Kapillareffekt

Verhalten von Flüssigkeiten in Kapillaren und Spalten
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Der Begriff Kapillarität oder Kapillareffekt ist lateinisch für Haarröhrchenwirkung. Sie hängt mit der Oberflächenspannung zusammen. Der Kapillareffekt ist eine Erscheinung, bei der eine Flüssigkeit in eine mit ihr in Verbindung stehende dünne Röhre (Kapillare) entweder hineingezogen oder aus ihr verdrängt wird.

Datei:Kapillarität.png
Kapillarwirkung

So genannte benetzende Flüssigkeiten (Flüssigkeiten mit einer geringen Oberflächenspannung) wie z. B. Wasser steigen in einem Röhrchen etwas auf und haben eine nach oben gekrümmte (konkave) Oberfläche. Diese Wirkung nennt man Kapillaraszension.

Die Kapillardepression dagegen tritt bei Flüssigkeiten auf, die nicht benetzend sind (Flüssigkeiten mit einer hohen Oberflächenspannung) - sie perlen ab. Solche Flüssigkeiten haben in einem Röhrchen einen niedrigeren Pegel als in der Umgebung und sind nach oben gekrümmt, also konvex. Ein Beispiel für eine solche Flüssigkeit ist Quecksilber.

Die Oberfläche der Flüssigkeit strebt immer von ihrem Mittelpunkt weg, da die benetzenden Flüssigkeiten versuchen, die Wand zu benetzen. Durch diese Wechselwirkung der Kapillarwand mit der Flüssigkeit steigt diese in begrenztem Maße. An einem bestimmten Punkt heben sich Schwerkraft und Kapillarkräfte auf.

Die Höhe der Flüssigkeitssäule verhält sich dabei zum Röhrchendurchmesser umgekehrt proportional. Das heißt: bei halbem Durchmesser steigt die Flüssigkeit doppelt so hoch. Der Effekt zeigt sich also besonders ausgeprägt in dünnen Glasröhren (Kapillaren).