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Moto2

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Moto2
Aktuelle Saison Motorrad-WM-Saison 2011
Fahrzeugtyp Motorrad-Prototypen
Land oder Region Weltmeisterschaft
Aktueller Name Moto2
Erste Saison 2010
Reifen Dunlop
Offizielle Website www.motogp.com
Das Podium des ersten Moto2-Laufes der Geschichte: Alex Debón (l.), Shōya Tomizawa (m.) und Jules Cluzel (r.) nach dem Großen Preis von Katar 2010.
Weltmeister 2010: Toni Elías auf Moriwaki

Die Moto2-Klasse ist die zweithöchste Prototypen-Rennklasse innerhalb der FIM-Motorrad-Weltmeisterschaft des Straßenrennsports.

Die Moto2 löste zur Saison 2010 die seit 1949 bestehende 250-cm³-Klasse als zweithöchste Kategorie innerhalb der Motorrad-WM ab.

Reglement

Das Reglement für die Nachfolgeserie der 250-cm³-Weltmeisterschaft Moto2 wurde am 15. Dezember 2008 von der FIM veröffentlicht.[1]

Hintergrund

Die Moto2-Serie reagierte auf die in den letzten Jahrzehnten ständig steigende Hubraumgröße der Straßenmaschinen: die 250-cm³-Klasse hatte ihre frühere Bedeutung weitgehend verloren, eine Aufrüstung war dringend geboten. Das neue Reglement soll auch die Kosten für die Rennställe, die vorher etwa durch exotische Materialien teils sehr hoch lagen, im Rahmen halten.

Motor

Anders als in den seriennahen Superbike-Rennserien sind in der Moto2-Klasse ausschließlich Prototypen mit Viertaktmotoren bis 600 cm³ zugelassen. Es sind keine pneumatische Ventilsteuerung, ovale Kolben sowie Karbon-Bremsen mehr erlaubt. Des Weiteren werden die Teams dazu verpflichtet, ein elektronisches Motorensteuerungssystem (ECU) zu benutzen.

Es werden Viertakt-Saugmotoren mit vier Zylindern und einem Hubraum von 600 cm³ verwendet. Die Motoren liefert ausschließlich Honda (Serienmotor der Honda CBR 600). Um die Motoren zu überwachen, werden ECUs installiert, die von einem von der FIM bestimmten Hersteller geliefert werden. Ein- und Auslassventile müssen konventionell sein. Ein variables Ventil-System ist nicht gestattet. Das Mindestgewicht für die Motoren beträgt 53 kg.

Jeder Fahrer hat nur ein Motorrad pro Rennwochenende zur Verfügung. Zwei komplette Motoren sind für jedes Wochenende gestattet. Diese sind mit Seriennummern versehen, um von der Rennleitung überprüft werden zu können. Ein System für die Datenaufzeichnung wird für alle Teams von einem Einheitshersteller bereitgestellt. Zudem sind nur ECU und Treibstoff erlaubt, die ebenfalls offiziell von den Moto2-Veranstaltern zur Verfügung gestellt werden.

Getriebe

Es sind maximal sechs Getriebeübersetzungen gestattet. Maximal sind drei alternative Einstellungen pro Übersetzungsstufe gestattet, jedoch nur zwei für die Haupt-Getriebeübersetzung. Die Teams müssen vor der Saison genaue Angaben über ihre Getriebeübersetzungen abgeben. Automatische elektro-mechanische oder elektro-hydraulische Kupplungssysteme sind nicht erlaubt.

Fahrwerk

Das Fahrwerk ist nach wie vor ein Prototyp. Innerhalb der gegebenen Richtlinien, durch das technische Reglement der FIM Grand Prix, ist die Umsetzung frei. Es ist nicht erlaubt den Rahmen, Schwinge, Sitz, Tank oder Verkleidungsteile von Serien-Maschinen zu verwenden. Das Mindestgewicht für die Maschinen beträgt 135 kg.

Die Reifen werden exklusiv von Dunlop geliefert, nachdem anfänglich noch eine Freigabe der Reifenwahl diskutiert worden war.[2]

Zugelassene Materialien

Folgende Teile müssen aus Stahllegierungen bestehen: Federn für die Ventile, Nockenwelle, Kurbelwelle, Pleuel, Kolbenstifte, Bremsscheiben. Folgende Teile müssen aus Aluminiumlegierungen bestehen: Motorengehäuse und Zylinderköpfe (gegossen), Kolben.

Punktesystem

Weltmeister wird derjenige Fahrer beziehungsweise der Hersteller, der bis zum Saisonende die meisten Punkte in der Weltmeisterschaft angesammelt hat. Bei der Punkteverteilung werden die Platzierungen im Gesamtergebnis des jeweiligen Rennens berücksichtigt. Die fünfzehn erstplatzierten Fahrer jedes Rennens erhalten Punkte nach folgendem Schema:

Punkteverteilung
Platz 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Punkte 25 20 16 13 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Zur Fahrerwertung zählen alle erzielten Resultate eines Piloten. Für die Konstrukteurswertung zählt jeweils das beste Resultat eines Fahrers der jeweiligen Marke, in die Teamwertung fließen alle erzielten Punkte der Piloten eines Teams ein.

Weltmeister

Jahr Fahrerweltmeister Konstrukteursweltmeister
2010 Spanien Toni Elías (Moriwaki) Schweiz Suter
2011 Deutschland Stefan Bradl (Kalex) Schweiz Suter

Rekorde

Fahrer

(Stand: Saisonende 2011)

Weltmeisterschaften
1. Deutschland Stefan Bradl 1
Spanien Toni Elías 1
Rennstarts
1. Schweiz Dominique Aegerter 34
Frankreich Jules Cluzel 34
Italien Simone Corsi 34
Frankreich Valentin Debise 34
Italien Andrea Iannone 34
Schweiz Thomas Lüthi 34
Vereinigte Staaten Kenny Noyes 34
Venezuela Robertino Pietri jr. 34
Vereinigtes Konigreich Scott Redding 34
Japan Yūki Takahashi 34
Australien Anthony West 34
Siege
1. Spanien Toni Elías 7
Spanien Marc Márquez 7
3. Italien Andrea Iannone 6
4. Deutschland Stefan Bradl 5
5. San Marino Alex De Angelis 2
6. Tschechien Karel Abrahám 1
Frankreich Jules Cluzel 1
Schweiz Thomas Lüthi 1
Italien Michele Pirro 1
Italien Roberto Rolfo 1
Japan Yūki Takahashi 1
Japan Shōya Tomizawa 1
Podiumsplatzierungen
1. Italien Andrea Iannone 14
2. Deutschland Stefan Bradl 12
3. Spanien Marc Márquez 11
4. Schweiz Thomas Lüthi 9
Spanien Julián Simón 9
6. Spanien Toni Elías 8
7. San Marino Alex De Angelis 5
8. Italien Simone Corsi 4
Japan Yūki Takahashi 4
10. Vereinigtes Konigreich Bradley Smith 3
Pole-Positions
1. Deutschland Stefan Bradl 7
Spanien Marc Márquez 7
3. Italien Andrea Iannone 5
4. Spanien Toni Elías 3
Spanien Julián Simón 3
6. San Marino Alex De Angelis 2
Japan Shōya Tomizawa 2
8. Italien Claudio Corti 1
Schweiz Thomas Lüthi 1
Vereinigte Staaten Kenny Noyes 1
Italien Michele Pirro 1
Ungarn Gábor Talmácsi 1
Schnellste Rennrunden
1. Italien Andrea Iannone 13
2. Deutschland Stefan Bradl 3
San Marino Alex De Angelis 3
Spanien Julián Simón 3
5. Spanien Toni Elías 2
Schweiz Thomas Lüthi 2
Spanien Marc Márquez 2
8. Tschechien Karel Abrahám 1
Frankreich Jules Cluzel 1
Spanien Pol Espargaró 1
Kolumbien Yonny Hernández 1
Vereinigtes Konigreich Bradley Smith 1
Vereinigtes Konigreich Scott Redding 1

Hersteller

(Stand: Saisonende 2011)

Konstrukteursweltmeisterschaften
1. Schweiz Suter 2
Rennen
1. Vereinigtes Konigreich FTR 34
Japan Moriwaki 34
Italien Motobi 34
Deutschland MZ-RE Honda 34
DeutschlandDeutschland Pons-Kalex 34
Schweiz Suter 34
Frankreich Tech 3 34
8. Deutschland Kalex 18
9. Monaco ADV 17
Italien Bimota 17
SpanienSpanien BQR-Moto2 17
ItalienItalien I.C.P. 17
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Promoharris 17
Italien Speed Up 17
Siege
1. Schweiz Suter 15
2. Japan Moriwaki 8
3. Deutschland Kalex 4
4. Italien Speed Up 3
5. Italien Motobi 2
6. Vereinigtes Konigreich FTR 1
Frankreich Tech 3 1
Podiumsplatzierungen
1. Schweiz Suter 42
2. Japan Moriwaki 17
3. Deutschland Kalex 11
4. Italien Speed Up 9
5. Vereinigtes Konigreich FTR 8
6. Italien Motobi 7
7. Frankreich Tech 3 5
8. DeutschlandDeutschland Pons-Kalex 2
9. ItalienItalien I.C.P. 1
Pole-Positions
1. Schweiz Suter 14
2. Deutschland Kalex 7
3. Italien Speed Up 6
4. Japan Moriwaki 4
5. Italien Motobi 2
6. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Promoharris 1
Schnellste Rennrunden
1. Schweiz Suter 14
2. Italien Speed Up 6
3. Japan Moriwaki 4
4. Vereinigtes Konigreich FTR 3
Deutschland Kalex 3
Italien Motobi 3
7. Frankreich Tech 3 1

Verweise

Commons: Moto2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. FIM-Reglement Moto2 2010 abgerufen am 15. Dezember 2008
  2. Dunlop gets Moto2 tyre deal In: autosport.com, Haymarket Publications, 26. Juni 2009