit 1975 (Offizielles Mitglied seit 1993),
- Billy Preston (Orgel), war in den 70ern mit dabei.
Diskografie
Anmerkung: Bei den hier angegebenen Veröffenlichungen handelt es sich ausschließlich um Alben mit zum Zeitpunkt des Erscheinens neuem Material der Band oder Live Alben, keine Sampler. Bis zur Veröffentlichung von Their Satanic Majesties Request wurden von der Plattenfirma der Rolling Stones jeweils verschiedene Versionen der Platten für die Märkte USA und Großbritannien produziert. Ausschließlich für den deutschen Markt wurde die Platte Around & Around produziert und im September 1964 veröffentlicht.
Durch diese Aufteilung in verschiedene Märkte unterscheiden sich die US- und UK-Platten bis zum Album Between the Buttons leicht.
Die Tabelle soll einen Überblick ermöglichen:
Datum: | UK-Veröffentlichungen: | US-Veröffentlichungen: |
April 1964 | The Rolling Stones | |
Mai 1964 | The Rolling Stones: England's Newest Hit Makers | |
Oktober 1964 | 12 x 5 | |
Januar 1965 | No. 2 | |
Februar 1965 | Now | |
Juli 1965 | Out of Our Heads | |
September 1965 | Out of Our Heads | |
November 1965 | December's Children | |
April 1966 | Aftermath | |
Mai 1966 | Aftermath | |
November 1966 | Got Live If You Want It! | |
Januar 1967 | Between the Buttons | Between the Buttons |
November 1967 | Their Satanic Majesties Request | |
November 1968 | Beggars Banquet | |
November 1969 | Let it Bleed | |
September 1970 | Get Yer Ya's Ya's Out | |
April 1971 | Sticky Fingers | |
Mai 1972 | Exile on Main Street | |
August 1973 | Goats Head Soup | |
Oktober 1974 | It's only Rock'n Roll | |
Juni 1975 | Metamorphosis | |
April 1976 | Black and Blue | |
September 1977 | Love You Live | |
Juni 1978 | Some Girls | |
Juni 1980 | Emotional Rescue | |
August 1981 | Tattoo You | |
November 1983 | Undercover | |
März 1986 | Dirty Work | |
August 1989 | Steel Wheels | |
April 1991 | Flashpoint | |
Juli 1994 | Voodoo Lounge | |
November 1995 | Stripped | |
Oktober 1996 | Rock and Roll Circus | |
September 1997 | Bridges to Babylon | |
Oktober 1998 | No Security | |
September 2002 | Forty Licks (Best of-Album mit 4 neuen Titeln) | |
November 2004 | Live Licks | |
September 2005 | A Bigger Bang |
Weblinks
- Offizielle Website
- Offizielle deutsche Website
- Top-News der Rolling Stones (deutsch)
- Linkkatalog zum Thema Rolling Stones (Deutsch) bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Linkkatalog zum Thema Rolling Stones (Englisch) bei curlie.org (ehemals DMOZ)