Fairey Rotodyne

britischer Flugschrauber
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Die Fairey Rotodyne war ein Kombinationsflugschrauber des britischen Herstellers Fairey. Primärer Einsatzzweck war der Passagiertranport zwischen nah beieinander liegenden Metropolen von zentralen Startplätzen aus. Der Entwicklungsauftrag wurde vom British Ministry of Supply im August 1953 erteilt. Der Erstflug des einzigen Prototypen fand am 6. November 1957 statt.

Datei:Fairey Rotodyne Model.jpg
Modell der Fairey Rotodyne

Wesentliche äußere Merkmale der Rotodyne waren der kastenförmigen Rumpf mit fast quadratischem Querschnitt, einem Vierblattrotor, der durch einen heißen Blattspitzenantrieb beim Start und bei der Landung angetrieben wurde, kurze Flügel in Schulterdeckerauslegung an denen die Turboproptriebwerke befestigt waren und einem Doppelleitwerk am Heck.

Zum Starten wurden die Propellerturbinen mit Kompressoren gekuppelt, die komprimierte Luft für den heißen Blattspitzenantrieb lieferten. Die Luft wurde dabei durch die hohle Rotorwelle und die hohlen Rotorblätter gefördert, bevor sie an der Blattspitze mit Treibstoff vermischt und verbrannt wurde. Durch diesen Antrieb konnte auf einen Drehmonentausgleich, beispielsweise durch einen Ausgleichsrotor im Heck, verzichtet werden. Nach dem Abheben wurde durch die herkömmlichen Luftschraubentriebwerke beschleunigt. Bei ausreichender Geschwindigkeit wurde der Blattspitzenantrieb dann abgeschaltet, und die Rotodyne flog als Autogyro. Zur Landung wurde der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge wiederholt.

Der Prototyp wurde mehrmals in Farnborough und auf der Pariser Luftfahrtschau vorgeführt. Am 5. Januar 1959 errang er den Weltrekord über die geschlossene 100 km Strecke für Rotorflugzeuge mit 307 km/h. Das Flugverhalten war gut. Die British European Airways (BEA-heute British Airways) bestellte zunächst 6 und britische Luftwaffe 12 Maschinen. Auch die New York Airlines und die US-Armee zeigten Interesse. Größter Kritikpunkt war die enorme Geräuschentwicklung des Blattspitzenantriebes. Ein Flugverkehr und Landungen innerhalb einer Großstadt, zwischen Bürohochhäusern, war damit nicht durchführbar. Man versuchte dieses Problem durch entsprechende Schalldämpfer zu lösen, jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Auch versuchte man mit neuen Vorschlägen über den Einsatz das Projekt doch noch zum Erfolg zu führen. So wurde vorgeschlagen, Landeplätze auf den Dächern der Hochhäuser zu nutzen.

Fairey wurde 1960 von Westland übernommen. Die BEA stornierte ihre Bestellungen wegen der fehlenden Einsatzmöglichkeiten. Die britische Luftfaffe stornierte aus Kostengründen. Das Programm wurde daraufhin im Februar 1962 eingestellt.

Technische Daten

  • Besatzung: 2
  • Passagiere: 57-75
  • Länge: 17,90 m
  • Rotordurchmesser: 27,40 m
  • Höhe: 6,76 m
  • Rotorfläche: 591 m²
  • Startgewicht 15.000 kg
  • maximales Startgewicht: 17.000 kg
  • Antrieb: 2 Napier Eland NEL3 zu je 2100 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 343 km/h
  • Reichweite: 830 km