Kontrafaktizität

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Der Begriff Kontrafaktizität (gegen die Fakten) ist ein in der Philosophie und Wissenschaftstheorie verwendeter Begriff zur Kennzeichnung des Gegensatzes zwischen Behauptungen oder Gedankenmodellen und der Realität. Kontrafaktische Aussagen, d.h. solche, die der Wirklichkeit widersprechen, können unter bestimmten Bedingungen auch einfach als „falsch“ klassifiziert werden. Beispielsweise kann die Behauptung, dass mit der Verkleinerung des Ozonlochs die Problematik der Luftverschmutzung gelöst sei, als „kontrafaktisch“ bezeichnet werden.

Kontrafaktische Modelle ignorieren u. U. bewusst einzelne Phänomene der Realität, um strukturelle Aussagen machen zu können.

Kontrafaktische Annahmen werden oft benutzt, um Hypothesen über mögliche Ereignisabläufe aufzustellen. Es wird dabei ein so nicht eingetretenes Ereignis postuliert und die möglichen Folgen diskutiert.

Beispiel: Wie wäre die deutsche Geschichte verlaufen, wenn Kaiser Friedrich nicht schon 1888 an Kehlkopfkrebs gestorben wäre?

Diese Methode der Geschichtsbetrachtung gilt allerdings in der Wissenschaft als nicht seriös.

Als Kontrafaktische Konditionale werden in der Erkenntnistheorie dispositionale Zustände bezeichnet, die als kausale Zusammenhänge in Theorien verwendet werden, z.B. dass Wasser unter sonst gleichen Bedingungen nicht gekocht hätte, wenn es nicht erhitzt worden wäre Vorlage:Lit.

Ein Beispiel für Kontrafaktizität ist auch die „ideale Sprechsituation“ in der Diskurstheorie der Wahrheit von Jürgen Habermas Vorlage:Lit.

Literatur

  • Peter Baumann: Erkenntnistheorie. Metzler, Stuttgart/Weimar 2002.
  • Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Metzler/Pöschel, Stuttgart 1995.


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Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: Aussagen, die der Wirklichkeit widersprechen, sind immer falsch. Der Rest ist ein Wörterbuch-Eintrag. --Roger McLassus 15:08, 20. Okt 2005 (CEST)