Operation Anaconda

Militärische Unternehmung der US-Streitkräfte
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Operation Anaconda
Konflikt Krieg in Afghanistan
Datum 1. März - 18. März 2002
Ort Südosten von Afghanistan
Ergebnis umstritten
Kontrahenten
Datei:Afghanistan flag 300.png
Afghanistan - Taliban und al-Quaida
Datei:US Old Glory.png
Vereinigte Staaten von Amerika
Kommandeure
Osama bin Laden
Major Bryan Hilferty
Truppenstärken
unbekannt
1000


Die Operation Anaconda war eine im März 2002 im Osten Afghanistans durchgeführte militärische Unternehmung US-amerikanischer, britischer und kanadischer Spezialeinheiten mit dem Ziel, 500 bis 1000 dort vermutete al-Quaida und Taliban Einheiten zu bekämpfen.

Verlauf der Operation

  • 1. März 2002: Die Operation Anaconda im Gebiet des Shahi-Kot Tals und dem Arma Gebirge südöstlich von Zormat beginnt.
  • 2. März 2002: Der Army Chief Warrant Officer Stanley L. Harriman, von der Third Special Forces Group, wird durch den irrtümlichen Beschuss eines AC-130H Spectre Schützenflugzeugs an der Straße von Gardez zum Shahi Kot Tal getötet.
  • 4. März 2002: Sieben US-amerikanische Soldaten verschiedener Special Operation Forces werden bei einer Aufklärungmission im Shaki Tal getötet. Gegen 3 Uhr nachts wird ein niedrig fliegender MH-47 Chinook Transporthubschrauber bei dem Versuch, auf dem Gipfel des Takur-Ghar zu landen, von einer Abwehrrakete (RPG) getroffen, welche das Hydrauliksystem beschädigt und den Hubschrauber zur Notlandung zwing. Dabei stirbt ein aus dem Hubschrauber gefallener Soldat. Ein zweiter Hubschrauber nimmt die übrig gebliebenen US Navy Seals des ersten Hubschraubers auf und setzt diese an der Absturzstelle ihrer Kameraden ab, wo diese sofort unter schweren Beschuss geraten und ein weiterer SEAL stirbt. Ein dritter Hubschrauber mit dem Auftrag, ein Rettungsteam von US Army Rangers abzusetzen, wird ebenfalls beim Landeversuch abgeschossen. In dem anschließenden Feuergefecht sterben vier US-Soldaten, bevor die restlichen al-Quaida bezwungen werden können.
  • 6. März 2002: Ein US-amerikanischer Luftschlag in der Nähe des Dorfes Shikin tötet 14 Menschen, darunter auch Frauen und Kinder.
  • 10. März 2002: Major Bryan Hilferty verkündet, dass "die Hauptkampfhandlungen bereits seit drei oder vier Tagen vorüber seinen". 400 Soldaten kehren in ihre Basis zurück.
  • 12. März 2002: US-geführte Truppen übernehmen die Kontrolle über das Tal und die Höhlenkomplexe.
  • 18. März 2002: General Tommy Franks erklärt die Operation Anaconda für beendet und bewertet sie "als einen unbestreitbaren und vollständigen Erfolg".

Jedoch gibt es auch Stimmen, die Zweifel an der Effektivität der Operation im Hinblick auf die Bekämpfung von al-Quaida und Taliban Einheiten haben. Der Kommandant der britischen Royal Marines äußert sich gegenüber dem Pentagon dahingehend, dass die Operation ein militärischer Fehlschlag gewesen sei.

Operationen Snipe und Condor

 
Britische Pioniere zerstören am 10. Mai 2002 einen Tunnelkomplex zwischen den Provinzen Paktika und Paktia. (Operation Snipe)

Die britischen Royal Marines führten im Anschluss mit 1000 Soldaten der 45 Commando Group zwischen dem 2. und 13. Mai 2002 die Operation Snipe durch, einer gefährlichen Suchaktion gegen al-Quaida Einheiten im Südosten Afghanistans, bei der lediglich ein unterirdsches Höhlensystem und Waffenlager entdeckt wurden. Vom 17. bis zum 22. Mai 2002 kam es zur wenig vorbereiteten Operation Condor, nachdem eine australische Spezialeinheit von einer al-Quaida-Gruppe angegriffen wurde. Auch diesmal können keine Taliban und al-Quaida Truppen bekämpft oder gefangen werden.

Ende April räumt der britische Kommandant ein, dass einem derartig schwer zu stellenden Feind mit unfangreichen Einsatzverbänden kaum beizukommen sei. "Wir haben einen großen, durchtrainierten, gut ausgestatteten Hammer, können aber keine Stecknadel zum draufhauen finden."

Ein afghanischer Dorfbewohner wird mit den Worten zitiert: "Da waren niemals irgendwelche Araber in diesem Tal. [...] Die Engländer verschwenden ihre Zeit. Aber sie sind willkommen, dann wenn sie feststellen, dass hier niemand ist, werden die Amerikaner nicht unsere Dörfer bombardieren."

Mitte Juli kehrten die letzten britischen Einheiten zum Luftwaffenstützpunkt Bagram zurück.