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Advanced Audio Coding

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Advanced Audio Coding, häufig auch einfach AAC, ist ein von der Moving Picture Experts Group (Dolby, Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen, AT&T, Nokia, Sony) entwickeltes Audiokompressionsverfahren auf Basis der MPEG-4 Spezifikationen. Es bietet gegenüber älteren Formaten wie MP3 diverse Vorteile, unter anderem eine bessere Qualität bei gleicher Dateigröße oder die Unterstützung für Multichannel-Audio. Es werden 48 Haupttonkanäle mit bis zu 96kHz Abtastungsrate, 15 Tief-Frequenz-Kanäle, welche auf 120Hz begrenzt sind, und 15 Datenströme unterstützt. Jedoch benötigen manche Profile (siehe unten) mehr Rechenleistung zum Enkodieren (zum Beispiel beim Rippen von CDs) und Dekodieren (Abspielen) als zum Beispiel MP3.

Neben dem Kompressionsschema ist auch das Containerformat MP4 definiert worden, das unter anderem die Übermittlung von Metadaten (Tagging) oder die Verwendung eines Kopierschutzverfahrens (siehe DRM) erlaubt.

Bei der Entwicklung des Codecs wurden die Schwächen des MP3-Verfahrens ausgebügelt und dessen Kodierungsverfahren verbessert und mit neuen Tools ergänzt: So werden zum Beispiel tonale und geräuschhafte Elemente im Eingangssignal effektiver erkannt und kodiert oder das Pre-Echo Problem (siehe Kompressionsartefakte) verbessert.

Um den Hardwareherstellern die Unterstützung des Formats zu erleichtern, wurden verschiedene Profile definiert, unter anderem:

  • Main Profile
  • Low Complexity (LC) - für mittlere bis hohe Bitraten.
    Es wird bei den meisten AAC-Implementationen (auch Hardware) sowie den Online-Musikgeschäften von Apple und RealNetworks verwendet.
  • High Efficiency (HE) - für niedrige bis sehr niedrige Bitraten.
    Es enthält weitere komplexe Kompressionsmethoden (Spectral Band Replication/SBR, Parametric Stereo)
  • Scalable Sample Rate (SSR) - für (Internet-)Streams.
    Es ermöglicht die ungestörte Wiedergabe von Streams, wenn die verfügbare Bandbreite plötzlich abfällt (durch Verringerung der Bitrate), ist aber bisher in keiner Implementation öffentlich erhältlich.

AAC findet unter anderem Verwendung in Online-Musikgeschäften wie dem iTunes Music Store oder dem Real Music Store sowie früher LiquidAudio und wird dort gepaart mit DRM-Systemen wie beispielsweise FairPlay von Apple.

Weitergehende Information finden sich unter anderem im Wiki von Audiocoding.com.