Monopoly (englisch für Monopol) ist ein bekanntes Brettspiel. Ziel des Spiels ist es, ein Immobilien-Monopol aufzubauen und alle Mitspieler in die Insolvenz zu treiben. Es ist weltweit eines der erfolgreichsten Brettspiele und wird in 26 Sprachen und über 80 Ländern verkauft (in der DDR wurde es allerdings nicht zum Verkauf angeboten, wie in den meisten kommunistischen Ländern).

Entstehung
Als Erfinder galt lange Zeit Charles Darrow, bis man nachweisen konnte, daß es Elizabeth Magie Phillips gewesen war, die dieses Spiel (allerdings unter dem Namen The Landlord's Game) erfand. Charles Darrow will Monopoly 1930 als Zeitvertreib für die lange Zeit der Beschäftigungslosigkeit, welche durch die Weltwirtschaftskrise entstand, entwickelt haben. Schon nach kurzer Zeit konnte Darrow erste Exemplare, die er zunächst in reiner Handarbeit herstellte, an Freunde und Nachbarn verkaufen. Nachdem sein Spiel 1934 auch in einem Kaufhaus in Philadelphia verkauft wurde, wurde die Nachfrage so groß, dass Darrow sich an Parker Brothers, den damals größten Hersteller von Brettspielen, wandte.
Nach einem Testspiel lehnten die Parker-Manager es ab, das Spiel in ihr Sortiment aufzunehmen und begründeten dies mit der langen Spieldauer, komplizierten Spielregeln und dem Fehlen eines Zielpunktes (die Mitspieler müssen fortwährend im Kreis laufen). Darrow ließ sich aber nicht entmutigen und vermarktete das Spiel - mit leicht geänderten Spielregeln - weiterhin selbst. 1935 hatte sich der Erfolg auch bis zu Parker herumgesprochen: Die Firma korrigierte ihr Fehlurteil und erwarb die Rechte an Monopoly.
Nachdem sich die Verkaufszahlen des Spiels zunächst weiterhin sehr erfolgreich entwickelten, traf Parker 1936 erneut eine Fehlentscheidung. Nachdem der Umsatz zeitweise etwas zurückging, verkündete George Parker einen Produktionsstopp, da er einen schnellen Umsatzrückgang erwartete. Doch wieder kam es anders, die Umsätze stiegen wieder und Parker nahm die Produktion wieder auf.
Interessant ist die Entwicklung der deutschen Monopoly-Version: Die erste deutsche Ausgabe, die in den 30er Jahren auf den Markt kam, enthielt als hochpreisige Straßennamen auch die Straße aus dem Berliner Nobelviertel Schwanenwerder. Dort wohnte auch Propagandaminister Joseph Goebbels. Er ließ es 1936 offiziell wegen des jüdisch-spekulativen Charakters der Spiels verbieten, jedoch ging es ihm wohl mehr um die schon erwähnte Insel Schwanenwerder als teuerste Straße. In der allgemeinen deutschen Monopolyversion von 1953 ging man diesen Problemen später einfach aus dem Wege, indem man fiktive Straßennamen verwendete. Mittlerweile ist auch wieder die Originalversion mit den Berliner Straßennamen aus den dreißiger Jahren erhältlich. Im Gegensatz zum Schweizer Monopoly sind nur Straßennamen, jedoch keine Städte aufgeführt. Es gibt zahlreiche Sondereditionen (Der Herr der Ringe, Europa), Städteausgaben (Berlin, Dresden, Hamburg, Köln, etc), Länderausgaben (Baden-Württemberg, Bayern, „Ruhrgebiet“, etc) und lizenzierte Ausgaben (MAD-Spiel).
In Österreich wurde eine abgewandelte Version unter dem Namen DKT, Das kaufmännische Talent und eine weitere Version unter dem Namen Trust vertrieben.
In der Schweiz wird Monopoly in einer Schweizer Version mit realen Städten und Straßen beziehungsweise Plätzen aus der ganzen Schweiz vertrieben. Der höchstpreisige Ort ist dabei der Paradeplatz in Zürich, der billigste der Churer Kornplatz. Das Spielmaterial (Brett und Karten) ist durchgehend zweisprachig (deutsch und französisch).
Im Herbst 2005 kündigte die Herstellerfirma eine Version ihres Spiels an, in dem mit Kreditkarte statt Bargeld bezahlt wird. Die Sonderedition soll mitsamt Kartenlesegerät angeboten werden und rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft in den Handel kommen.
Anti-Monopoly und der Streit um den tatsächlichen Erfinder
1974 entwickelte Ralph Anspach ein Spiel namens Anti-Monopoly. Die Firma General Mills, welche Parker Brothers inzwischen übernommen hatte, reagierte auf dieses Spiel wie auf andere dieser Art vorher, und versuchte es vom Markt zu klagen. In einer langjährigen Auseinandersetzung setzte sich Ralph Anspach jedoch letztendlich durch. Als Ergebnis dieser Klage mußte General Mills eingestehen, daß Charles Darrow nicht der Erfinder von Monopoly ist, sondern daß es sich bei diesem Spiel um eine Kopie des seit 1904 im Umlauf befindlichen Landlord's Game handelte, welches von Elizabeth Magie Phillips erfunden wurde, beziehungsweise, daß es bereits vor 1930 Spiele mit dem selben Namen und Spielprinzip (explizit erwähnt wird Atlantic City Monopoly) gegeben hat. Ein nahezu identisches Spiel namens Finance war bereits seit 1932 im Handel, bevor es von Parker Brothers aufgekauft wurde.
Monopoly in Literatur, Kunst und Musik
- Monopoly war – in Anlehnung an das Brettspiel – der Titelsong des ersten Schimanski-Films, gesungen von Klaus Lage.
- Der Sänger Franz Josef Degenhardt nahm das Spiel in einem seiner Lieder in dem Album Wallfahrt zum Big Zeppelin kritisch unter die Lupe, als er darin eine wahre Episode schilderte, die am 26. Januar 1970 in Berlin stattfand und in deren Verlauf zwei Personen beim Monopolyspiel in Streit gerieten und den Tod fanden.
Literatur
- Alan Axelrod: Kaufen Sie sich die Schlossallee!, 2003, Verlag Piper, ISBN 3492045111