Die Halong Bucht ist ein rund 1500 km² großes Gebiet im Golf von Tonkin, im Norden Vietnams. Rund 3000, zumeist unbewohnte Inseln und Felsen ragen, zum Teil mehrere hundert Meter hoch, aus dem Wasser. Das Kalksteinplateau, auf dem die Bucht beheimatet ist, ist am Versinken. 1994 erklärte die UNESCO die Bucht zum Weltkulturerbe.
Der Name Halong bedeutet übersetzt in etwa: "Ort, an dem der Drache ins Meer steigt". Der Legende nach entstand die Bucht durch einen Drachen, der in den Bergen nahe am Meer lebte. Als er zur Küste lief, zog er mit seinem Schwanz tiefe Furchen in das Land, welches vom Meer überflutet wurde, nachdem der Drache ins Wasser tauchte.
Durch die Gezeiten und das Wetter haben Wind und Wasser Grotten und Höhlen in den Stein gebildet, die teilweise, wie einige Strände auch, nur bei Ebbe betreten werden können. Viele von ihnen sind "grün", also über und über mit Pflanzen bewachsen, auf den Größeren existieren teilweise dichte Dschungel. In den Grotten und Höhlen gibt es bizarr anmutende Stalaktiten und Stalagmiten. Teilweise haben die Naturkräfte reglerechte Durchgänge durch den Fels gebildet.
Die mit 354 km² größte Insel ist Cat Ba, auf der etwa 12 000 Insulaner vorwiegend vom Fischfang, der Austernzucht und dem zunehmenden Tourismus leben. Die größte Erhebung beträgt über 330 m. In den 1970er und 80er Jahren war sie Ausgangspunkt zahlreicher so genannter Boat People.
Während der Kriege gegen die Franzosen und Amerikaner wurden einige der Inseln und große Höhlen darauf zu Auffanglagern für Flüchtlinge und Kranke und als Nachschubdepots ausgebaut. So existierte auf Cat Ba in einer Höhle ein Krankenhaus, in dem sich zeitweilig bis zu 300 Personen aufhielten.
Die Bucht wurde u.a. durch den Kinofilm "James Bond - Der Morgen stirbt nie" bekannt.