Rudolf Paul
Rudolf Paul (* 30. Juli 1893 in Gera; † 28. Februar 1978 in Frankfurt am Main) war von 1945 bis 1947 Landespräsident (Ministerpräsident) von Thüringen.
Rudolf Paul studierte in Berlin und Leipzig Staats- und Rechtswissenschaften und war anschließend in Gera als Anwalt tätig. In dieser Zeit war er Mitglied der DDP. Während des Nationalsozialismus erhielt er Berufsverbot.
Am 7. Mai 1945 wurde er vom amerikanischen Stadtkommandanten zum Geraer Oberbürgermeister ernannt. Am 16. Juli 1945 wurde er nach der kurzen Amtszeit von Hermann Brill Landespräsident (Ministerpräsident) des wiedergegründeten Landes Thüringen. Für kurze Zeit fungierte er als stellvertretender Vorsitzender der noch nicht wieder zugelassenen DDP im "Thüringen-Ausschuss", dem vorparlamentarischen Beratungs- und Kontrollgremium unter US-Amerikanischer Besatzung. Auf ihrem Thüringer Gründungsparteitag im April 1946 trat er effektvoll der SED bei.
Am 1. September 1947 flüchtete er über Berlin-West in die amerikanische Besatzungszone, seines Amtes wurde er offiziell am 9. Oktober desselben Jahres enthoben. In Frankfurt am Main wurde er später Mitbegründer der bedeutenden Anwaltskanzlei Knauthe-Paul-Schmitt.
Rudolf Paul ist der Vater von Kristina Gräfin Pilati von Thassul zu Daxberg-Borggreve, der Ehefrau von Rudolf Scharping.
Personendaten | |
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NAME | Paul, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | Landespräsident (Ministerpräsident) von Thüringen |
GEBURTSDATUM | 30. Juli 1893 |
GEBURTSORT | Gera |
STERBEDATUM | 28. Februar 1978 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |