DVB return channel

technischer Standard, um DVB TV-Übertragungwege rückkanalfähig zu machen
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DVB Return Channel gibt es für folgende Dienste:

  • DVB-RCS = Digital Video Broadcasting - Return Channel Satellite
  • DVB-RCC = Digital Video Broadcasting - Return Channel Cable
  • DVB-RCT = Digital Video Broadcasting - Return Channel Terrestrial

DVB-RCx (wobei das x den Übertragungsweg bezeichnet) macht die TV-Übertragungwege rückkanalfähig.

DVB-RCC wird bei einigen Kabelnetzbetreibern bereits eingesetzt, um Internetzugänge anzubieten. Wobei es vermutlich auch proprietäre Verfahren für den Rückkanal gibt. Das Fernsehkabelnetz eignet sich am ehesten dazu, Internet zur Verfügung zu stellen. Leider ist das mittlerweile auch das einzig noch attraktive am Kabelanschluss, solange nicht einerseits mindestens ausnahmslos alle analog zur Verfügung stehenden Programme auch per DVB-C eingespeist werden oder der Preis für reines TV auf 2 bis 4,50 EUR/Monat gesenkt wird. Momentan ist Kabelfernsehen hauptsächlich teuer und noch dazu oft von schlechter Qualität, da viele Hausverteilanlagen falsch abgestimmt oder schlichtweg marode sind. Es werden in den meisten Gebieten aber noch mindestens 2 Jahre (Stand Juli 2005) vergehen, bis es Internet per Kabelanschluß wirklich in nennenswertem Umfang, tatsächlich zu abonnieren, gibt. Anfang 2007 ist z.B. für Hannover Stand der aktuellen Plannungen. Unverständlicherweise sind aber im Mai bereits die Kanäle umgewürfelt worden, angeblich, um das Netz für Internet und Telefonie fit zu machen. Komischerweise sind die für die Rückkanäle vorgesehenen Frequenzen aber dabei keineswegs frei geworden, es sind nun erstmal lediglich etwas "kleinere" Programme dort hin verschoben worden.

DVB-RCS wird bereits seit 1999 von SES Global beworben und hätte eigentlich schon 2003 im regulären Consumereinsatz sein sollen. In der Realität ist DVB-RCS eine sehr interessante Technik für Internetanbindung mit niedrigen Anforderungen (u.A. wegen der gewaltigen Latenzzeit von über 600 ms) und es teilen sich viele Teilnehmer einen Transponder. Mit neueren Satelliten gibt es aber bereits heute z.T. steuerbare Transponder mit vergleichsweise winzigen Ausleuchtzonen, damit sich nicht - wie momentan noch bei Internet via Satellit allgemein üblich - ganz Europa die Bandbreite von ca. 38 Mbit/s pro Transponder teilen muss. Der Rückkanal soll bis zu 2 Mbit/s erreichen.

Oft wird die Abkürzung "-RCS" auch mit "Return Channel System" verwechselt.

Für DVB-RCT wurde durch großen Marketing-Hype während der DVB-T-Einführungsphase geworben. Selbstverständlich kann DVB-T nicht DSL- oder internettaugliche Kabelanschlüsse überflüssig machen. Lediglich das analoge Kabel-TV-Angebot bildet DVB-T recht gut und mit reduzierter Müllqoute digital terrestrisch ab.

Außerdem gibt es für DVB-RCT noch keine Rückkanalfrequenzen.

Vielmehr könnte der Rückkanal per GPRS, UMTS oder nur per SMS für Abstimmungen, Gewinnspiele, etc. nutzbar realisiert werden.

Es gibt aufbauend auf Satelliten-Receivern (DVB-S) bereits ein konkretes Produkt, bei dem das Handy per Bluetooth angebunden wird und Zusatzinformationen darstellt. Das Handy hat neben dem Nachteil des viel zu kleinen Displays aber den Vorteil, dass es auch einen Rückkanal zur Verfügung stellt, der beim konkreten Produkt per SMS implementiert ist und leider auch pro SMS Gebühren verursacht und so nur für Abstimmungen und Gewinnspiele geeignet sein dürfte und durch die geringe übertragbare Informationsmenge, sowie den i.A. horrenden Preis für SMS (üblicherweise um 12 bis 19 Cent/SMS, bzw. pro 160 Bytes, d.h. 786 bis 1245 EURO pro egabyte) nicht wirklich attraktiv ist.

Auch MHP-basierte Lösungen mit (beliebigen, auch DVB-basierten) Rückkanälen sind möglich.