Antimon(V)-chlorid

chemische Verbindung
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Strukturformel
Strukturformel von Antimon(V)-chlorid
Allgemeines
Name Antimon(V)-chlorid
Andere Namen
  • Antimonpentachlorid
  • Antimonsuperchlorid (veraltet)
Summenformel SbCl5
Kurzbeschreibung

farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7647-18-9
Wikidata Q417103
Eigenschaften
Molare Masse 299,02 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

2,336 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

2,8 °C[1]

Siedepunkt

76,5 °C (bei 28 mbar)[1]

Dampfdruck

1,1 mbar ( °C)[1]

Löslichkeit
  • zersetzt sich in Wasser mit heftiger Reaktion[1]
  • löslich in Chloroform[2]
Sicherheitshinweise
GHS-GefahrstoffkennzeichnungVorlage:CLP
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314​‐​411
P: 273​‐​280​‐​301+330+331​‐​305+351+338​‐​309​‐​310[1]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Antimon(V)-chlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Chloride.

Geschichte

Antimon(V)-chlorid ist schon seit 1825 bekannt. Die Kristallstruktur konnte 1959 von Ohlberg aufgeklärt werden.[3]

Gewinnung und Darstellung

Antimon(V)-chlorid kann durch Reaktion von Chlorgas mit geschmolzenem Antimontrichlorid gewonnen werden[4]:

 

Eigenschaften

Antimon(V)-chlorid ist eine farblose bis gelbliche, an Luft rauchende Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch. Unter Normaldruck verdampft die Verbindung ab 140 °C, wobei sie sich ab 70 °C zu Chlor und Antimontrichlorid zu zersetzen beginnt. Mit wenig Wasser entstehen die Hydrate SbCl5·H2O und SbCl5·4H2O.[4] Mit viel Wasser zersetzt es sich mit heftiger Reaktion.[1]

 

Antimon(V)-chlorid liegt bei –30 °C als Monomer vor und bildet eine trigonale Bipyramide. Es kristallisiert in der hexagonalen Raumgruppe P63/mmc mit den Gitterkonstanten a = 741,4 pm, b = 741,4 pm und c = 794,0 pm. Die Elementarzelle enthält dabei zwei Moleküle. Bei tiefen Temperaturen ab -55 °C bildet sich das doppelt chlorverbrückte Dimer Sb2Cl10 mit einer kantenverknüpften doppeloktaedrischen Struktur aus, was an einer Farbänderung von gelb nach orange sichtbar wird. Die Dimerisierungsenthalpie beträgt –1,8 kcal/mol.[3]

Verwendung

Antimon(V)-chlorid wird als Chlorierungsmittel bei organischen Synthesen verwendet, zudem ist es eine starke Lewis-Säure, die Chloridionen abstrahiert und dabei das Hexachloroantimonat-Ion bildet. In der Dünnschichtchromatographie dient eine Antimon(V)-chlorid-Lösung in Chloroform oder Tetrachlormethan als Anfärbereagenz.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu CAS-Nr. 7647-18-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. Datenblatt Antimon(V)-chlorid bei Merck
  3. a b Haupt, Silvia; Pentahalogenide und Oxidhalogenide der Elemente der fünften Hauptgruppe, 2002
  4. a b Georg Brauer; Handbuch der präparativen anorganischen Chemie, Band 1, S. 588; ISBN 3-432-02328-6
  5. Helmut Sitzmann: Antimonchloride. In: Römpp Chemie-Lexikon. Thieme Verlag, Stand Dezember 2007.