miniatur|Turmansicht Die evangelische Kirche ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in der Unnaer Straße 70 in Opherdicke, einem Ortsteil von Holzwickede im Kreis Unna (Nordrhein-Westfalen).
Geschichte und Architektur
Die ursprünglich katholische Kirche war vor der Reformation dem hl. Stephanus geweiht. Die romanische Querhausbasilika mit einem Seitenschiff im Norden und einem möglicherweise älterem Westturm, wurde von 1868 bis 1870 durch den Bauinspektor H. Hartmann um ein weiteres Querhausjoch mit Vorjoch, einer Polygonalapsis und kurzen, runden Chorflankentürmen erweitert. Von 1982 bis 1984 wurde das Gebäude umfangreich saniert. Die romanischen Bauteile sind aus kleinteiligen Bruchsteinen gemauert, Lang- und Querhaus sind verputzt. Die Klangarkaden des Turmes sind über Mittelsäulen mit Würfelkapitellen zweigeteilt. Darunter befinden sich an jeder Seite zwei weitere vermauerte Rundbogenöffnungen. Das Tympanonrelief des Südportales, mit einer Darstellung der Anbetung der Könige, ist stark verwittert. Die Säulchen und Kapitelle wurden im 19. Jahrhundert erneuert. Das Westportal ist schlicht gehalten. Der neuromanische Ostteil ist gequadert, die alten und neuen Querhausstirnen wurden von 1868 bis 1870, durch gestaffelte Dreifenstergruppen, einander angeglichen.
Die Westjoche im Innenraum sind über gestuften Pfeilern im gebundenen System gratgewölbt. Das Mittelschiffgewölbe wurde 1842 erneuert. Der Mittelpfeiler wird von Dreiviertelsäulen begleitet, die Seitenschiffarkaden ruhen auf gekuppelten Säulen. Die Kapitelle sind mit vegetabilen Ornamenten und Maskenköpfchen verziert. Im östlichen Hallenraumvon 1870 ruht das Gewölbe auf quadratischen Pfeilern mit Säulenvorlagen. Reste des ehemaligen Apisbogens sind erhalten. In den Turmraum wurde im 13. Jahrhundert ein gebustes Gewölbe auf angespitzten Schildbögen eingezogen.
Ausstattung
- Die Sakramentsnische mit einem schmalen Baldachinaufsatz und Skulpturenpodesten ist vom Ende des 15. Jahrhunderts.
- Die hölzerne Figur des hl. Jakobus major wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschnitzt.
- Der Kanzelkorb mit gedrehten Säulchen und Evangelistenfiguren aus Holz ist eine Arbeit vom Ende des 17. Jahrhunderts.
- Außen am Chor befinden sich drei Grabsteine vom frühen 19. Jahrhundert.
Literatur
- Georg Dehio, unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2
Weblinks
- Geschichte und Fotos (abgerufen am 22. April 2012)