Jean Philippe Rameau

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Jean-Philippe Rameau französischer Komponist und Musiktheoretiker * 25. September 1683 in Dijon12. September 1764 in Paris.


Biographie

Seine erste Ausbildung erhielt er durch seinen Vater, der Organist in Dijon war. In seiner Jugend machte Rameau eine Italienreise, die aber nicht weiter als Mailand führte. Er konzertiert in verschiedenen Städten, darunter Avignon, Lyon, Clermont-Ferrand. Später siedelt er nach Paris über und wird einer der Schützlinge von Le Riche de la Pouplinière. Er ist Titularorganist mehrerer Pariser Kirchen, für dieses Instrument hinterläßt er aber kein Werk.

Im Alter von fünfzig Jahren , beschränkt sich sein kompositorisches Schaffen auf einige Kantaten, Motetten und drei Sammlungen von Cembalo Stücken. Die beiden letzten dieser Sammlungen weisen eine grosse Orginalität auf und plazieren Rameau unter die Besten seiner Zunft in Frankreich. Zu dieser Zeit hatten seine Zeitgenossen Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi bereits ein umfassendes Werk geschaffen.

Nach mehreren Misserfolgen gelingt es Rameau in 1733 sein erstes lyrisches Werk aufzuführen, die Tragödie Hippolyte et Aricie. Dieses Werk steht in der Tradition von Jean-Baptiste Lully, aber es übertrifft bei weitem den bisher gewohnten musikalischen Reichtum. Ein Zeitgenosse meinte "diese Oper enthält genügend Musik um daraus Zehn zu schaffen".

Die "Lullysten" fanden diese Musik zu modern, während hingegen Rameaus Anhänger sie genial fanden. Der Erfolg stellte sich unmittelbar ein, Rameau wurde durch Ludwigs XV. in den Adelstand erhoben und zum Kabinettskomponisten ernannt. Lyrische Tragödien, heroische Werke, Ballletmusiken folgen Werk auf Werk bis zu seinem Tode. Rameau wechselt sehr häufig seine Librettisten, es gelang ihm in seinem Anspruchsdenken dennoch nie einen zu finden, der einen der Qualität seiner Musik entsprechenden Text schreiben konnte. Gleichzeitig war er unermüdlich mit theoretischen Arbeiten beschäftigt und bestrebt, seinen Prinzipien, welche später die Grundlage der Harmonielehre bilden sollten, Geltung zu verschaffen.

Vor seiner Karriere als lyrischer Komponist verfasst er ein theoretisches Werk (le Traité de l'harmonie réduite à ses principes naturels) von 1722 welches die moderne Musiktheorie in Bezug auf die Akkord und Harmonielehre begründed.

Vergessenheit und Wiederentdeckung

Man hat ihm nach seinem Tode große Anerkennung als einen der großen französischen Musiker gezollt, was nicht verhindern konnte daß sein lyrisches Werk für 140 Jahre in Vergessenheit geriet. Zu Beginn des 20.Jhdt. wurde zum ersten Male wieder die Balletmusik la guirlande aufgeführt. Nach und nach erscheinen seine Werke wieder auf den Spielplänen der Opernhäuser. Die Mehrzahl seiner Werke, ehemals für unspielbar gehalten sind heutzutage in den Repertoires der berühmtesten Barockensembles zu finden. Sein letztes Werk "les Boréades" gelangte erst 1982 zur Uraufführung, da die Proben wegen Rameau's Tod im Jahre 1764 abgebrochen wurden.


Werke

Instrumentalwerke

  • 5 pièces de clavecin en concert
  • 3 livres de pièces pour le clavecin (3 Bücher Cemabalostücke 1706 - 1724 - 1728)
  • La Dauphine Einzelwerk (1747).

Tragödien

  • Hippolyte et Aricie ;
  • Castor und Pollux ;
  • Dardanus ;
  • Zoroastre ;
  • Les Boréades.

Lyrische Komödien

  • La Princesse de Navarre ; (Die Prinzessin von Navarra)
  • Platée ;
  • Les Paladins.

Balett Opern

  • Les Indes galantes ;
  • Les Fêtes d'Hébé ;
  • Les Fêtes de Polymnie ;
  • Le Temple de la Gloire ; (Der Siegestempel)
  • Les fêtes de l'Hymen et de l'Amour ;
  • Les surprises de l'Amour. (Die Überraschungen des Amor)

Heroische Werke

  • Zaïs ;
  • Naïs  ;
  • Acanthe et Céphise ;
  • Daphnis et Eglé.

Ballet Akte

  • Pygmalion ;
  • La naissance d'Osiris ; (Die Geburt des Osiris)
  • La Guirlande ;
  • Anacréon (Libretto von Cahuzac) ;
  • Anacréon (Libretto von Gentil-Bernard) ;
  • Les Sybarites ;
  • Nélée et Myrthis ;
  • Io ;
  • Zéphyre.
  • Les amants trahis ; (Die verratenen Liebhaber)
  • L'impatience ; (Die Ungeduld)
  • Aquilon et Orithie ;
  • Orphée ;
  • Thétis ;
  • Le Berger Fidèle. (Der brave Schäfer)
  • Deus noster refugium ;
  • Quam dilecta ;
  • In convertendo ;
  • Laboravi.

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