Vincenzo Bellini (* 3. November 1801 in Catania in Sizilien; † 23. September 1835 in Puteaux bei Paris) war ein italienischer Opernkomponist.
Biographie
Bellini war seit 1819 Schüler des Konservatoriums zu Neapel und machte seine Studien besonders unter Giacomo Tritto und Nicola Antonio Zingarelli. Von seinen ersten Kompositionen, bestehend in Kirchenmusik, Instrumentalstücken für Flöte, Klarinette und Klavier und der Kantate "Ismene", abgesehen, war es zuerst seine Oper "Adelson e Salvini" (1824), welche ihn bekannt machte und ihm den Auftrag verschaffte, für das Theater San Carlo die Oper "Bianca e Fernando" zu komponieren.
Dieses Werk fand bei seiner Aufführung 1826 so großen Beifall, dass Bellini alsbald einen Ruf nach Mailand erhielt, um für das Teatro alla Scala eine Oper zu schreiben.
Das hier entstandene Werk, welches sofort nach seinem Erscheinen 1827 den Ruhm des Künstlers über ganz Italien verbreitete, war "Il Pirata" nach einem Text von Felice Romani, mit dem der Komponist seitdem regelmäßig zusammenarbeitete.
Rasch aufeinander folgten die Opern: "La Straniera" (1829), "I Capuleti ed i Montecchi" (1830), "La Sonnambula" (1831), Norma und "Beatrice di Tenda" (1831), die überall mit Entzücken aufgenommen wurden und ganz Europa von den einschmeichelnden, schmachtenden Melodien des Sizilianers widerhallen machten.
Bellini begab sich 1833 nach Paris und von da nach London, wo er glänzende Aufnahme fand. Doch kehrte er 1834 nach Paris zurück, um für die dortige italienische Oper Théâtre-Italien seine "I Puritani" zu schreiben, die mit neuem Enthusiasmus begrüßt wurden und zugleich einzelne nicht unwesentliche Fortschritte in seiner künstlerischen Entwicklung bekundeten. Leider raffte ein früher Tod den Künstler hinweg; er starb am 23. September 1835 in Puteaux bei Paris.
Werk
Vincenzo Bellini ist kein dramatischer Komponist im deutschen Sinn des Worts; er strebt nicht danach, ein dramatisches Ganzes zu schaffen, sondern begnügt sich, dem Sänger ein weites Feld theatralischer Erfolge zu eröffnen, und opfert diesem Streben nicht selten den wahrhaft dramatischen Ausdruck völlig auf. Dabei fehlen ihm die übersprudelnde Genialität und geistreiche Mannigfaltigkeit Rossinis, während er in der Rückkehr von der überladenen Kolorierung Rossinis zum einfachen getragenen Gesang sowie überhaupt in dem ungekünstelten Ausdruck reicher und ernster Empfindung jenem gegenüber unleugbare Vorzüge besitzt. Auch arbeitete er gewissenhafter und sorgfältiger als Rossini. Von besonderm Wert für den Erfolg seiner Opern war noch der Umstand, dass ihm zur Ausführung derselben die vorzüglichsten Gesangskräfte zu Gebote standen, namentlich der Tenorist Rubini und die Pasta, für deren eigentümliches Talent mehrere seiner tragischen Rollen ausdrücklich bestimmt sind.
Liste ausgewählter Opern
- Adelson e Salvini
- Bianca e Fernando
- Il pirata
- La straniera
- Zaira (nach Voltaire)
- I Capuleti e i Montecchi (nach Shakespeares Romeo und Julia)
- La sonnambula
- Norma
- Beatrice di Tenda
- I puritani
Quelle
- Bellini 4) Vincenzo im: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl., 1888, Band 2, Seite 671
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bellini, Vincenzo |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 3. November 1801 |
GEBURTSORT | Catania in Sizilien |
STERBEDATUM | 23. September 1835 |
STERBEORT | Puteaux bei Paris |