BIM Berliner Immobilienmanagement

deutscher Immobiliendienstleister und hundertprozentige Tochtergesellschaft des Landes Berlin
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Die Berliner Immobilienmanagement GmbH, oder kurz BIM, ist eine Tochtergesellschaft des Landes Berlin. Sie wurde im Januar 2003 gegründet, um die Dienstgebäude des Landes Berlin zentral zu verwalten. Als Aufsichtsbehörde fungiert die Senatsverwaltung für Finanzen, in dessen Stellvertretung Staatssekretärin Dr. Margaretha Sudhof den Vorsitz des Aufsichtsrates führt.

Entstehung

Die wirtschaftliche Situation Berlins ist prekär. Mit 59 Mrd. Euro liegen die Schulden deutlich über dem deutschen Länderdurchschnitt.[1] Beim Wunsch nach Schuldenabbau wurden die jährlichen Ausgaben des Landes analysiert. Die Kosten für die Unterbringung der im öffentlichen Dienst Beschäftigten sind neben den Personalkosten die höchsten. In diesem Zusammenhang ist das Sparpotential der landeseigenen Immobilien in den letzten Jahren im Berliner Abgeordnetenhaus in den näheren Fokus gerückt.[2] Doch Immobilien sind langfristige Kapitalbindungen, die sich nur schwer für kurzfristige Sparmaßnahmen einbinden lassen.[3] Sie benötigen vor dem Hintergrund der Haushaltskonsolidierung eine verbesserte Organisation . Aus diesem Grund wurden in den letzten Jahren in Berlin und in vielen anderen Bundesländern Liegenschafts- und Immobilienmanagementgesellschaften gegründet.[4] Neben der BIM wurde im Januar 2001 auch der Liegenschaftsfonds Berlin GmbH & Co. KG errichtet, der für den Verkauf landeseigener Immobilien zuständig ist.[5]

Gründungsmotivation

Bis 2003 gab es für die vom Land Berlin genutzten Gebäude keine einheitlichen Immobilien- und Belegungsdaten. Wo Daten vorhanden waren, wurden unterschiedliche Systeme genutzt, so dass man die Informationen nicht miteinander vergleichen konnte. Ohne diese Daten ist weder eine Standort- und Raumplanung, noch eine strategische Bedarfsplanung für die Unterbringung der im öffentlichen Dienst Beschäftigten möglich. Trotz hohen Leerstands bei den landeseigenen Immobilien waren 30 Prozent der Flächen extern angemietet. Es gab wenig Motivation zum wirtschaftlichen Handeln. Durch unterschiedliche Zuständigkeiten herrschte keine Transparenz über die tatsächlichen Kosten, dadurch bestand auch kein Anreiz, diese aktiv zu beeinflussen. Der sich über die Jahre angesammelte Sanierungsstau lag im dreistelligen Millionenbereich. Die unzureichende Instandhaltung der landeseigenen Immobilien führte zu Substanz- und Wertverlusten.[6] Dies gab den Ausschlag, im Januar 2003 die BIM zu gründen. Durch eine zentrale Bewirtschaftung des Gebäudebestandes sollen die Immobilienverwaltung des Landes Berlin effizienter gestaltet und Einsparpotentiale realisiert werden.

Aufgaben

Die BIM verwaltet die Immobilien des Landes Berlin. Das geht aus der Anlage zum Gesetz über die Errichtung eines Sondervermögens Immobilien des Landes Berlin (kurz: SILB ErrichtungsG) vom 4. Dezember 2002 und aus der ersten Änderung des Gesetzes über das SILB ErrichtungsG vom 7. April 2004 hervor.[7] Nach dem Beschluss des Abgeordnetenhauses Berlin vom 31. Oktober 2002 soll das festgesetzte Startportfolio „auf alle geeigneten Gebäude des Landes erweitert“[8] werden.

Arbeitsweise

Das Land Berlin hat ein neues gebäudewirtschaftliches Modell eingeführt, das sogenannte Mieter-Vermieter-Modell, mit dem die BIM arbeitet.[9] Das Mieter-Vermieter-Modell bedeutet, dass die Leitung öffentlicher Immobilien und Grundstücke „organisatorisch gebündelt wird und die Nutzer für die Inanspruchnahme immobilienbezogener Leistungen Miete entrichten müssen“[10]. Das heißt für die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, dass die landeseigenen Institutionen wie die Senatsverwaltungen, Gerichtsgebäude, Polizeiwachen etc. die landeseigenen Gebäude mieten und dem Land, in Vertretung durch die BIM, Miete bezahlen. Die Bereitstellung der zu vermietenden Räume wird nach einer festen Größe berechnet, der AllARaum.[11] Diese besagt, dass das Büro jedes Mitarbeiters aus wirtschaftlichen Gründen 11 m² nicht überschreiten sollte.[12] Mit dieser Arbeitsweise konnte die BIM bis Ende 2010 insgesamt 211 Millionen Euro für das Land Berlin einsparen.

Immobilien

Die BIM verwaltet rund 1500 Gebäude des Landes Berlin. Darunter unter anderem:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vgl. Senatsverwaltung für Finanzen (Hrsg.), Entwicklung des Berliner Schuldenstandes, online im Internet <http://www.berlin.de/imperia/md/images/senatsverwaltungen/ finanzen/haushalt/entwicklung_des_schuldenstandes.jpg>, zugegriffen am 27. Dezember 2010.
  2. Vgl. Fahrun, Joachim, Berlin vor der nächsten Sparrunde; in: Berliner Morgenpost, Nr.179, 4. Juni 2010, S. 12.
  3. Küßner, Stephan, Organisationskonzept für das Immobilien- und Liegenschaftsmanagement der Bundesländer (=Forum Finanzwissenschaft und Public Management, Bd. 6), Köln 2007, S. 1f.
  4. Küßner, Stephan, Organisationskonzept für das Immobilien- und Liegenschaftsmanagement der Bundesländer (=Forum Finanzwissenschaft und Public Management, Bd. 6), Köln 2007, S. 1f und 54ff.
  5. Vgl. o.V., Porträt. Service im Dienste Berlins, online im Internet <http://www.liegenschaftsfonds-berlin.de/site/index.php?id=24>, zugegriffen am 29. Juli 2010.
  6. Vgl. o.V., Warum gibt es die BIM, online im Internet <http://www.bim-berlin.de/aufgaben.html>, zugegriffen am 17. Januar 2010.
  7. Vgl. Kleine Anfrage der Abgeordneten Felicitas Kubala (Bündnis 90/Die Grüne) vom 11. Mai 2004; <http://www.parlament-berlin.de:8080/starweb/adis/citat/VT/15/KlAnfr/ka15-11559.pdf>, zugegriffen am 22. Juli 2010.
  8. Abgeordnetenhaus Berlin, 20. Sitzung des Abgeordnetenhauses, Plenarprotokoll 15/20, 31. Oktober 2002, S. 1344.
  9. Vgl. Abgeordnetenhaus Berlin, 20. Sitzung des Abgeordnetenhauses, Plenarprotokoll 15/20, 31. Oktober 2002, S. 1345 und vgl. Vgl. Kleine Anfrage der Abgeordneten Felicitas Kubala (Bündnis 90/Die Grüne) vom 11. Mai 2004; online im Internet <http://www.parlament-berlin.de:8080/starweb/adis/citat/VT/15/KlAnfr/ka15-11559.pdf>, zugegriffen am 22. Juli 2010.
  10. Küßner, Stephan, Organisationskonzept für das Immobilien- und Liegenschaftsmanagement der Bundesländer (=Forum Finanzwissenschaft und Public Management, Bd. 6), Köln 2007, S. 52.
  11. Vgl. Kleine Anfrage der Abgeordneten Felicitas Kubala (Bündnis 90/Die Grüne) vom 11. Mai 2004; online im Internet <http://www.parlament-berlin.de:8080/starweb/adis/citat/VT/15/KlAnfr/ka15-11559.pdf>, zugegriffen am 22. Juli 2010.
  12. Vgl. Schomaker, Gilbert, Im Roten Rathaus gelten andere Regeln, online im Internet <http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1346326/Im-Roten-Rathaus-gelten-andere-Regeln.html>, 13. Juli 2010, zugegriffen am 22. Juli 2010.