Moritzplatz (Berlin)

Platz in Berlin-Kreuzberg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Oktober 2005 um 10:17 Uhr durch Jcornelius (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Berliner Moritzplatz liegt in Kreuzberg und trennt den Straßenzug der Oranienstraße in Ost-West-Richtung. Westlich liegt Kreuzberg 61 (auch SW 61), östlich liegt SO 36. Bis zur Maueröffnung 1989 befand sich am nördlichen Ende des Platzes ein Grenzkontrollpunkt der innerdeutschen Grenze.

Als Namen erhielt der Platz 1841 den von Moritz Nassau von Oranien.

U-Bahnhof

 
U-Bahnhof Moritzplatz

Die AEG plante seit 1907 eine Erschließung der Berliner Industrievorstädte Wedding und Neukölln mittels einer U-Bahn. Die Ausführung wurde am 18. März 1912 mit der Stadt Berlin besiegelt. Peter Behrens lieferte die künstlerischen Entwürfe. Bis 30. September 1918 sollte die Bahnlinie fertiggestellt werden, was die 1914 gegründete AEG-Schnellbahn AG übernahm.

Im Oktober 1919 wurden die Arbeiten auf Grund von Arbeitskräftemangel und geänderter Prioritäten seitens AEG endgültig eingestellt. Groß-Berlin klagte und gewann per Reichsgerichtsurteil vom 9. Januar 1923. Die AEG-Schnellbahn AG wurde liquidiert und das Streckenfragment an die Nordsüdbahn AG übertragen, eine Tochtergesellschaft der Stadt. Schließlich erfolgte die Eröffnung der Strecke Schönleinstraße – Boddinstraße am 17. Juli 1927. Am 6. April 1929 ging die Verlängerung der Strecke in Richtung Norden bis Neanderstraße (heute Heinrich-Heine-Straße) in Betrieb, auf der auch der Bahnhof Moritzplatz liegt.

Eigentlich sollte die heutige U8 nicht über den Moritzplatz, sondern über den Oranienplatz gehen. Der Bahnhof Oranienplatz war bereits gebaut. Dann gab es eine Planänderung: Da der Wertheim-Konzern zu seiner neuen Filiale am Moritzplatz einen U-Bahnanschluss haben wollte (ähnlich wie beim Konkurrenten Karstadt am Hermannplatz), bezahlte die Warenhauskette angeblich fünf Millionen Reichsmark, um diese Planänderung zu erreichen. Die Wertheimfiliale am Moritzplatz wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nicht wieder aufgebaut.

Von 1961 bis 1989 war der U-Bahnhof Moritzplatz der letzte Bahnhof im Westsektor. So gab es entsprechende Ansagen und Ausschilderungen.

Nutzung

Vorwiegend Wohnbebauung, im 1843 aufgestellten und 1846 und 1857 in Einzelheiten geänderten Plan zur Luisenstadt festgelegt. Ferner Gastwirtschaft und Theater.

Am Vormittag des 3. Februar 1945 wurde Berlin von der 1. und 3. Luftdivision der US-AirForce von 937 Bombenflugzeugen aus bombardiert. Der Schwerpunkt des Angriffs lag um den Berliner Stadtkern, das heißt Spittelmarkt, Neanderviertel, Wallstraße bis zum Berliner Schloss. Auch der Moritzplatz wurde getroffen. Grob gesagt blieben östlich vom Platz die meisten Altbauten stehen, während westlich vom Platz vor allem in den 1950er und 1960er Jahren Neubauten errichtet wurden.


Schautag der Berliner Verkehrsbetriebe im Bahnhofsrohbau Vorlage:Koordinate Artikel