IPhone 4

Smartphone des US-amerikanischen Unternehmens Apple
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Das iPhone ist ein von Apple entwickeltes Smartphone, das nur über zwei herkömmliche Tasten, eine Wippe und einen Schieberegler verfügt und ansonsten ausschließlich über ein Display mit Multi-Touch-Funktion bedient wird. Der Verkaufsstart in den USA war am 29. Juni 2007. Das Mobiltelefon wird dort ausschließlich in Kooperation mit dem amerikanischen Mobilfunkkonzern AT&T Wireless angeboten.[2] Das Gerät vereint Funktionen eines iPod-Video-Medienspielers mit denen eines Mobiltelefons mit Digitalkamera und Internetzugang. In Europa wird das Gerät ab dem 9. November 2007 zuerst in Deutschland und Großbritannien, später auch in Frankreich angeboten.

iPhone
Apple iPhone, Macworld 2007
Vorlage:Infobox/Wartung/Bild

Hersteller Apple Inc.
Funkverbindungen GSM mit EDGE WLAN 802.11b/g
Flashspeicher zuerst 4 und 8, aktuell 8 GB
Prozessor ARM 1176
Bildschirm 3,5 Zoll Touchscreen

320 × 480 Pixel 160 Punkte pro Zoll

Digitalkamera 2 Megapixel
Gewicht 135 g
Akkulaufzeit Laut Hersteller *: 6–8 h (telefonieren, Video, Internet)
24 h (nur Audio)
250 h Standby
Maße (HxBxT) 115 × 61 × 11,6 mm
Arbeitsspeicher 128 MB DRAM[1]

Geschichte

Im September 2005 stellte Apple das Motorola ROKR E1 vor, das als erstes Mobiltelefon mit iTunes synchronisiert werden konnte. Gleichzeitig wurde ein entsprechendes Update des Programmes zur Verfügung gestellt, um den Austausch von Audio-Dateien zu ermöglichen. Offenbar waren die Apple-Designer bis 2005 mit der Entwicklung der iPod-Linie ausgelastet gewesen, so dass keine Kapazitäten für ein neues Produkt übrig blieben und eine strategische Partnerschaft mit Motorola eingegangen werden musste. Schon kurz darauf sickerte jedoch durch, dass Steve Jobs mit dem ROKR unzufrieden sei, weil es als Fremdprodukt nicht in die Designlinie der Apple-Produktpalette passte. Diese Einschätzung wurde im September 2006 von Apple durch den Entzug der ROKR-Unterstützung bei iTunes bestätigt. Stattdessen wurde ein weiteres iTunes-Update mit Unterstützung für ein noch unbekanntes Mobiltelefon veröffentlicht, das offensichtlich nicht nur Audio-, sondern auch Video- und Bilddateien wiedergeben können sollte. Dies führte in verschiedenen Medien zu weitreichenden Spekulationen über ein zu erwartendes Apple-Mobiltelefon, die bis zum Jahresende 2006 immer konkreter wurden. Vor der offiziellen Vorstellung mahnte Apple jedoch Blogger ab, die bereits über ein iPhone berichtet hatten.[3] Am 9. Januar 2007 wurde der Öffentlichkeit dann ein erster Prototyp dieses Geräts auf der Macworld Conference & Expo in San Francisco vorgestellt.

Markteinführung

 
Wartende iPhone-Käufer am 29. Juni 2007 vor einem Apple-Store in New York City

Nach Angaben des CEO von Apple, Steve Jobs, wurden während der Entwicklung des iPhones über 200 Patente angemeldet. Welche dieser Patentanmeldungen (wobei im amerikanischen Sprachbereich auch Geschmacksmuster als [design] patents bezeichnet werden) auch zu Schutzrechten, insbesondere im europäischen Raum führen, unterliegt den jeweils maßgeblichen Prüfungsverfahren für diese Anmeldungen und dem vorhandenen Stand der Technik. Dem Europäischen Patentamt liegt zumindest eine Patentanmeldung vor.[4]

Apple kündigte Anfang Juni 2007 durch die Ausstrahlung eines TV-Werbespots die Markteinführung in den USA für den 29. Juni an. Diese erfolgte exklusiv durch rund 200 Apple-Stores und etwa 1800 Verkaufsstellen des Netzbetreibers AT&T Wireless (ehemals Cingular Wireless). Die mit 4 Gigabyte-Speicher ausgestatteten Geräte wurden für 499, die 8-GB-Versionen für 599 US-Dollar angeboten. Laut dem Apple-Bericht für das dritte Quartal des Wirtschaftsjahres[5] wurden innerhalb der ersten zwei Verkaufstage rund 270.000 iPhones inklusive Zubehör abgesetzt.[6] Nach Einschätzungen von Analysten im August 2007 konnte Apple im 3. Jahresquartal mit rund 800.000 weiteren verkauften Geräten rechnen, was insgesamt die Apple-Zielvorgabe von einer Million seit Verkaufsstart bis Ende September leicht übertroffen hätte.[7] Am 5. September 2007 verkündete Steve Jobs eine drastische Preissenkung: Die 8-GB-Version kostet ab sofort nur 399 US-Dollar, die 4-GB-Version wird nicht mehr angeboten. Verärgerten Erstkunden bot Jobs tags darauf auf der Apple-Webseite einen Gutschein über 100 US-Dollar an. Wer das 8-GB-Gerät innerhalb der zehn Tage vor Ankündigung der Preissenkung gekauft hatte, bekomme die volle Differenz von 200 US-Dollar erstattet. Im vierten Quartal des Wirtschaftsjahres 2006/2007 (bis 29. September 2007) wurden nach Angaben von Apple etwa 1,1 Millionen iPhones verkauft. Laut des am 22. Oktober 2007 veröffentlichten Quartalsberichts seien damit insgesamt seit der Markteinführung rund 1,4 Millionen Exemplare abgesetzt worden.

In Europa wird das Gerät ab dem 9.November 2007 erhältlich sein. Zu diesem Zeitpunkt beginnt der Vertrieb in Deutschland exklusiv über T-Mobile zum Preis von 399 Euro, gekoppelt mit einem Zwei-Jahres-Vertrag. Im Gegenzug beteiligt T-Mobile Apple an den monatlichen Umsätzen.[8] Am 29. Oktober veröffentlichte T-Mobile die zukünftigen Tarife: Es wird drei Pakete zum Preis von 49, 69 und 89 Euro pro Monat geben, die jeweils 100, 200 oder 1000 Sprachminuten, 40, 150 oder 300 SMS sowie unbegrenzten Datentransfer über das EDGE-Netz sowie die T-Mobile-Hotspots ermöglichen.[9]. Am 30. Oktober 2007 bestätigte T-Mobile, dass je nach dem gewählten Tarif nach Erreichen eines Datenvolumens von 200 MB, 1 GB oder 5 GB die Download-Datenübertragungsrate bei Nutzung des EDGE-Netzes von 220 auf 64 kbp/s gedrosselt wird. Diese Geschwindigkeit entspricht etwa der einer ISDN-Wählverbindung. Ab 9. November wird das iPhone auch in Großbritannien exklusiv über das Mobilfunk-Unternehmen O2 und das Vertriebsnetz von Carphone Warehouse erhältlich sein. Der Kauf ist für 269 britische Pfund (rund 387 Euro) nur mit einer Vertragsbindung an O2 möglich.[10] In Frankreich ist der Verkaufsbeginn am 29. November 2007 vorgesehen. Hier wird die France-Télécom-Tochter Orange den Alleinvertrieb bekommen, darf das Gerät aber wegen eines französischen Gleichheitsgesetzes nur ohne SIM-Lock oder mit einer Option auf Freischaltung anbieten.[11] Die Markteinführung in Asien und Australien beginnt 2008.

 
Rückseite des Gerätes

Zulieferer und Fertigung

Die Federführung der Produktion des Bildschirms übernimmt das deutsche SDAX-Unternehmen Balda.[12] Die Produktion selbst erfolgt unter anderem durch den Bildschirm-Hersteller TPK in der chinesischen Sonderwirtschaftszone Xiamen.[13] Balda ist zu 50 % Anteilseigner von TPK. Die Fertigungsmaschine, mit der die neuartigen Tastschirme für das iPhone von Apple produziert und mit der auch sonstige Oberflächen von Kunststoffteilen für Mobiltelefone und tragbare Spielekonsolen veredelt werden können, wurde von Balda in Kooperation mit dem TecDAX-notierten Maschinenbauer Singulus entwickelt.[14] Als weiterer Touchscreen-Lieferant wird der japanische Elektronikkonzern Sharp vermutet, der dies, ähnlich wie Balda, bisher jedoch nicht offiziell bestätigt hat.[15] Kurz vor der Markteinführung Ende Juni 2007 wurde berichtet, dass die Balda-Order erhöht worden sei, weil es bei Sharp Lieferverzögerungen bei den Tastbildschirmen gebe. Balda denke deshalb über den Bau eines zweiten Werkes in Xiamen nach.[16]

Der im iPhone verbaute NAND-Flash-Speicher stammt von den Firmen Hynix, Intel, Micron, Samsung Electronics und Toshiba, mit denen Apple eine Übereinkunft bis 2010 vereinbart hat.[17] Die Hardware-Stücklisten- und Fertigungskosten des iPhones liegen Apple-Analysten zufolge bei 265,83 US-Dollar für das 8 GB-Modell und somit bei etwa 67 % des Verkaufspreises. Die Fertigungskosten des Tastschirms sollen laut iSuppli bei rund 27 US-Dollar liegen.[18]

Namenshistorie

Bereits 1996 brachte die Firma Infogear Technology ein Tischtelefon mit E-Mail-Client unter dem Namen iPhone heraus und ließ dies markenrechtlich schützen.[19] Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 von Cisco Systems aufgekauft; damit ging auch das Markenrecht an „iPhone“ in den USA auf Cisco über. Im Dezember 2006 gab dann Ciscos Tochterfirma Linksys die Markteinführung einer Produktfamilie von VoIP-Telefonen unter der Bezeichnung iPhone bekannt.[20] Am 9. Januar 2007 teilte Cisco Systems mit, dass man sich mit Apple in Verhandlungen bezüglich der Markenrechte befinde und dass eine baldige Einigung zu erwarten sei. Nach einer Markenrechtsklage Ciscos gegen Apple vom 10. Januar 2007 [21] erzielten Cisco und Apple am 22. Februar 2007 nach außergerichtlichen Verhandlungen eine Einigung, die vorsieht, dass beide Unternehmen den Markennamen weltweit nutzen dürfen.[22] Im Gegenzug wird geprüft, ob eine Interoperabilität beider Firmen in den Bereichen Sicherheit sowie Kommunikation für Verbraucher und Geschäftskunden möglich ist.[23][24]

Neben Cisco Systems hat auch das kanadische Unternehmen Comwave Telecom aus Toronto die Markenrechte am iPhone für sich beansprucht. Comwave Telecom vertreibt seit 2004 einen VoIP-Dienst inklusive eigenem Mobilgerät unter der Marke iPhone. Allerdings wurde von Comwave Telecom der Markenschutz in Kanada erst 2005 beantragt, aber das Canadian Intellectual Property Office (CIPO) hat bislang die Rechte an „iPhone“ noch nicht vergeben.[25]

In Deutschland betreibt auch die freenet AG einen VoIP-Dienst unter dem Namen iPhone.

Technik

Bedienung

Das iPhone ist mit einem Touchscreen mit einer Abdeckung aus optischem Glas ausgestattet, den Apple als Multi-Touch bezeichnet und der theoretisch bis zu zwölf Berührungsimpulse gleichzeitig verarbeiten kann. Das iPhone verfügt lediglich über vier physische Bedienungselemente: Einen sogenannten Home-Button auf der Vorderseite sowie seitlich einen Lautstärkeregler, eine Klingelton- und eine Sleep-Taste. Es kann wahlweise eine Ziffern- oder Buchstaben-Tastatur auf dem Bildschirm vom Hauptmenü des Betriebssystems aus aufgerufen werden.

Sensoren

Das iPhone hat außerdem drei Sensoren, mit denen das Gerät automatisch die Eingabefunktion sowie die Bildschirmbeleuchtung ausschaltet, wenn es an das Ohr gehalten wird. Die Anzeige wird ferner automatisch umgestellt, wenn das Gerät vertikal oder horizontal gehalten wird oder die Lichtverhältnisse in der Umgebung eine Anpassung der Bildschirmhelligkeit erforderlich machen.

Mobilfunk und Vernetzung

Die Telefonie erfolgt über GSM und Daten können per EDGE empfangen werden. Das Gerät ist ein sogenanntes Quadband-Telefon und unterstützt die Frequenzen 850, 900, 1800 und 1900 MHz. Des Weiteren kann es sich per WLAN (802.11b/g) oder Bluetooth verbinden. Da sich das iPhone nicht an den Bluetooth-Standard Advanced Audio Distribution Profile (A2DP) hält, ist eine Zusammenarbeit mit entsprechenden Bluetooth-Stereo-Geräten wie Kopfhörern und Autoradioschnittstellen anderer Hersteller nicht möglich.[26] Das iPhone unterstützt keinen Breitbandzugang per UMTS oder HSDPA. Auch die für die Markteinführung im November 2007 vorgesehene Europa-Version verfügt nicht über UMTS. Aufgrund der im Vergleich zu den USA noch schlechten Netzabdeckung mit dem Übertragungsstandard EDGE werden die Kunden vielfach auf GPRS zurückgreifen müssen.[27] T-Mobile kündigte allerdings an, „bis Ende 2007... EDGE im gesamten GSM-Netz an(zu)bieten“[28]

Anrufbeantworter

Mit „Visual Voicemail“ können aufgesprochene Nachrichten übersichtlich in einer Liste angezeigt werden. Das Anrufen des Anrufbeantworters entfällt so. Die Mobilfunkanbieter müssen für diesen Dienst Server mit Apple-Software betreiben.

Medienwiedergabe

Der Prozessor des iPhone ermöglicht das Abspielen von hochauflösenden komprimierten Videos im H.264-Standard, die auf die 480x320 Pixel des Bildschirms heruntergerechnet werden. MMS für Audio und Video wird nicht unterstützt.[29]. Das Gerät besitzt sämtliche Funktionen (außer der Liedertextanzeige) des Apple iPod mit Video-Abspielmöglichkeit und die aus iTunes bekannten Animationen der CD-Titelbilder (Cover Flow). Bei der Wiedergabe von Videos wechselt die Ansicht in die Horizontale, wodurch man einen Widescreen-Bildschirm erhält.

Digitalkamera

Das Gerät verfügt über eine Zwei-Megapixel-Digitalkamera, deren Linsenöffnung in der Rückwand des Mobiltelefons ausgespart ist und die nur Einzelbilder aufnehmen kann.

Datenspeicher

Bei dem Speicher des iPhone handelt es sich um vier beziehungsweise acht GB großen NAND-Flash-Speicher. Ein Erweiterungsslot für Speicherkarten ist nicht vorhanden. Die Größe des Arbeitsspeichers (RAM) ist 128 MB DRAM.

Energiespeicher

Die Akkukapazität des Lithium-Polymer-Akku genügt laut Hersteller für Telefongespräche von bis zu acht Stunden, sowie sieben Stunden für Videofunktionen und sechs Stunden Surfen im Internet. Sie solle ferner ausreichen, um mit dem iPhone bis zu 24 Stunden Musik hören zu können. Die Akkukapazität im Standby-Modus betrage 250 Stunden.[30] Nach ersten Tests beträgt die Sprechzeit über sieben Stunden, Musik kann man knapp über 22 Stunden lang hören und bei Internetnutzung entlädt sich der Akku in etwas mehr als neun Stunden.[31] Der eingebaute Akku kann vom Anwender nicht selbst ausgetauscht werden.[32] Apple selbst bietet den Wechsel für rund 86 US-Dollar (inklusive Versandkosten) innerhalb von drei Werktagen an; ein Verfahren, das von Verbraucherschützern scharf kritisiert wird.

Anschlüsse

Das iPhone verfügt über eine 30-polige Anschlussbuchse Dock-Connector, die physikalisch identisch mit der der iPods ist. Damit enthält der Anschluss theoretisch Leitungen für Stereoton, Composit-Video (FBAS), S-Video, eine serielle Schnittstelle (zum Beispiel zur Steuerung), USB und Firewire. Allerdings sind interne Änderungen vorgenommen worden, da zur Zeit nicht alle für iPods erhältlichen Zubehörgeräte funktionieren. Ob diese Änderungen in der Anschlussbelegung oder in den verwendeten Übertragungsprotokollen liegen, ist derzeit (September 2007) nicht öffentlich bekannt. Auch ist nicht bekannt, ob einer der bisher beim iPod freien Kontakte des Dock-Connectors zum Anschluss einer externen Antenne dienen kann. Das iPhone verfügt nicht über einen speziellen Antennenanschluss. Auf der Oberseite des iPhone ist eine 3,5-mm-Klinkenbuchse mit vier Kontakten (Stereoübertragung plus Zusatzleitung zum Anschluss eines TTY-Schreibtelefons für Gehörlose und Schwerhörige) untergebracht, in die Kopfhörer und Headsets eingesteckt werden können.

Software

Betriebssystem

Als Betriebssystem dient ein angepasstes Mac OS X auf Flash-Speicher (laut New York Times 700 MB groß) ähnlich der Version für Macs, allerdings fällt der Funktionsumfang geringer aus.[33] Der Betriebssystemkern (Kernel) der Version 1.0 identifiziert sich als Darwin 9.0.0d1, was gemäß der von Apple seit Mac OS X 10.1 verwendeten Namenskonvention einer Mac-OS-X-Betriebssystemversion 10.5 entsprechen würde. Das iPhone verfügt nicht über eine Java-Plattform.

Versionen:

  • 1.0: herausgegeben mit der Veröffentlichung am 29. Juni 2007
  • 1.0.1: Update mit fünf sicherheitsrelevanten Änderungen, erschienen am 30. Juli 2007 [34]
  • 1.0.2: Unter anderem Verbesserung der WLAN-Geschwindigkeit und der Ohrhörer-Lautstärke, erschienen am 21. August 2007
  • 1.1.1: erschienen am 27. September 2007; Direktzugriff auf iTunes Wi-Fi Music Store; erweiterte Funktionen der Home-Taste, Ausgabe auf TV-Gerät aktiviert, Sicherheitslücken geschlossen, Querformat für Mail [35]

Mitgelieferte Programme

Bereits bekannte Programme
Art Name
Webbrowser Safari
E-Mail-Programm Apple Mail*
Kalendarium Apple iCal (Ohne ToDo)
Kartendienst Google Maps
Notizen „Notes“
Dienstprogramme
*: Angepasste Version mit zusätzlicher „Push“-IMAP-
Mail-Funktion via Yahoo!-Mail

Eine Reihe von Programmen (s. Tabelle) werden mit dem iPhone mitgeliefert. Trotz der Namensgleichheit mit entsprechenden Programmen für Mac OS X handelt es sich bei den Programmen des iPhone um veränderte Versionen, z.B. mit einem verminderten Funktionsumfang. Bei der Vorstellung des Geräts hatte Steve Jobs bereits angekündigt, dass die Software des iPod (im Gegensatz zu üblichen Mobiltelefonen, bei denen zumeist nur Fehlerkorrekturen und kleine Ergänzungen vorgenommen werden) weiterentwickelt werden soll, und neue Versionen des Betriebssystems (vgl. oben) sowie weitere Programme von Apple angeboten werden sollen.

Weitere Programme

In seiner Keynote zur Einführung des iPhone wies Steve Jobs auf Cocoa als Haupt-API der iPhone-Software hin.

Auf der WWDC 2007 wurde zunächst bekanntgegeben, dass Dritthersteller keine klassischen Anwendungen für das iPhone schreiben können und dies stattdessen über Webapplikationen gelöst werden soll, die auf offenen Standards wie Ajax basieren und im Webbrowser Safari angezeigt werden können. Von Safari aus können dann iPhone-eigene Anwendungen wie Google Maps oder die Telefonfunktion aufgerufen werden. Eine ebenfalls angekündigte Version von Safari für Microsoft Windows ermöglicht das Mac-OS-X-unabhängige Testen solcher Anwendungen für Entwickler aus der Windows-Welt. Durch das dabei verwendete, auch von Java bekannte Sandkasten-Prinzip soll das iPhone vor Fehlfunktionen und Manipulationen durch Software besser geschützt werden.

Am 17.Oktober 2007 stellte Steve Jobs dann (nach zahlreichen Protesten von Entwicklern) auf der Apple-Webseite als Hot News ein Entwicklungswerkzeug auch für native Anwendungen in Aussicht. Er rechnet mit der Veröffentlichung im Februar 2008.

Mittlerweile haben Programmierer Verfahren etabliert, um Programme auf dem Gerät lauffähig zu machen, die nicht als Webapplikation ausgeführt sind (sog. native Applikationen). Nachdem es Hackern im Juli 2007 erstmalig gelungen war, das Programm Hallo Welt auf dem iPhone auszuführen[37], lagen Mitte September 2007 bereits über 60 solcher Applikationen vor, einschließlich einem Installer und Doom (das ursprünglich mit NeXTStep entwickelt worden ist und seitdem traditionell jede Portierung dieses Betriebssystems mitvollzieht).[38] Apple steht diesen Programmieransätzen neutral gegenüber; stört also die Entwicklungen nicht, bemüht sich aber auch nicht, die Lauffähigkeit solcher Programme mit späteren Versionen des Betriebssystems zu erhalten.[39] Mit der Aktualisierung auf Version 1.1.1. sind die bisherigen nativen Programme nicht mehr lauffähig. Nach Änderungen an der Vorgehensweise ist seit Mitte Oktober 2007 auch bei der Version 1.1.1 die Installation von Fremdprogrammen möglich.

Weiteres

Apple führt Gespräche mit Electronic Arts, Namco und kleineren Studios wie PopCap Games und FreshGames über die Möglichkeit zur Integration von Spielen. Diese könnten z. B. über den iTunes Store erworben werden, wie bereits heute für den iPod.[40]

Kritik

Umweltverträglichkeit

Greenpeace kritisiert Apple für die im iPhone verwendeten Schadstoffe. Anders als bei modernen Mobiltelefonen üblich, fänden sich im iPhone noch schädliche Materialien wie Brom und PVC. Greenpeace zeigt sich vor allem nach Steve Jobs’ offenem Brief A Greener Apple[41], in dem er umweltfreundlichere Apple-Produkte angekündigt hatte, enttäuscht und fordert ein green iPhone.[42] Der US-Verband Bromine Science and Environmental Forum (BSEF) reagierte auf die Vorwürfe mit der Erklärung, dass die genannten Substanzen alle zur Verwendung zugelassen seien. Greenpeace habe zudem nicht nachweisen können, in welcher Konzentration und Zusammensetzung Brom im iPhone vorkomme, da die verwendeten Analysemethoden dafür nicht ausgereicht hätten.[43]

Der US-Verbraucher- und Umweltschutzverband Center for Environmental Health (CEH) drohte Apple mit einer Klage. Nach Ansicht des CEH verstößt Apple mit dem iPhone gegen Abschnitt 65 des kalifornischen Safe Drinking Water and Toxic Enforcement Act of 1986, welcher vorsieht, dass gefährliche Stoffe nicht ohne deutliche Warnung verwendet werden dürfen.[44] Das CEH forderte Apple auf, für bisher gekaufte Geräte eine Rückrufaktion zu starten und zukünftig angebotene Geräte mit einem deutlichen Warnhinweis auf die schädlichen Substanzen zu versehen.

Sicherheit

Schon kurz nach dem Verkaufsstart wurden zahlreiche Sicherheitslücken in der Software des iPhone entdeckt. Zwei Passwörter, mit denen zentrale Funktionen des iPhone gesichert sind, wurden ebenfalls schnell entschlüsselt. Das Passwort dottie erlaubt es zum Beispiel, Programme mit Root-Rechten zu starten; alpine ist ein weiteres entschlüsseltes Passwort.[45]

Sicherheitsexperten entdeckten zu Beginn beim iPhone eine schwerwiegende Sicherheitslücke. Durch sie konnten persönliche Daten des Besitzers ausgespäht werden, etwa Telefonnummern.[46] Das Software-Update 1.0.1 am 30. Juli 2007 behob dieses Problem offenbar.[47]

Technische Probleme

Im August 2007 wurde bekannt, dass bei einigen Geräten größere Bereiche des Touchscreens ausfallen und somit die Bedienbarkeit eingeschränkt ist. Apple tauscht die betroffenen Geräte aus und übernimmt auf Kulanz teilweise die Kosten für ein Leihgerät.[48]

Design

LG Electronics wirft Apple vor, das Design des iPhone vom Prada phone by LG kopiert zu haben. Dieses Mobiltelefon – ebenfalls mit Touchscreen und stiftloser Bedienung – wurde bereits im September 2006, rund vier Monate vor der ersten Präsentation des iPhone, vorgestellt und sein Design ausgezeichnet. Woo-Young Kwak, Leiter des LG Mobile Handset R&D Center, sagte 2007 auf einer Pressekonferenz: „We consider that Apple copied Prada phone after the design was unveiled when it was presented in the iF Design Award and won the prize in September 2006“. [49]

SIM-Lock

Das iPhone wird zur Zeit in den USA ausschließlich mit einem SIM-Lock verkauft. Es kann dadurch nur mit der bereits ab Werk mitgelieferten SIM-Karte des Mobilfunk-Betreibers AT&T verwendet werden. Ein Vertrag mit AT&T ist auch erforderlich für die Aktivierung der Funktionen des iPhones, die nicht in Zusammenhang mit der Telefon-Funktion stehen, etwa iPod, WLAN und Digitalkamera. Auch in Europa wird die Nutzung des iPhones auf das Funknetz nur jeweils eines Anbieters pro Land beschränkt (Details siehe Markteinführung).

Am 3. Juli 2007 beschrieb der norwegische CSS- und mehrfache iTunes-DRM-Knacker Jon Lech Johansen in seinem Blog[50], wie man die Funktionen des iPhones auch ohne AT&T-Vertrag nutzen kann.[51]

Am 14. August 2007 berichtete der weltweit populäre Technik-Blog Gizmodo[52], dass sich das iPhone mit Hilfe einer so genannten Turbo-SIM-Karte auch in anderen GSM-Netzen betreiben lasse.[53] Am 6. September veröffentlichte die Webseite des APC Magazine (ehemals Australian Personal Computer Magazine)[54] eine Zehn-Schritte-Anleitung zur Nutzung des iPhones in weltweit allen GSM-Netzen mit Hilfe einer Turbo-SIM-Karte.[55]

Am 23. August 2007 gelang es dem US-Amerikaner George Hotz, ohne den Umweg über eine Turbo-SIM-Karte die Beschränkung der Nutzung seines iPhones auf das AT&T-Netz aufzuheben. In seinem Blog beschrieb er dazu ein Verfahren, das komplizierte Eingriffe in die Hardware erfordert.[56] Danach war es ihm möglich, sein iPhone im US-Netz von T-Mobile anzumelden.[57]

Am 11. September gelang dem iPhone Dev Team die Programmierung einer Software-Netlock-Entsperrung für das iPhone, die anschließend frei im Internet zur Verfügung gestellt wurde. Damit war das iPhone weltweit in allen GSM-Netzen auch für iPhone-Besitzer nutzbar, die den technischen Aufwand bislang verfügbarer komplizierter Hacks gescheut haben.[58][59]

Seit Erscheinen der Firmware-Version 1.1.1 am 27. September berichteten Besitzer von SIM-Lock-entsperrten Geräten nach einem Firmware-Update über massive Probleme. Das Update setzte die Entsperrungen zurück und das gesamte Gerät außer Betrieb.[60] Besitzer eines neueren iPhones mit Firmware-Version 1.1.1 können mit Hilfe der auf zahlreichen Webseiten publizierten Anleitungen die Firmware auf Version 1.0.2 zurücksetzen. Anschließend lässt sich das Gerät mit den bekannten Unlock-Techniken entsperren[61][62]

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. „Under the Hood: Inside the Apple iPhone“ (bei techonline.com am 1. Juli 2007, englisch)
  2. Der Spiegel: „iPhone kommt am 29. Juni“ (4. Juni 2007)
  3. „Apple mahnt Blogger wegen iPhone-Berichterstattung ab“
  4. Süddeutsche Zeitung: „Das iPhone – Sonderbare Geschäfte“ (30. Januar 2007)
  5. Apple Inc. hat ein vom tatsächlichen Jahr abweichendes Wirtschaftsjahr, das jeweils am 1. Oktober beginnt
  6. „Apple – Quarter 3 – Finanical Results" (26. Juli 2007)
  7. „Analyst: Apple verkauft mehr iPhones als erwartet“ (Meldung bei heise.de am 22. August 2007)
  8. „Telekom startet Verkauf von iPhone am 9. November“ (dpa-Meldung vom 19. September 2007)
  9. "iPhone Tarife bei T-Mobile
  10. „O2 erhält britische Exklusivrechte für iPhone“ (dpa-Meldung vom 18. September 2007)
  11. „iPhone ohne SIM-Lock in und aus Frankreich“ (maclife.de am 17. Oktober 2007)
  12. pressetext.de: „Touchscreens für Apples iPhone: Balda-Aktie explodiert“ (10. Januar 2007)
  13. EE Times Europe: „Infineon und Balda profitieren von Apples iPhone“ (10. Januar 2007)
  14. ARD: „Singulus mitten im iPhone-Hypes“ (23. Januar 2007)
  15. Handelsblatt.com am 25. Juni 2007: „Für das iPhone fehlen Teile“
  16. dpa-Meldung vom 26. Juni 2007: „Apple erhöht Order bei Balda für iPhone-Bildschirme“
  17. Apple Inc: „Apple Announces Long-Term Supply Agreements for Flash Memory“ (21. November 2005)
  18. iSuppli Corporation: „Apple iPhone to Generate 50 Percent Margin, According to iSuppli’s Preliminary Analysis“ (18. Januar 2007)
  19. Gadget: „Infogear iPhone“
  20. Süddeutsche Zeitung: „iPhone kommt nicht von Apple – Das Kuckucks-Ei“ (18. Dezember 2006)
  21. MarketWatch: „Cisco pushes Apple for permission to use iPhone trademark“ (9. Januar 2007)
  22. heise online: „Cisco und Apple legen iPhone-Namensstreit bei“ (21. Februar 2007)
  23. ChannelPartner Online: „„iPhone“-Deal von Apple und Cisco: Was amerikanische Analysten dazu sagen“ (23. Februar 2007)
  24. The Mercury News: „Cisco-Apple truce over iPhone murky on details of collaboration“ (22. Februar 2007)
  25. Telekom Presse: „Debatte um den Namen „iPhone“ geht weiter“ (29. Januar 2007)
  26. Tecchannel Apple ignoriert Bluetooth-Standard
  27. „Apple iPhone in Großbritannien mit O2-Vertrag für 269 Pfund" (auf mactechnews.de am 17. September 2007)
  28. Pressemitteilung vom 19. September 2007
  29. MacRumors.com: „iPhone Sales Training Workbook“ (8. Juni 2007)
  30. Technische Daten auf apple.com (Englisch)
  31. „Testing Out the iPhone“ (The Wall Street Journal, englisch)
  32. Meldung von rp-online 3.7.07
  33. News York Times: „The iPhone Matches Most of Its Hype“ (Englisch; 27. Juni 2007)
  34. Update-Info bei apple.com (englisch)
  35. Update-Info bei macworld.com
  36. „YouTube Live on Apple TV Today; Coming to iPhone on June 29“ auf apple.com, 20. Juni 2007 (Englisch)
  37. „iPhone Hello World“ (Auf RauteMusik.FM am 31. Juli 2007)
  38. Liste nativer Programme (Auf ModMyiPhone.com am 18. September 2007, englisch)
  39. „Interview mit Greg Joswiak“ (Auf Gearlog.com am 11. September 2007, englisch)
  40. de.internet.com: „Apple führt Gespräche mit Electronic Arts für iPhone-Games“ (9. Februar 2007)
  41. „A Greener Apple“ (Offener Brief von Steve Jobs, englisch)
  42. „Greenpeace findet schädliche Materialien im iPhone“ (Auf www.macnews.de am 13. Oktober 2007)
  43. „Chemische Industrie kritisiert Kritik an Apples iPhone“ (heise.de am 23. Oktober 2007)
  44. „ iPhone Phthalates Violate California Law“ (Pressemitteilung des CEH, 15. Oktober 2007, englisch)
  45. „iPhone Hacking Process“ (Auf theregister.co.uk am 3. Juli 2007, englisch)
  46. Welt Online: Hacker haben beim iPhone leichtes Spiel vom 23. Juli 2007
  47. Apple: About the security content of iPhone v1.0.1 Update
  48. „iPhone-Besitzer berichten über Probleme mit Touchscreen“ (Auf macnews.de am 10. August 2007)
  49. Wright, Aaron: The iPhone Lawsuits (auf AppleMatters.com am 20. Februar 2007)
  50. nanocr.eu: „iPhone Independence Day“ (3. Juli 2007)
  51. heise.de: „iPhone-Aktivierung teilweise geknackt“ (4. Juli 2007)
  52. en.wikipedia.org: „Gizmodo im englischen Wikipedia“
  53. gizmodo.com: „iPhone 100% Unlocked Using Turbo SIM Card“ (14. August 2007)
  54. en.wikipedia.org: „APC im englischen Wikipedia“
  55. apcmag.com/: „Hack the iPhone to work anywhere in the world “ (6. September 2007)
  56. iphonejtag.blogspot.com: „Finding JTAG on the iPhone“ (24. August 2007)
  57. iphonejtag.blogspot.com: „Foto: iPhone T-Mobile“ (23. August 2007)
  58. gizmodo.com: „iPhone Free Software Unlock Confirmed! (Death Star Explodes)“ (11. September 2007)
  59. engadget.com: „iUnlock released: the first free, open source iPhone SIM unlock software“ (11. September 2007)
  60. „Apple update disables unlocked iPhones“ (Macworld.com am 29. September 2007, englisch)
  61. iphone Dev Wiki: „Downgrade from 1.1.1 to 1.0.2)“
  62. iphone-ticker.de: „Zurück zu 1.0.2 - Tool zum Baseband Downgrade“ (12. Oktober 2007)
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