Eine Büroklammer ist ein Hilfsgegenstand im Büro, der dazu dient, mehrere Blätter wieder lösbar aneinander zu befestigen. Büroklammern sind meist aus gebogenem Metalldraht gefertigt und ca. 1-3 cm lang bei einem Seitenverhältnis von ca. 3:1.

Geschichte
Vergleichbare Designs finden sich schon ab dem Jahr 3. Jahrtausend v. Chr. bei den Sumerern. Der tatsächliche Ursprung der Erfindung ist unklar. Büroklammern wurden seit etwa 1890 von The Gem Manufacturing Company in England produziert. William Middlebrook aus Waterbury, Connecticut wurde im Jahr 1899 ein Patent für die industrielle Fertigung von Büroklammern erteilt.
Am 12. November 1899 beantragte der Norweger Johan Vaaler aus Kristiania (Oslo) ein deutsches Patent auf einen Vorläufer der heutigen Büroklammer. Diese hatte noch nicht die heute übliche innere Windung und war deutlich runder. Ebenfalls 1899 erwarb der Amerikaner William Middlebrook das Patent für eine Maschine, die Büroklammern herstellt.
Im Jahr 1919 wurde durch den Österreicher und Fabrikbesitzer Heinrich Sachs die heutige optimierte Form mit spitzem Ende entworfen. Ihm wird, nicht ganz zweifelsfrei, auch die Erfindung des Reißnagels zugeschrieben.
Im April 1940 wurde Norwegen durch die deutsche Wehrmacht besetzt, woraufhin die Norweger das Tragen einer Büroklammer am Kragen als Symbol der Verbundenheit mit König und Regierung etablierten. Diese Handhabung wurde daraufhin durch die Besatzer verboten.
Auch heute erfüllt ein beachtlicher Teil der Büroklammern nicht seinen ursprünglichen Zweck. Sie dienen als Pfeifen- oder Ohrenputzer, Nagelreiniger, Krawattennadel oder als Schraubenzieher.
Erscheinungsformen
Büro-Alltag
Heutige Varianten der Büroklammer gibt es durchaus auch in Kunststoff, teils sogar bedruckt und in zahlreichen Größen. Die Drahtversion ist häufig mit buntem Kunststoff beschichtet.
Computertechnik
In Zeiten des Datenträgers Diskette, insbesondere der 5,25-Zoll-Disketten (mit dünner Hülle) waren Büroklammern (aus Metall) als Datenkiller bekannt, da sie oftmals magnetisch sind (oder wurden) und die ebenfalls magnetisch aufgezeichneten Daten verändern konnten, oder auch zum „Anheften“ von Disketten an Dokumente verwendet wurden, was die Diskettenhülle samt Datenscheibe verbog und somit massive Leseprobleme verursachte. Auch bei CDs besteht eine gewisse Verkratzungsgefahr was ebenfalls die Daten oder die Lesbarkeit beeinträchtigt.
Benutzer früherer Macintosh-Rechner kennen die Büroklammer als wichtiges Hilfsmittel für den Auswurf von Disketten, wenn der per Software gesteuerte Auswurf mittels Servomotor nicht funktionierte. Bei heutigen PCs findet sich ein vergleichbares System für den Not-Auswurf von CDs.
In der Computertechnik hat die Firma Microsoft die Büroklammer als Motiv mit dem Namen Karl Klammer für ihren Hilfe-Assistenten in der Office Serie genommen.
Siehe auch: Heftklammer, POST-IT