Fewa (Abkürzung für Feinwaschmittel) war eine Marke des Henkel-Konzerns und zugleich die Bezeichnung für das erste vollsynthetische Waschmittel der Welt. Es wurde 1932 in Chemnitz von Heinrich Bertsch entwickelt.

Geschichte
1924 trat der damals 27-jährige Dr. Heinrich Bertsch in der Chemnitzer „Böhme AG“ eine Stelle als Chemiker an. Dort forschte er an der Verbesserung von Waschmitteln, da diese zu jener Zeit die Fasern beschädigten und die Farben auswuschen. In dieser Funktion erfand Bertsch 1932 das erste Feinwaschmittel und zugleich das erste vollsynthetische Waschmittel der Welt, welches unter den Namen Fewa bekannt wurde. Das Produkt bestand aus folgenden Inhaltsstoffen:[1]
- 57 % Natriumsulfat
- 35 % Fettalkoholsulfat
- 5 % Wasser
- 2 % Fettalkohol
- 1 % Hexametphosphat
Das neue Waschmittel wurde ein voller Erfolg und verkaufte sich so gut, dass bis 1938 drei Produktionsanlagen für Fewa in Betrieb genommen wurden. 1935 wurde die Fewa-Produktion in die „Böhme-Fettchemie GmbH“ ausgelagert und war ab da ein Tochterunternehmen des Henkel-Konzern. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Fewa zum zweiterfolgreichsten Waschmittel hinter dem ebenfalls aus dem Henkel-Konzern stammenden Marktführer Persil.
Nach dem Krieg lief die Produktion in der DDR bei der VEB Fettchemie Karl-Marx-Stadt wieder an. Die Herstellung von Fewa endete 1992 endgültig mit der Liquidation des Unternehmens.
Werbung
Der Name Fewa wurde später werbetechnisch bedingt auch in „Für Eure Wäsche ausgezeichnet“ umgedeutet. Wurde das Produkt anfangs mit einem unschönen Wollmännchen auf der Vorderseite des Waschmittelkartons beworben, kam schon etwa Mitte der 1930er Jahre die später sehr populär werdende Werbefigur „Johanna“ zum Einsatz. Auch nach dem Krieg blieb die Figur in Ost und West bekannt, da in beiden Staaten die Rechtsnachfolge für die gleiche Produktgruppe bestehen blieb. In Westdeutschland warb Fewa Anfang der 1950er Jahre mit dem Slogan: „Jetzt wieder in Friedensqualität“. In der DDR war die „Johanna“ die einzige Werbefigur, dessen Wurzel bis in die Vorkriegszeit zurückreichte.
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Das Jahrhundertbuch 1900-2000. Bilder und Geschichten aus Chemnitz, dem Erzgebirge, Vogtland und Muldental. Chemnitzer Verlag, 1999, ISBN 3-928678-54-X, Seite 82.