Wilhelm Hornung

deutscher Maler und Fotograf
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Paul Wilhelm Hornung (* 1834; † 1884 in Tübingen)[1] war ein deutscher Fotograf in Tübingen. Er war der Vater des Tübinger Fotografen Julius Wilhelm Hornung.

Rückseite eines Kabinettformats von Atelier Hornung 1882
Kabinettporträt von Sophie Bülow mit Sohn Friedrich, Foto von Wilhelm Hornung

Leben

Hornung und Sinner

Paul Wilhelm Hornung, der sich Wilhelm Hornung nannte, war ursprünglich Maler. 1864 war er auch - wohl seit mehreren Jahren - im Tübingerer Gemeinderat. Spätestens zu diesem Zeitpunkt lernte er Paul Sinner kennen, der damals noch in Stuttgart wohnte. Hornung stellte Sinner eine Befürwortung aus und unterstützte ihn im Gemeinderat, als dieser eine Erlaubnis auf Heirat mit der Tochter eines Tübinger Metzgers, Wilhelmine Kienle, beantrage.[2] Es ist anzunehmen, dass Hornung und Sinner schon bald, das heißt noch vor November 1864 als Sinner sich mit seiner Frau in Tübingen niederließ, eine Zusammenarbeit vereinbarten.

Bauantrag für einen Atelierpavillon

Im Dezember 1864 stellte Hornungs Schwiegervater, ein Glasmeister namens Kieß, einen Antrag auf Bauerlaubnis eines Atelierpavillons im Garten seines Wohnhauses in der „oberen Wöhrdstraße“, der heutigen Uhlandstraße. Der Gemeinderat tagte mehrmals über diesen Antrag, denn es gab Bedenken wegen des „unförmlichen Dachs“, zumal es sich für eine Bauerlaubnis in einem neuen repräsentativen Wohnviertel, in einer Parkanlage direkt am gegenüberliegenden Neckarufer der Tübinger Altstadt mit Ausblick auf ihr historisches Panorama mit Stiftskirche und dem berühmten Hölderlin Turm gelegen handelte, indem der Atlierpavilion errichtet werden sollte.[3] Im März 1865 erteilte der Gemeinderat letztendlich eine Bauerlaubnis.

Das Atelier eingetragen mit dem Namen „Hornung & Sinner, Maler und Photographen, Neckarvorstadt“ konnte am 5. Mai 1865 seinen Betrieb aufnehmen[4] Es war das erste fotografische Atelier in Tübingen. Der Atelierpavillon war südwestlich des Hauses von Kieß gelegen, am Rande des Platzes an dem später das Uhland Denkmal aufgestellt wurde. Das niedrige Gebäude hatte Wände aus „Riegelfachwerk und Glas[..] auf Fußmauern“. Das Dach des Pavillons war mit „Breitziegeln und Glas“ gedeckt. Das, wie angeführt eingetragene, Atelier machte nach außen den Eindruck eines gemeinsamen Unternehmens. In Wirklichkeit gehörte es alleine Paul Wilhelm Hornung. Paul Sinner war, bis er sich nach zwei Jahren in Tübingen als Fotograf selbständig machte, Hornungs Angestellter. Es ist anzunehmen, dass Hornung in der Zeit der gemeinsamen Zusammenarbeit das Fotografieren von Sinner erlernte.

Hornungs selbständige Tätigkeit

Nach der Trennung von Sinner, betrieb Hornung den „geheizten Glassalon“ alleine, bis er 1874 sein Wohnhaus in der Uhlandstraße 11 aufstockte und das Atelier dort im Dachgeschoss einrichtete.[5][6] Bereits in den ersten Jahren der selbständigen Tätigkeit war Hornung, nach Einschätzung von Wolfgang Hesse, auf dem Gebiet der Porträtfotografie erfolgreicher als Sinner.[7] Im Laufe der Jahre wurde Hornung eindeutig zum führenden Fotografen auf dem Gebiet der Porträtfotografie in Tübingen. Hornungs weiteres Spezialgebiet waren Witz- und Scherzmontagen für Studentenverbindungen. Zu seiner Kundschaft zählten auch Vereine und Belegschaften von Firmen.[8]

Hornung befasste sich auch mit der Postkartenfotografie: Im Gegensatz zu Postkarten anderer Verlage waren es Fotomontagen mit lokalem Zuschnitt. Anhand einzelner Motive ist ersichtlich, dass er eigene Fotos anderen Herstellern für die Gestaltung von Postkarten zur Verfügung stellte.[9]

Außer der Maler- und Fotografentätigkeit hatte Hornung – typisch für Handwerker damaliger Zeit –noch ein weiteres Betätigungsfeld: er war Hopfenbauer. Der Hopfen wurde in Waldhäuser Ost angebaut und in seinen Speichern in der Wöhrdstraße getrocknet.[10] Hornung vernachlässigte auch sein Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit nicht und war langjähriger Vorstand des Gesangsvereins „Sängerkranz“ und Obmann des Bürgerausschusses. [11]

Als Wilhelm Hornung 1884 allzu früh im Alter von 50 Jahren verstarb, übernahm sein Sohn Julius Wilhelm das Fotogeschäft.[12] Es ist anzunehmen, dass er bereits früher vom Vater das Handwerk erlernte und in dem Betrieb arbeitete. Da der Sohn die Tradition des Vaters im gleichen Atelier fortführte, gab es gelegentlich Verwechslungen zwischen den beiden.

Bekannte Werke

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Wolfgang Hesse: Ansichten aus Schwaben ..., S. 101
  2. Wolfgang Hesse: Ansichten aus Schwaben ..., S. 36 (Stadtarchiv Tübingen A70/F5/120/1 – Der Gemeinderat hat in der Sitzung vom 18. Juni 1864 dem Antrag Sinners stattgegeben.
  3. Das Wohngebiet mit Villencharakter liegt zwischen der Altstadt und dem 1861 eröffneten Bahnhof.
  4. Wolfgang Hesse: Ansichten aus Schwaben .... S.37
  5. Wolfgang Hesse: Ansichten aus Schwaben ..., S. 37
  6. ... und grüßen Sie mir die Welt. Tübingen – eine Universitätsstadt auf den Postkarten, S. 18
  7. Wolfgang Hesse: Ansichten aus Schwaben ..., S. 39
  8. ... und grüßen Sie mir die Welt. Tübingen – eine Universitätsstadt auf den Postkarten, S. 18
  9. ... und grüßen Sie mir die Welt. Tübingen – eine Universitätsstadt auf den Postkarten, S. 34
  10. ... und grüßen Sie mir die Welt. Tübingen – eine Universitätsstadt auf den Postkarten, S. 82
  11. Wolfgang Hesse: Ansichten aus Schwaben ..., S .46
  12. Wolfgang Hesse: Ansichten aus Schwaben ..., S.35 mit Berufung auf „Tübinger Chronik“ vom 20. und vom 22. Juli 1884
  13. Liste der Fotografien
  14. Wolfgang Hesse: Ansichten aus Schwaben ..., S. 44

Bibliographie

  • Wolfgang Hesse: Ansichten aus Schwaben. Land und Leute in Aufnahmen der ersten Tübinger Lichtbildner und des Fotografen Paul Sinner (1838-1925), Gebrüder Metz : Tübingen 1989, ISBN 3-921580-79-X
  • ... und grüßen Sie mir die Welt. Tübingen – eine Universitätsstadt auf den Postkarten, hrsg. von Udo Rauch und Antje Zacharias, Stadtmuseum Tübingen 2007, ISBN 978-3-910090-78-1
Commons: Wilhelm Hornung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien