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Der Film Die Brücke ist ein deutscher Antikriegsfilm von Bernhard Wicki aus dem Jahre 1959. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von 1958, in dem Gregor Dorfmeister unter dem Pseudonym Manfred Gregor seine eigenen Kriegserlebnisse verarbeitet hat.
Handlung
Im April 1945 werden in einer deutschen Kleinstadt sieben etwa 16 Jahre alte Jungen einer Schulklasse zur Wehrmacht eingezogen. Jeder der Jungen kommt aus einem anderen Elternhaus, einer ist Sohn des Ortsgruppenleiters der NSDAP, einer Sohn einer alten Offiziersfamilie, und die Väter sind alle im Krieg oder längst gefallen. Die meisten Erwachsenen – Mütter, Lehrer, der Dorfpolizist – sind ob der Einberufung schockiert, doch niemand wendet sich dagegen. Die Jungen hingegen freuen sich auf das "Abenteuer" und darauf, "sich endlich im Kampf bewähren zu dürfen". Nach nur einem Tag Ausbildung sollen sie schon im Kampf eingesetzt werden. Da einer ihrer Lehrer sich bei dem zuständigen Offizier für sie einsetzt, sucht dieser nach Möglichkeiten, die Jungen vom Schlimmsten fern zu halten. Gegenüber seinem Bataillonskommandeur gibt er zu bedenken, dass die zu jungen und zu schlecht ausgebildeten Soldaten auf dem Schlachtfeld flüchten würden und damit die ganze Kompanie in Panik versetzt werde. Darum werden sie zur Verteidigung einer völlig unwichtigen Brücke in ihrem Heimatdorf gegen die anrückende US-Armee eingesetzt. Sie werden einem erfahrenen Unteroffizier unterstellt, der dafür sorgen soll, dass sie die Brücke verlassen, bevor der Feind angreift, weil die Brücke ohnehin von Anfang an zur Sprengung vorgesehen war. Als er etwas Kaffee holen möchte, wird er von übereifrigen Feldjägern für einen Deserteur gehalten und erschossen.
Obwohl sie unter anderem von Dörflern und Wehrmachtssoldaten auf dem Rückzug gewarnt werden, betrachten die so allein gelassenen Jugendlichen ihren Auftrag als "nationale Verpflichtung", und harren aus. Doch schon bald werden sie mit der Realität des Krieges konfrontiert. Fünf von ihnen fallen im sinnlosen Kampf um die Brücke, sie können dennoch die anrückenden Panzer zum Rückzug zwingen (nicht zuletzt, weil die Amerikaner nicht gegen die erkannten Kinder kämpfen wollen).
Als später die Brücke, die sie unter so großen Opfern verteidigt haben, doch noch wie geplant von Wehrmachtssoldaten gesprengt werden soll, stellen sich die beiden Überlebenden diesen entgegen. Sie erschießen einen der Soldaten, die daraufhin wiederum einen der beiden töten. So bleibt nur einer der Jungen übrig. Der Film schließt mit dem deprimierenden Abspann, dass die Vorfälle so unwichtig waren, dass sie in keinem Kriegstagebuch aufgezeichnet wurden.
Auszeichnungen
Der Film wurde 1960 viermal mit dem Bundesfilmpreis in Gold ausgezeichnet. Bernhard Wicki erhielt für diesen Film 1989 aus Anlass des 40jährigen Bestehens der Bundesrepublik Deutschlands einen weiteren Spezialpreis des Bundesfilmpreises.
Außerdem erhielt der Film den Golden Globe Award als bester ausländischer Film und eine Nominierung für den Oscar als bester fremdsprachiger Film.
Bemerkung
2003 erstellte die Bundeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit zahlreichen Filmschaffenden einen Filmkanon für die Arbeit an Schulen und nahm diesen Film in ihre Liste mit auf.