Cimber Sterling

dänische Fluggesellschaft
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Cimber Sterling, bis 2008 Cimber Air, war eine dänische Fluggesellschaft mit Sitz in Sønderborg.

Cimber Sterling
Logo der Cimber Sterling
Boeing 737-700 der Cimber Sterling
IATA-Code: QI
ICAO-Code: CIM
Rufzeichen: CIMBER
Gründung: 1950
Betrieb eingestellt: 2012
Sitz: Sønderborg, Danemark Dänemark
Drehkreuz:
Heimatflughafen: Sønderborg
Leitung: Tony Hauboff (CEO)
Mitarbeiterzahl: 384 (2003)
Umsatz: 600 Millionen Kronen (2003)
Fluggastaufkommen: 773.850 (2003)
Flottenstärke: 22
Ziele: National und kontinental
Cimber Sterling hat den Betrieb 2012 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.

Geschichte

 
Das Logo bis zur Übernahme von Sterling im Dezember 2008

Im Jahre 1950 übernahm der Flugkapitän Ingolf Lorenz Nielsen die Fluggesellschaft Sonderjyllands Flyveselskab. Zunächst wurden nur kleine SAI KZ III und SAI KZ VII eingesetzt. Im Laufe der 50er und 60er Jahre kamen aber auch Piper Apache, King Air 90 und DeHavilland Heron zum Einsatz. Einen Liniendienst gab es zu dieser Zeit nicht.

Das änderte sich, als 1966 die Genehmigung für einen Liniendienst zwischen Sønderborg und Kopenhagen erteilt wurde. Um die Strecke bedienen zu können, wurden Turbopropmaschinen des Typs Nord 262 angeschafft. 1971 ging Cimber eine Kooperation mit Danair ein.

Zum 25-jährigen Bestehen der Firma wurde das erste Düsenpassagierflugzeug, eine VFW 614 im Jahre 1975 in die Flotte aufgenommen. Doch bereits im Jahre 1978 entschied man sich für zwei Fokker F-28 MK 3000, um die VFW-614 zu ersetzen. 1985 wurden die ersten drei ATR 42 angeschafft. 1987 wurde die deutsche Tochter, die Cimber Air GmbH in Kiel gegründet und der Linienflugbetrieb von Kiel nach Frankfurt aufgenommen. 1989 wurde der Linienflug nach Montpellier in Frankreich eingeweiht. 1990 wurde ein Vertrag mit der Lufthansa über eine Zusammenarbeit geschlossen. Es wurden drei weitere ATR 42 eingesetzt. 1992 wurden die betagten Fokker F-28 nach Australien verkauft und eine weitere ATR 42 angeschafft. 1994 wurde ein neues Verwaltungsgebäude direkt am Flughafen Sønderborg bezogen. Seit diesem Jahr leitete auch Jørgen Nielsen die Geschicke der Firma.

1995 wurde die Zusammenarbeit mit Danair aufgekündigt und ein Vertrag mit der SAS abgeschlossen. Drei neue Linien wurden eingerichtet, von Kopenhagen nach Aalborg, Karup und Aarhus. Der Firmengründer Ingolf L. Nielsen starb im Alter von 69 Jahren. 1996 wurden drei neue ATR 42-500 bestellt. 1997 übernahm Cimber Air von der SAS die Linie Kopenhagen - Newcastle.

1998 wurde in Kooperation mit der Lufthansa die Strecke Kopenhagen - Berlin eingerichtet. SAS übernahm 23 Prozent der Anteile von Cimber Air. Wiederum wurden zwei neue Flugzeuge, diesmal ATR 72-500 bestellt. Eine dritte Maschine wurde 1999 nachbestellt. Ebenfalls in diesem Jahr trat man dem "Team Lufthansa Partner" bei und ließ fünf ATR 42 unter dieser Marke fliegen.

Im Jahre 2000 trafen die ersten Bombardier CRJ200 ein. Sie wurden hauptsächlich in Berlin stationiert und flogen von dort nach Brüssel, Dublin, Hamburg, Nizza sowie zwischen Hamburg und Helsinki.

Aufgrund der Ereignisse des 11. September 2001 und der sinkenden Passagierzahlen wurden die Strecken Kopenhagen - Luxemburg und Berlin - Bremen eingestellt. Zwei ATR 42 konnten an Oman Air verleast werden. 2002 wurde die Strecke Kopenhagen - Bornholm von der Maersk Air übernommen. Von SAS übernahm man die Strecke von Kopenhagen nach Breslau. Ende 2003 wurde die Strecke von Kopenhagen nach Basel in den Flugplan aufgenommen. Anfang 2007 wurden die Routen Kopenhagen - Hannover/Genf von SAS übernommen.

Am 3. Dezember 2008 übernahm Cimber Air Teile der insolventen Fluglinie Sterling und firmiert seitdem unter dem heutigen Namen Cimber Sterling.

Infolge unbefriedigender finanzieller Ergebnisse in den letzten Monaten gab Cimber Sterling Ende 2011 eine konzeptionelle Neuausrichtung bekannt. Das Streckennetz sollte primär auf Inlandsverbindungen in Dänemark und Schweden konzentriert werden, daher sollten die für europäische Verbindungen eingesetzten Boeing 737 noch 2012 ausgemustert werden. Am 3. Mai 2012 stellte das Unternehmen um 06.30 Ortszeit (Sønderborg) Antrag auf Insolvenz, da die Umstrukturierung nicht den gewünschten Erfolg brachte.[1] Der Flugbetrieb wurde eingestellt, die Webpräsenz abgeschaltet.[2]

Ziele

Innerhalb von Dänemark wurden von Kopenhagen aus Aalborg, Karup, Billund, Bornholm und Sønderborg angeflogen. Eine weitere direkte Verbindung besteht zwischen Bornholm und Billund.[3]. Von seinen Hubs Kopenhagen und Billund flog Cimber Sterling einige Ziele im übrigen Europa an. Vorrangig Großstädte und beliebte Urlaubsziele in Spanien, Italien, Split in Kroatien und Burgas in Bulgarien.[4] Daneben arbeitete Cimber Sterling als Zubringer mit Lufthansa und Scandinavian Airlines zusammen und vercharterte neben dem Liniendienst auch Maschinen.

Flotte

 
Eine Bombardier CRJ200 der Cimber Sterling, noch in Cimber Air-Lackierung

Mit Stand Mai 2012 bestand die Flotte der Cimber Sterling aus 22 Flugzeugen[5]:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wallstreet Online.de - Dänische Fluggesellschaft Cimber Sterling stellt Insolvenzantrag abgerufen am 3. Mai 2012
  2. aero.de - Dänische Traditionsairline Cimber Sterling insolvent 3. Mai 2012
  3. Routenkarte Dänemark. Abgerufen am 12. Juli 2010 (dänisch).
  4. Routenkarte Europa. Abgerufen am 12. Juli 2010 (dänisch).
  5. ch-aviation.ch - Cimber Sterling (englisch) abgerufen am 1. Mai 2012