Aktenzeichen XY … ungelöst

deutsche Fernsehreihe (ZDF)
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Aktenzeichen XY... ungelöst ist eine Fernsehsendung des ZDF. Bis 2003 entstand sie in Zusammenarbeit mit dem österreichischen ORF und dem Schweizer SF DRS. Ziel der Sendung ist die Verbrechensbekämpfung.

Mit Hilfe der Zuschauer sollen ungelöste Straftaten aufgeklärt werden. Dazu gibt es in jeder Sendung 3 bis 5 Filmfälle, in denen jeweils ein realer Kriminalfall in einem etwa 10-minütigem Film nacherzählt wird. Filmfälle sind meist komplexere Kriminalfälle, bei denen die Täter und Tatabläufe noch unbekannt sind. Des Weiteren werden als Studiofälle Straftaten besprochen, bei denen beispielsweise mit einem Foto nach Tätern gefahndet oder nach der Identität unbekannter Mordopfer gefragt wird. Zuschauerhinweise können per Telefon oder Internet abgegeben werden. Laut eigener Angaben der Senderedaktion werden ca. 40 % der Fälle geklärt.

Geschichte

Die Sendung startete am 20. Oktober 1967. "Erfinder" und erster Moderator war Eduard Zimmermann. Er gab die Sendung nach der 300. Folge am 24. Oktober 1997 an Butz Peters ab, der sie gemeinsam mit der Tochter des Erfinders, Sabine Zimmermann, moderierte. Danach brachen Quote und Marktanteil ein. Seit dem 18. Januar 2002 moderiert Rudi Cerne die Sendung.

Mit "Aktenzeichen XY... ungelöst" gelang Eduard Zimmermann in Zusammenarbeit mit dem ZDF ein TV-Format, das es 1967 weltweit noch nicht gab. Zwar wurde in Nachrichtensendungen immer wieder mit Phantombildern gefahndet, ein eigenständiges Format war zu diesem Zeitpunkt aber unbekannt.

Die Idee kam Zimmermann durch die Arbeit in seiner 1963 gestarteten "Vorsicht, Falle!" -Sendung, in der er die Zuschauer vor "Neppern, Schleppern und Bauernfängern" warnte. Die Zuschauer sendeten ihm des Öfteren entsprechende Informationen mit Personenbeschreibungen der Betrüger. Dabei kam ihm die Idee, in Zusammenarbeit mit der Polizei ungelöste Kriminalfälle zu "bearbeiten". In einem biographischen Statement bekannte Zimmermann auch, daß seine Motivation für beide Sendungen teilweise einem persönlichen Erlebnis zugrunde liegen; er selbst ist einmal einem Betrug zum Opfer gefallen.

Bevor "XY" ab 1969 in den FSM-Studios in Unterföhring produziert wurde, kam "XY" aus den ZDF-Studios in Wiesbaden.

Am 8. November 2002 - nach 35 Jahren "XY...ungelöst" - feierte man die Ausstrahlung der 350. Sendung. Zu diesem Zeitpunkt waren 3228 Fälle vorgestellt worden, wovon 1182 aufgeklärt wurden. Nach 1880 Personen wurde gefahndet und 914 konnten festgenommen werden. 624 Mal ging es bis dahin um Mordfälle.

International

Das Sendeformat wurde in mehrere Länder verkauft, z.B. nach Großbritannien ("Crimewatch U.K.", 1984), Niederlande ("Opsporing verzocht"), Israel ("Crime Investigation", 1986) oder Ungarn ("Az XY Akta Megoldatlan", 1992).

Aktenzeichen XY... ungelöst ist auch das einzige Fernsehformat aus Deutschland, das es geschafft hat, auf dem US-Markt Eingang zu finden (1987).

Literatur

  • Stefan Ummenhofer, Michael Thaidigsmann: Aktenzeichen XY . . . ungelöst – Kriminalität, Kontroverse, Kult ISBN 3980927814