Strukturformel | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | ||||||||
Allgemeines | ||||||||
Name | Antimon(V)-chlorid | |||||||
Andere Namen |
| |||||||
Summenformel | SbCl5 | |||||||
Kurzbeschreibung |
farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch[1] | |||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||
| ||||||||
Eigenschaften | ||||||||
Molare Masse | 299,02 g·mol−1 | |||||||
Aggregatzustand |
flüssig | |||||||
Dichte |
2,336 g·cm−3[1] | |||||||
Schmelzpunkt |
2,8 °C[1] | |||||||
Siedepunkt |
76,5 °C (bei 28 mbar)[1] | |||||||
Dampfdruck | ||||||||
Löslichkeit | ||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||
| ||||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Antimon(V)-chlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Chloride.
Geschichte
Antimon(V)-chlorid ist schon seit 1825 bekannt. Die Kristallstruktur konnte 1959 von Ohlberg aufgeklärt werden.[3]
Gewinnung und Darstellung
Antimon(V)-chlorid kann durch Reaktion von Chlorgas mit geschmolzenem Antimontrichlorid gewonnen werden[4]:
Eigenschaften
Antimon(V)-chlorid ist eine farblose bis gelbliche, an Luft rauchende Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch. Unter Normaldruck verdampft die Verbindung ab 140 °C, wobei sie sich ab 70 °C zu Chlor und Antimontrichlorid zu zersetzen beginnt. Mit wenig Wasser entstehen die Hydrate SbCl5·H2O und SbCl5·4H2O.[4] Mit viel Wasser zersetzt es sich mit heftiger Reaktion.[1]
Antimon(V)-chlorid liegt bei –30 °C als Monomer vor und bildet eine trigonale Bipyramide. Es kristallisiert in der hexagonalen Raumgruppe P63/mmc mit den Gitterkonstanten a = 741,4 pm, b = 741,4 pm und c = 794,0 pm. Die Elementarzelle enthält dabei zwei Moleküle. Bei tiefen Temperaturen ab -55 °C bildet sich das doppelt chlorverbrückte Dimer Sb2Cl10 mit einer kantenverknüpften doppeloktaedrischen Struktur aus, was an einer Farbänderung von gelb nach orange sichtbar wird. Die Dimerisierungsenthalpie beträgt –1,8 kcal/mol.[3]
Verwendung
Antimon(V)-chlorid wird als Chlorierungsmittel bei organischen Synthesen verwendet, zudem ist es eine starke Lewis-Säure, die Chloridionen abstrahiert und dabei das Hexachloroantimonat-Ion bildet. In der Dünnschichtchromatographie dient eine Antimon(V)-chlorid-Lösung in Chloroform oder Tetrachlormethan als Anfärbereagenz.[5]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j Eintrag zu CAS-Nr. 7647-18-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Datenblatt Antimon(V)-chlorid bei Merck
- ↑ a b Haupt, Silvia; Pentahalogenide und Oxidhalogenide der Elemente der fünften Hauptgruppe, 2002
- ↑ a b Georg Brauer; Handbuch der präparativen anorganischen Chemie, Band 1, S. 588; ISBN 3-432-02328-6
- ↑ Helmut Sitzmann: Antimonchloride. In: Römpp Chemie-Lexikon. Thieme Verlag, Stand Dezember 2007.