Catherine Deneuve

französische Schauspielerin
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Cathérine Deneuve (* 22. Oktober 1943 in Paris; eigentlich Cathérine Fabienne Dorléac) ist eine französische Schauspielerin.

Leben

Cathérine Deneuve stammt aus einer Schauspielerfamilie. Ihre Eltern Renée Deneuve und Maurice Dorléac waren ebenfalls Schauspieler. Auch ihre Schwester Françoise Dorléac war Schauspielerin. Sie verstarb 1967 bei einem Autounfall. Deneuve brauchte nach eigenen Aussagen lange, um den Tod ihrer geliebten Schwester zu verarbeiten. Zum Zeitpunkt des Todes der Schwester war sie jung und wusste nicht, mit wem sie ihren Schmerz teilen sollte. Cathérine Deneuve hat eine weitere Schwester: Sylvie Dorléac. Cathérine ist die jüngste der drei Schwestern.

Von Roger Vadim, der Cathérine Deneuve entdeckte bekam sie 1963 den Sohn Christian Vadim, der auch bereits einen Sohn (Igor) hat.

Von Marcello Mastroianni bekam sie 1973 die Tochter Chiara, die ebenfalls Schauspielerin ist. Chiara Mastroianni ist Mutter von Deneuves 2. und 3. Enkeln Milo (geb. 1996) und Anna (geb. 2003).

Von 1965 bis 1972 war sie mit dem britischen Modefotografen David Bailey verheiratet. Heute sagt sie über die Ehe: „Wozu heiraten, wenn es die Möglichkeit der Scheidung gibt?“

La Deneuve hält ihr Privatleben weitgehend unter Verschluss und gibt nur wohl dosierte Details preis.

Filmkarriere

Cathérine Deneuve kam eher durch Zufall zur Schauspielerei, da bereits ihr ältere Schwester Schauspielerin war.

Ihre erste Rolle hatte Cathérine Deneuve, damals noch mit dem Namen Cathérine Dorléac, als 13jährige, in Les Collégiennes, im Jahr 1957.

1960 spielte sie mit ihrer Schwester Françoise Dorléac in Les portes claquent (Die kleinen Sünderinnen).

Ihr Durchbruch kam 1965 mit der Hauptrolle in Roman Polanskis Repulsion (Ekel), in dem sie eine schizophrene, sexuell unterdrückte junge Frau spielt, die im Wahn zur Mörderin wird.

Ihr nächster wichtiger Erfolg war Les Parapluies de Cherbourg (Die Regenschirme von Cherbourg), in dem Jacques Demy Regie führte. Drei Jahre später spielt sie wieder in einem Film von Demy die Hauptrolle, in Les Demoiselles de Rochefort (Die jungen Mädchen von Rochefort) an der Seite ihrer Schwester Françoise Dorléac und Danielle Darrieux, mit der sie 35 Jahre später in 8 femmes (8 Frauen) zu sehen ist.

In Belles de Jour (Die Schöne des Tages) spielt sie 1967 wieder eine sexuell unterdrückte junge Frau. Regie führte Luis Buñuel. Der Film wurde ein internationaler Erfolg und gilt als Buñuels Meisterwerk.

1969 spiele Deneuve an der Seite von Jean-Paul Belmondo in La Sirène du Mississipi (Das Geheimnis der falschen Braut). Regie in dem international erfolgreichen Film führte François Truffaut. Deneuve spielt hier eine Heiratsschwindlerin. (2001 wurde der Stoff mit Angelina Jolie und Antonio Banderas unter dem Titel Original Sin neu verfilmt.) Le dernier métro (Die letzte Metro) war 1980 der nächste international erfolgreiche Truffaut-Film, in dem Cathérine Deneuve zu sehen war. Ihr Filmpartner war diesmal Gérard Depardieu.

1970 ist Deneuve in dem ebenfalls von Kritikern und Publikum gelobten Buñuel-Film Tristana zu sehen.

An der Seite von Susan Sarandon und David Bowie spielte sie 1983 in The Hunger (Begierde), die bisexuelle Vampirin Miriam Blaylock. Die Bettszene zwischen Deneuve und Sarandon sind legendär. Die beiden Schauspielerinnen wurden durch den Film bis heute nach eigenem Bekunden enge Freundinnen.

1992 wurde sie für ihre Rolle der Kautschuk-Plantagenbesitzerin Elaine in Indochine für den Oskar nominiert. Régis Wargnier führte Regie und schrieb ihr mit anderen Drehbuchautoree die Rolle der Elaine auf den Leib.

Zusammen mit Björk spielte sie 2000 in dem Lars von Trier Meisterwerk Dancer in the Dark eine Fabrikarbeiterin. Nach eigenen Angaben bat sie von Trier per Brief um eine Rolle in einem seiner Filme, nachdem sie von Breaking the Waves nachhaltig beeindruckt war. Der nächste große Erfolg war 8 femmes (8 Frauen). In dem Film bringt François Ozon alle großen französischen Schauspielerinnen zusammen.

Bis heute spielte Cathérine Deneuve in nahezu 100 mit, davon mindestens 91 Kinofilme. Fast immer spielte sie die Hauptrolle. 1988 war sie auch Produzentin des Films Drôle d'endroit pour une rencontre, in dem sie zusammen mit Gérard Depardieu. die Hauptrolle hatte.

Ihre jüngsten Filme sind Princesse Marie (Marie Bonaparte), Rois et raine, sowie André Téchinés Les Temps qui changent, einer Balsac-Verfilmung, in der u.a. Depardieu mitspielt.

Weitere Aktivitäten

Cathérine Deneuve war von 1969 bis 1977 in den USA das Chanel-Gesicht. Weiterhin warb sie für Produkte von Yves Saint Laurent (1993), L'Oréal (2001) und ihr eigenes Parfum (1989).

Sie war als Designerin diverser Konsumartikel wie Brillen, Schuhe, Schmuck, Grußkarten und Einrichtungsgegenstände tätig.

Deneuve war journalistisch tätig für Medien wie Libération, Madame Figaro, France 5 und andere.

Auch ihre Stimme setzte Cathérine Deneuve erfolgreich ein. Sie las diverse Hörbücher und interpretierte diverse Chansons. Sie sang unter anderem Duette mit anderen Stars wie mit Bernadette Lafont (1975), Gérard Depardieu (1980), Malcom McLaren (1993), Joe Cocker (1995) und Alain Souchon (1997). 1981 nahm sie eine ganze LP mit Chansons von Serge Gainsbourg auf.

2005 erschien ihr Tagebuch „A l' ombre de moi-meme“ (In meinem Schatten) in dem sie zu den Drehs von „Dancer in the Dark“ und „Indochine“ schreibt.

Ausgewählte Auszeichnungen und Nominierungen

  • 1969: British Academy Film Awards (London): Nominiert: Beste Darstellerin in Belle de jour
  • 1980: David di Donatello (Rom): Beste ausländische Schauspielerin für Le dernier métro (Die_letzte_Metro)
  • 1993: Academy Awards (L.A.): Nominiert: Beste Darstellerin in einer Hauptrolle für Indochine
  • 1997: Silver St. George (Moskau): Gewonnen: Contribution to world cinema.
  • 2002: European Film Awards: Gewonnen für: Beste Darstellerinnen in 8 Frauen zusammen mit den anderen sieben Schauspielerinnen.
  • 2001 Bambi (Berlin): Gewonnen: Internationaler Film
  • 2002: Silberner Bär (Berlin): Gewonnen für: Beste Darstellerinnen in 8 Frauen zusammen mit den anderen sieben Schauspielerinnen.
  • 2005 Ehrenpalme (Cannes): Lebenswerk

La Deneuve als lesbische Ikone

Mit „The Hunger„ (Begierde) spielte sich Deneuve nachhaltig ins kollektive Bewusstsein der lesbischen Gemeinschaft. Es war bereits ihre dritte Rolle als frauenliebende Frau, zwei weitere folgten.

  • In „Zig-zig“ spielt sie 1975 eine Hure und küsst ihre Freundin.
  • In „Ecoute voir“ spielt sie eine Privatdetektivin in Trenchcoat, halb Emma Peel, halb Bogart (inklusive der attraktiven Sekretärin).
  • In „Les Vouleurs“ (Diebe der Nacht) spielt sie eine Professorin, die eine Affäre mit einer Studentin hat.

In „8 Frauen“ kommt es zwischen ihr und Fanny Ardant zu einem sapphischen Kuss, der möglicherweise auf Deneuves vorangegangene Rollen und ihr damit verbundenes Image anspielen soll. 1972 engagierte sich Deneuve in Frankreich dafür die Abtreibung zu legalisieren.

Trotz ihres bewegten heterosexuellen Privatlebens gaben ihre Rollen immer wieder Anlass zu Spekulationen.

Filmographie (Auswahl)

  • Die Regenschirme von Cherbourg (1963)
  • Ekel (1964)
  • Belle de jour – Schöne des Tages (Original: Belle de jour) (1967)
  • Benjamin – aus dem Tagebuch einer männlichen Jungfrau (1968)
  • Das Geheimnis der falschen Braut (1969)
  • Tristana (1970)
  • Allein zu zweit (1979)
  • Die letzte Metro (1980)
  • Wahl der Waffen (1981)
  • Indochine (1992)
  • Dancer in the dark (2000)
  • 8 Frauen (2002)
  • Marie und Freud (2004)