Schloss Moos-Schulthaus ist eine Burg in Eppan.
Geschichte
Das Gebäude war ursprünglich ein rechteckiger Wehrturm und wurde vor 1365 errichtet. Heinrich III von Rottenburg erweiterte die Burg und machte ein Jagdschloss daraus. Der Grundriss war jetzt L-förmig. Um 1550 wurde durch die von Spaur ein weiterer Anbau errichtet, so daß der Grundriss quadratisch wurde. Das Gebäude wurde dabei um ein weiteres Stockwerk ergänzt. Die letzte bauliche Veränderung geschah um 1650, ein Abort im Obergeschoss wurde eingebaut und die Dachkonstruktion wurde verändert.
Die adeligen Familien Firmian, Gerstl, Spaur, Tann, Lanser und Schulthaus bewohnten nacheinander das Schloss, bis es an Bauern verkauft wurde.
Das Schloss wurde 1958 vom Bozener Kaufmann Walther Amonn gekauft und restauriert. Dabei entdeckte man übertünchte Seccogemälde, die daraufhin freigelegt wurden.
Heutiger Besitzer ist die Stiftung Walther Amonn. Seit 1983 ist es ein Museum für mittelalterliche Wohnkultur.
Fresken und Inventar
In der Eingangshalle befinden sich Rankmotive, die wohl zwischen 1450 und 1500 entstanden sind. Im angrenzenden Jagdzimmer finden sich Motive, die wohl von verschiedenen Wandermalern um 1400 ausgeführt worden sind. Die Darstellung des "Katzen- Mäusekriegs", bei dem die Mäuse die Katzen erfolgreich bekriegen, geht auf eine ägypische Sage zurück. Das Motiv wurde ausser hier im gesamten Alpenraum nur noch in Pürgg / Steiermark gemalt.
Ausserdem finden sich Jagdszenen, bei der insbesonders die Jagdhunde sehr lebendig gestaltet wurden. Desweiteren ist ein Baum zu sehen, dessen Früchte Phallussymbole sind und die von Frauen gesammelt und in Körbe gegeben werden.
Der angrenzende Raum ist ein Schlafzimmer mit Möbeln aus dem 17. Jahrhundert. Hier werden auch Stücke aus der Volkskunst ausgestellt.
Eine intakte mittelalterliche Küche mit Gebrauchsgegenständen ist ebenfalls zu besichtigen.