Walliserdeutsch ist die Mundart der Deutschschweizer im Kanton Wallis und gehört zur höchstalemannischen Dialektgruppe. Die Sprachgrenze zum französischsprachigen Unterwallis verläuft nördlich der Rhône entlang des Bachs Raspille zwischen Siders und Salgesch und südlich der Rhône im Bereich des Pfynwalds. Walliserdeutsch weist eine eigene Grammatik und etliche eigene Vokabeln auf. Es ist daher für Sprecher der hochdeutschen Sprache nur eingeschränkt verständlich. In früheren Zeiten hatte fast jedes Dorf seinen eigenen Dialekt der Wallisersprache, so dass anhand der Sprache dessen Herkunft erkannt werden konnte. Wegen der stärkeren Durchmischung sind aber solche Unterschiede am verschwinden. Heutzutage kann oft noch gesagt werden, aus welchem Tal die betreffende Person kommt.
Verwandt mit dem Walliserdeutsch ist der Dialekt der Walser, welche im 13. und 14. Jahrhundert aus dem Wallis auswanderten und an zahlreichen Orten im Alpenraum Siedlungen gründeten. Es ist vielfach so, dass in den Valser Siedlungen noch Walliserdeutsch wie zu Zeiten der Wanderungen gesprochen wird. Das Walliserdeutsch hat sich aber im Wallis deutlich verändert.
Beispiele
- "Der Käfer an der Decke bewegt sich.": "Dr Güegu a ner Welbi mottut schi."
- "Ich lasse mich nicht verarschen!": "Ich la mi nit la verteeru!"
- "Es gibt im Walliserdialekt kein Ausdruck für "sich lieben". Im Dialekt heisst das: "ich he di gäru". Der heutige Sprachgebrauch: "ich liebu dich" ist eine Erfindung der neueren Zeit."
Spezielle Begriffe
- "Ausserschweiz" ("Üsserschwiiz" ausgesprochen), wird für die Schweiz ausserhalb des Kantons Wallis verwendet. Schweizer, die nicht aus dem Wallis stammen, werden als Üsserschwiizer (Ausserschweizer) oder alternativ als Grüezini bezeichnet, weil das in der übrigen Deutschschweiz verbreitete Grusswort "Grüezi" im Wallis nicht üblich ist. Da "Grüezi" im Berndeutschen ebenfalls unbekannt ist, werden Berner als Bähi oder Bähini bezeichnet.
- embrüff und embrii: hinauf und hinunter
Oft werden umgangssprachlich auch heute noch alte und traditionelle Begriffe benutzt. Für diese gibt es zwar auch 'modernere' und in der ganzen Schweiz verbreitete Synonyme, welche aber seltener benutzt werden.
- Putti: eine (weibliche) Brust, Mehrzahl: Puttini
- Tschiffra: eine Traghutte die auf dem Rücken getragen wird
- Puttitschiffra: ein Büstenhalter (setzt sich aus Putti und Tschiffra zusammen)
- Lattotüechi: die im Wallis sehr verbreitenen grünen Eidechsen
- Pfifoltra: Schmetterling
- Geifetsch: Morgennebel
- Üüstag: Frühling
- Zudella: Eimer
- Guxa: Schneesturm
- Frontag: Donnerstag
- Hopschul: Frosch
- es älfs Euwi: Ein braunes Mutterschaf