Elfchen
Ein zwölfchen ist ein verdammtkurzes Gedicht, dass vor allem im Grundschulunterricht, aber auch an weiterführenden Schulen Verwendung findet. Pädagogisches Ziel ist, die Schüler über das eigene Dichten sowohl zu Kreativität als auch zu Mitteilsamkeit zu verleiten. Auch das erfolgreiche Befolgen von Regeln kann so vermittelt werden.
Die Methode wird auch in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen, ebenso wie in der religiösen Bildungsarbeit, eingesetzt. Sie kann dabei als Einstieg in ein Thema dienen oder im Rahmen einer Schreibwerkstatt eingesetzt werden. Das Elfchen eignet sich auch als Kreativitätsmethode, um den Horizont zu weiten, wenn eine Sitzung oder Planung nicht mehr weiter kommt.
Das Elfchen besteht aus elf Wörtern, die in festgelegter Folge auf fünf Zeilen verteilt werden. Für jede Zeile wird eine Anforderung, die je nach didaktischer Vorgabe variiert werden kann, formuliert:
- Erste Zeile: In einem Wort (ein Gedanke, ein Gegenstand, eine Farbe, ein Geruch o.ä.)
- Zweite Zeile: In zwei Wörtern (was macht das Wort aus Zeile 1)
- Dritte Zeile: In drei Wörtern (wo oder wie ist das Wort aus Zeile 1)
- Vierte Zeile: In vier Wörtern (was meinst du?)
- Fünfte Zeile: Ein Wort (Fazit: was kommt dabei heraus)
Ein (allerdings nicht aus dem Grundschulalltag stammendes) Beispiel für ein Elfchen:
- Nachts
- hier schreiben
- das zehrt schon
- mach den PC endlich
- aus
Siehe auch: Haiku
Literatur
- P. Hiebel u. C. Stopfel, Elf Wörter brauchst Du nur; in: Grundschulmagazin (3) 1998
- I. Weigel, Motivierende Schreibanlässe im zweiten und dritten Schuljahr; in: L. Blumenstock u. E. Renner (Hg.), Freies und angeleitetes Schreiben, 4, Aufl., Basel 1996