Max Kopfstein

deutscher Bezirksrabbiner
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Max Kopfstein (auch: Markus Kopfstein; * 1856 in Pomáz, Ungarn; † 31. August 1924 in Bad Nauheim) war ein deutscher Rabbiner.[1]

Leben

Ab 1874 war er Prediger und Religionslehrer in Pasewalk, Mecklenburg-Vorpommern. 1883 wurde er Rabbiner in Elbing (Ermland-Masuren, Polen). 1886 folgte er Dr. Benjamin Höchstätter als Bezirksrabbiner in Bad Ems; damit verbunden war eine Mitgliedschaft im Vorstand des Vereins deutsch-israelitisches Kinderheim in Diez an der Lahn. 1889 wurde er als Rabbiner und Religionslehrer an die höheren Lehranstalten in Beuthen (Schlesien, Polen) berufen, wo er 1919 die Funktion des Oberrabbiners übernahm. Als solcher wurde er zum Sachverständigen der Friedensverhandlungen des Versailler Vertrages für die jüdischen Fragen Oberschlesiens berufen. Er war Mitglied im Verein israelitischer Lehrer in Schlesien und Posen, ebenso im Hebräischen Literaturverein Mekize Nirdamim. Im Oberschlesischen Kulturverband vertrat er die jüdische Bildungspflege. Im Ersten Weltkrieg war er Grenzrabbiner.

Im Amt des Bezirksrabbiners in Bad Ems folgte ihm 1890 Dr. Laser Weingarten.

Er verstarb 1924 an Herzversagen während eines Kuraufenthaltes in Bad Nauheim.

Publikationen

  • Geschichte der Synagogengemeinde in Beuthen O.-S., 1891
erneut abgedruckt in: Gemeindeblatt Oberschlesien 3, 1938, Nr. 13. S. 3-5, und Nr. 14, S. 3

Dokumente

  • CJA Berlin, 1, 75 E Nr. 286, fol. 1 [2]
  • CJA Berlin, 1, 75 A Pa 3 Nr. 92 (unfoliert)
  • CJA Berlin, 1, 75 Me 1 Nr. 1, fol. 63
  • CJA Berlin, 1, 75 El 2 Nr. 18, fol. 163, 167, 169-170
  • CJA Berlin, 1, 75 Nr. 22, fol. 31, 82-82v.

Literatur

  • Lippe, 1899, I, S. 211
  • GB 11.04.1919 (Jg. 83, Nr. 15)
  • GB 13.06.1919 (Jg. 83, Nr 24), 4
  • Israelit 10.07.1919 (Jg. 60, Nr. 27)
  • JLZ 05.09.1924 (Jg. 4, Nr. 30) S. 5
  • CVZ 13.09.1924 (Jg. 3, Nr. 37), S. 552f
    • Amtskollege Braunschweiger (Oppeln) im Nekrolog: Ein begeisterter und packender Redner, begabt mit einem Herzen, das wärmste Liebe und stete Hilfsbereitschaft ausatmete [...].-
  • Der Oberschlesier 7 (1925), S. 43-46
  • IFH 05.11.1925
  • CVZ 30.08.1934 (Jg. 13, Nr. 35), S. 8 Zum 10. Todestag
  • Gleiwitzer-Beuthener-Tarnowitzer Heimatblatt 16 (1966), Nr. 9, S. 38-40
  • Siegbert Neufeld, 1971, S. 210 (vgl. Neufeld, Elbing, 1992, S. 68)
  • Ernst G. Lowenthal: Juden in Preussen. Reimer , Berlin 1982, ISBN 3-496-01012-6, S. 121
  • Siegbert Neufeld: Geschichte der jüdischen Gemeinde Elbing. Hrsg. von Eva Blau, Peter Hoenig, H. V. Schulz-Klingauf. CH-Verlag, Regensburg 1992, S. 47-49
  • Joseph Walk: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918-1945. Saur, München [et al.] 1988 S. 202
  • PK Hessen, S. 377
  • Handbuch österreichischer Rabbiner(?), 2:5514

Einzelnachweise

  1. Michael Brocke, Julius Carlebach (Hrsg.), Biographisches Handbuch der Rabbiner, Teil 2, Band 1, München, 2009, Artikel 2308, Seite 346 f., ISBN 978-3-598-24874-0
  2. Abkürzungen und Akronyme, s. Diskussion