Bushism ist ein Ausdruck aus dem amerikanischen Englisch und bezeichnet Wörter oder Phrasen, die den Stil der öffentlichen Reden des US-Präsidenten George W. Bush kennzeichnen, insbesondere wenn es sich dabei um improvisierte Reden handelt.
Während es nicht ungewöhnlich ist, dass Personen, die sehr oft in der Öffentlichkeit auftreten und sprechen, Fehler unterlaufen, fällt in George W. Bushs Reden immer wieder der Gebrauch bestimmter ungewöhnlicher grammatikalischer Konstruktionen auf:
- Das Anfügen von agentive endings (Nomina agentis), also den Endungen -er oder -or um aus Verben Substantive zu schaffen, die im Englischen gewöhnlich so nicht vorkommen, beispielsweise “suiciders”, “game changer” oder “truth teller”.
- Das Schaffen von zusammengesetzten Worten, die es in der Form eigentlich nicht gibt, z. B. “misunderestimated”.
- Merkwürdige Satzkonstruktionen, wie: “We had a chance to visit with Teresa Nelson who's a parent, and a mom or a dad.” (etwa: „Wir hatten Gelegenheit Teresa Nelson zu besuchen die ein Elternteil ist, und eine Mutter oder ein Vater.“)
- Sätze mit erhöhter Differenz zwischen Aussage und Intention: “Our enemies are innovative and resourceful, and so are we. They never stop thinking about new ways to harm our country and our people, and neither do we.” („Unsere Feinde sind erfinderisch und einfallsreich, das sind wir auch. Sie hören niemals auf, darüber nachzudenken, wie sie unserem Land und unserem Volk schaden können, genausowenig wie wir.“).
Bushism ist weiterhin eine Bezeichnung für Zitate aus Reden George W. Bushs, die den Eindruck von Inkompetenz erwecken. Viele dieser Zitate beinhalten falsche Aussagen zu Geographie oder Geschichte, politischen Vorgänge und der Welt im Allgemeinen. Es ist dabei schwer zu unterscheiden, was davon auf Unwissenheit beruht und was einfach Versprecher sind.
Die Wortschöpfung “Bushism” fand zuerst in den USA weitere Verbreitung, nicht zuletzt wegen verschiedener Bücher und Websites, die Sammlungen entsprechender Zitate beinhalten. Inzwischen wird er auch von Journalisten aus anderen Ländern benutzt und ist insbesondere Kritikern des US-Präsidenten ein Begriff.
Seltener wird Bushism von US-amerikanischen Journalisten auch verwendet um die Bush-Doktrin zu bezeichnen.
Literatur
- Miller, Mark Crispin: The Bush Dyslexicon. ISBN 03-9304-183-2.
- George W. Bushisms: The Accidental Wit and Wisdom of Our 43rd President. Ed. Joseph Weisberg. ISBN 07-4074-456-9.