Lese- und Rechtschreibstörung

massive und lang andauernde Störung des Erwerbs der Schriftsprache
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Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche ist ein Symptom für eine Legasthenie. Die betroffenen Personen (Legastheniker) haben Probleme mit dem Übergang von der gesprochen Sprache auf ihre schriftliche Fixierung. Es wird vermutet, dass bei ihnen die Wahrnehmung und Verarbeitung von Symbolen anders abläuft, als bei Nichtlegasthenikern.

Legastheniker sind normalintelligent bis hochintelligent. Die Legasthenie gehört zu dem jeweiligen Menschen, wie eine Farbenblindheit. Es ist keine Krankheit, die sich heilen läßt.

Legasthenie hat kein einheitliches Symptombild, sondern beinhaltet alle Formen von Lese- und/oder Rechtschreibschwächen. Das bedeutet, daß es Legastheniker mit reiner Leseschwäche und andere mit reiner Schreibschwäche gibt. Dazwischen alle Übergänge von LR-Schwächen. Nicht selten ist die Legasthenie mit Symptomen der Dyskalkulie begleitet. Dazu können Störungen der Feinmotorik kommen.

Legastheniker stoßen auf zahlreiche Hindernisse im Alltag, da ihnen in der Folge das Lesen und Schreiben bei sonst voll entwickelten geistigen Fähigkeiten schwerfällt. Legasthenie wird daher auch als Teilleistungsschwäche bezeichnet.

Sie haben beispielsweise Probleme, in einem Satz die Wortgrenzen zu finden und die korrekte Schreibung von Wörtern zu behalten und anzuwenden.

Bei Legasthenikern mit einer Leseschwäche als Schwerpunkt das Lesen von ihnen verfasster Texte oft gewöhnungsbedürftig und anstrengend. Umgekehrt bereitet L. beim Lesen das Zusammensetzen von Buchstaben zu Worten, von Worten zu Sätzen und das Erfassen des Satzzusammenhanges Probleme.

Bei Legasthenikern mit Schreibschwäche können folgende Symptome auftauchen:

  • Links-Rechts Verwechselung
  • Symmetrie-Verwechselungen wie z.B. den Buchstaben "E" wie eine "3", oder das "S" wie ein "?" zu schreiben.
  • Dadurch resultierende Verwechslungen von p und q sowie von b und d
  • Buchstabenvertauschug: dei statt die
  • Verwechslung von ähnlich klingenden Buchstaben wie: d-t b-p
  • Auslassungen von Buchstaben wie: "Schäche" statt "Schwäche"
  • Vertauschungen bei Zahlen wie 52 für Fünfundzwanzig bzw. 25 für Zweiundfünfzig

Daraus resultiert eine Schreib- und oder Lese-Unlust, die bei der Lese-Unlust zum Analphabetismus führen kann.

Das Konzentrationsvermögen solcher Kinder ist sehr beeinträchtigt. Das Lesen ist oft sehr verlangsamt. Die Leseschwierigkeiten führen in anderen Schulfächern zu einer verminderten Informationsaufnahme, und weiten die Probleme oft auf diese aus. Zum Ausgleich möglicher Entwicklungsstörungen werden spezielle Förderklassen angeboten. Legasthenie, Lese-Rechtschreibschwäche, Kinder mit Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb, langsam lesen- und schreibenlernende Kinder- die Begrifflichkeiten sind vielfältig. Die Wahl der optimalen Förderungsmaßnahmen noch immer sehr umstritten.

Finnische Forscher vermuten als Ursache für die Legasthenie einen genetischen Fehler im Gen DYXC1.

Alternative Therapieansätze

Der NLP-Ansatz

Seit ca. 1972 gibt es den NLP-Ansatz von R. Dilts, der die innere Vorgehensweise ("Strategie") beim Rechtschreiben aufgeklärt hat: Die exzellenten Rechtschreiber verarbeiten Wörter visuell, d.h. als mental sichtbare Wortbilder. Kreativschreiber jedoch verarbeiten Wörter auditiv, d.h. dem Klang nach. Verarbeiten heißt sowohl Lernen ("Einspeichern") als auch Abfragen ("Erinnern"). Da der Klang eines Wortes, z.B. "Vater", gleich ist mit "Fater" oder „fater“, kann man sich bei der Schreibweise nur am Wortbild („Graphem“), nicht aber am Wortklang („Phonem“) sicher orientieren. Die Strategie eines Menschen beim Rechtschreiben ist leicht zu ermitteln: Beim Rückwärtsbuchstabieren eines gehörten Wortes, z.B. "Vater", wird der exzellente Rechtschreiber spontan das Wortbild benutzen und die Buchstaben flüssig aussprechen, der kreative Rechtschreiber dagegen innerlich sprechen und horchen, bevor er die Buchstaben mit hörbaren Pausen ausspricht. Die Nachfrage: "Wie hast du das Rückwärtsbuchstabieren innerlich gemacht?" bringt in der Regel die Bestätigung. Dieser Vorgang läuft normalerweise unbewusst ab, wird also nicht bewusst wahrgenommen. Er fußt auf der „Graphemischen Bewusstheit“, die gut trainierbar ist.

Das Training dieser "Wortbild-Methode" beansprucht in der Regel weniger als 10 Stunden und anschließend eine tägliche Übezeit von ca. 15 Minuten.

Leider gibt es zum NLP-Ansatz bislang nur Einzelfallbeschreibungen, jedoch keine veröffentlichten deutschsprachigen Studien, die den Nutzen/die Wirksamkeit untersucht haben. Zwei ältere englischsprachige Studien sind veröffentlicht in K. Schick "NLP und Rechtschreibtherapie", Junfermann Paderborn, 1997.


Weitere alternative Therapieansätze:

Siehe auch: Dyskalkulie, Alexie, Lesbarkeit

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