Jürgen Heun

deutscher Fußballspieler
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Jürgen Heun (* 26. Mai 1958) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Erfurter Fußballikone

Jürgen Heuns erster Verein war die BSG Traktor Günthersleben, den er 1968 in Richtung Erfurt verließ. Beim FC Rot-Weiß Erfurt wurde Heun zu einem der erfolgreichsten Torjäger der höchsten Spielklasse der DDR und zum Fußballnationalspieler der DDR.

Bis zur Auflösung der DDR- bzw. NOFV-Oberliga in der Spielzeit 1990/91 erzielte Kimme, so sein Spitzname, in 341 Oberligaspielen für die Rot-Weißen 114 Tore. Mit dem dritten Platz in der Saison 1990/91 erreichten die Blumenstädter sowohl die direkte Qualifikation für die 2. Bundesliga im (wieder-)vereinigten Spielsystem als auch die Teilnahme am UEFA-Pokal.

Das Europapokalabenteuer des Thüringer Zweiligisten in der Saison 1991/92 dauerte zwei Runden (Heun absolvierte dabei vier Partien ohne Treffer). Nach dem Weiterkommen gegen den FC Groningen (1:0 in Groningen und 1:0 in Erfurt) in Runde 1 scheiterten die Rot-Weißen am späteren Sieger des Wettbewerbs Amsterdamse Football Club Ajax (1:2 in Erfurt und 0:3 in Düsseldorf).

Die Spielzeit 1991/92 in der nun gesamtdeutschen 2. Bundesliga lief für das Team aus dem Steigerwaldstadion enttäuschend. In der Süd-Staffel belegten die Spieler um den inzwischen 33-jährigen Jürgen Heun, der in 29 Zweitligaspielen 7 Tore erzielte, den letzten Platz und mussten in den Weg in die Drittklassigkeit antreten.

Die Saison 1992/93 in der Süd-Staffel der NOFV-Amateuroberliga sah Jürgen Heun als Spieler nach 25 Jahren Abschied vom FC Rot-Weiß Erfurt nehmen. Mit den 30 Spielen und 10 Toren aus dieser Spielzeit steigerte Kimme Heun die Zahl seiner Ligaeinsätze für die Blumenstädter auf exakt 400 und die seiner Tore auf 131. Beide Werte bedeuten für den FC Rot-Weiß Erfurt Vereinsrekord. Im Sommer 1993 wechselt er zum SV Landau, um dort seine sportliche Laufbahn ausklingen zu lassen.

Auswahlstürmer

Die Torgefährlichkeit und Schussstärke des Stürmers blieb auch den Auswahltrainern des Deutschen Fußball-Verbands nicht verborgen. Heun absolvierte Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre 7 Spiele in der Olympiaauswahl der DDR, in denen er 1 Tor erzielte. Das Team gewann 1980 bei den Sommerspielen in Moskau beim Olympischen Fußballturnier die Silbermedaille, jedoch war Heun bei den Spielen der Elf in der Sowjetunion nicht dabei.

Sein Debüt für die A-Nationalelf der DDR gab der Spieler vom FC Rot-Weiß Erfurt am 7. Mai 1980 in Rostock. In einem offiziell als A-Länderspiel geführten Match spielte die sich auf das Turnier in Moskau vorbereitende Olympiamannschaft der DDR gegen die Sowjetunion im Ostseestadion 2:2. Fast genau ein Jahr später erzielte Kimme Heun seinen einzigen Doppelpack in der DDR-Auswahl, als die Elf des wenig später beurlaubten Georg Buschner in Senftenberg am 19. Mai 1981 Kuba 5:0 besiegte. Insgesamt traf er für die DDR viermal ins gegnerische Tor. Zum 17. und letzten Mal lief Heun, der nie an einer WM- oder EM-Endrunde teilnahm, am 16. November 1985 für die DDR-Nationalelf auf. Im Ernst-Thälmann-Stadion von Karl-Marx-Stadt gewann das Team sein letztes Qualifikationsspiel für die 1986er WM in Mexiko mit 2:1 gegen Bulgarien. Als Dritter (10 Punkte) der Europa-Gruppe 4 musste die von Bernd Stange trainierte Auswahl jedoch Frankreich und Bulgarien (11 jeweils Punkte) den Vortritt lassen.

Nach der Spielerlaufbahn

Seit Oktober 2004 ist er als Trainer in seiner Stadt Erfurt, jedoch nicht beim FC Rot-Weiß. Heun coacht den FC Erfurt-Nord, der in der Saison 2005/06 in der Landesliga Thüringen (5. Spielklasse in Deutschland) kickt.

Jürgen Heuns Länderspiele