Die französische Sprache (Französisch) gehört zur romanischen Gruppe der indogermanischen Sprachen. Sie wird gegenwärtig von ca. 77 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Zählt man Zweitsprachler hinzu, kommt man auf ca. 130 Millionen Sprecher (Stand für beide Zahlen 1999).
Französisch (Français) | ||
---|---|---|
Gesprochen in |
Frankreich, Kanada, Belgien, Schweiz und 50 weiteren Ländern | |
Sprecher | 180 Millionen (Muttersprachler) (Platz 7) | |
Linguistische Klassifikation |
||
Offizieller Status | ||
Amtssprache in | Siehe: Amtssprache | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
fr | |
ISO 639-2 | (B) fre | (T) fra |
Der Language Code ist fr
bzw. fra
oder
fre
(nach ISO 639); für Altfranzösisch (842 bis
ca. 1400) ist der Code fro
und für Mittelfranzösisch
(ca. 1400 bis 1600) ist der code frm
.
Geschichte der französischen Sprache
Die französische Sprache entwickelte sich nach dem Zerfall des Römischen Reiches aus dem Vulgärlatein der gallo-römischen Bevölkerung in der Nordhälfte des heutigen Frankreichs. Allerdings färbte die keltische Bevölkerung die neu entstehende Volkssprache nur phonetisch bzw. im Klangbild. Einen stärkeren Einfluss übten die Germanen, insbesondere die Franken, aus. Sie eroberten das Gebiet in der Spätantike und prägten den französischen Wortschatz sowie das Klangbild entscheidend mit. Dabei bildeten sich verschiedene Dialekte heraus, die als Langues d'oïl zusammengefasst wurden. Sie grenzen sich von den Langues d'oc ab, die vor allem im südlichen Frankreich gesprochen werden. Die Unterscheidung bezieht sich auf die Verwendung des Wortes Ja - Oc im Süden und Oïl im Norden. Zudem ist bei den Langues d'oc der romanische Charakter stärker ausgeprägt. Die ersten Dokumente, die der französischen Sprache zugeordnet werden, sind die Straßburger Eide, die 842 sowohl auf Altfranzösisch als auch auf Althochdeutsch verfasst wurden.
Unter den Kapetingern kristalisiert sich Paris allmählich als politisches Zentrum Frankreichs heraus, wodurch der dortige Dialekt, das Franzische, zur Hochsprache reifte. Aufgrund der zentralistischen Politik werden die anderen Dialekte stark zurückgedrängt. Nachdem 1066 Wilhelm der Eroberer den englischen Thron besteigt, wird das normannische Französisch für zwei Jahrhunderte die Sprache des englischen Adels. In dieser Zeit wurde die englische Sprache sehr stark vom Französischen beeinflusst. Mit den Albigenserkreuzzügen erreicht Frankreich seine heutige Ausdehnung. Dabei werden die Langues d'oc zugedrängt und unterdrückt.
Im Jahre 1634 gründete Kardinal Richelieu die Académie Française, deren Aufgabe die "Vereinheitlichung und Pflege der französischen Sprache" darstellt. Ab dem 17. Jahrhundert wird Französisch die lingua franca des europäischen Adels, zunächst in Mitteleuropa, im 18. und 19. Jahrhundert auch in Osteuropa (Polen, Russland, Rumänien). In dieser Zeit entwickelte sich Frankreich zu einer Kolonialmacht und legte damit den Grundstein für die heutige Verbreitung der französischen Sprache außerhalb Europas und der französischen Kreolsprachen. Das 1830 unabhängig gewordene Belgien erobert ebenfalls Kolonien, wo die französische Sprache eingeführt wird.
Im 18. Jahrhundert übernimmt das Französische als Sprache des Adels die Domäne der internationalen Beziehungen und der Diplomatie (zuvor: Latein). Als England im 19. Jahrhundert zur herrschenden Kolonialmacht, und die USA im 20. Jahrhundert zur Weltmacht wurden, ändert sich die Sprachsituation zu Gunsten der englischen Sprache.
Mit der Dezentralisierung in den 1980er Jahren wird den Regionalsprachen sowie den Dialekten in Frankreich mehr Freiraum eingeräumt, wodurch sie eine Renaissance erfahren.
Aussprache
Amtssprache
Französisch ist allein oder zusammen mit anderen Sprachen Amtssprache in folgenden Staaten (in Klammern die Anzahl der Muttersprachler)
|
|
Außerdem ist Französisch eine der Amtssprachen der Europäischen Union und der Vereinten Nationen.
Alle wichtigen Dinge zur Konjugation finden sich unter französische Konjugation
Objekt
Objektpronomen
Welches Objektpronomen ersetzt welches Objekt?
Objekttyp | Pronomen | ||
---|---|---|---|
männlich | weiblich | Mehrzahl | |
(leer) Objekt | "le" | "la" | "les" |
"à" (Akkusativ) belebtes Objekt | "lui" | "lui" | "leur" |
"à" (Ortsangabe) unbelebtes Objekt | "y" | ||
"de" unbelebtes Objekt | "en" |
Dieses "de" kann auch ein Teilungsartikel sein.
Welches Objektpronomen steht in welcher Reihenfolge im Satz?
me te se nous vous |
le la les |
lui leur |
y | en | Verbform |
wobei
- [se] für ein eventuelles Reflexivpronomen steht,
- Verbform für eine in gebeugte Verbform steht.
Wo stehen die Objektpronomen im Satz?
- Objektpronomen stehen immer vor dem konjugierten Verb.
- Ausnahme bei Infinitivkonstruktionen: Objektpronomen stehen dann vor dem handlungstragenden Infinitiv
Beispiele
Modus Indicatif :
Présent: entspricht weitgehend dem deutschen Präsens | |||||||
Passé composé: entspricht etwa dem deutschen Perfekt bzw. dem deutschen Präteritum | |||||||
Passé simple : entspricht etwa dem deutschen Präteritum, wenn die Handlung zeitlich begrenzt ist. Nur schriftlich verwendet. | |||||||
Passé antérieur : Die beschriebene zeitlich begrenzte Handlung in der Vergangenheit ist fertig. Nur schriftlich verwendet | |||||||
Imparfait : entspricht etwa dem deutschen Präteritum, wenn die Handlung zeitlich nicht begrenzt ist. | |||||||
Plus-que-parfait : entspricht weitgehend dem deutschen Plusquamperfekt | |||||||
Futur simple : entspricht etwa dem deutschen Futur oder dem deutschen Präsens plus in die Zukunft weisendes Adverb | |||||||
Futur antérieur : Drückt die Idee der Zukunft in der Vergangenheit.
|