Linux

Linux ist ein freier Kern für Computer-Betriebssysteme. Da der Quelltext des Systems somit frei verfügbar ist, kann es im Gegensatz zu proprietären Systemen von jedem nach Belieben verändert und angepasst werden. Der Name Linux ist abgeleitet von dem Vornamen des Initiators, Linus Torvalds, und dem oftmals als Anspielung auf Unix genutzten x.
Im engeren Sinne bezeichnet Linux nur den Linux-Kernel. Für den praktischen Einsatz eines Linux-Systems ist aber weitere Software notwendig, die dann mit dem Kernel zu einem Gesamtpaket gebündelt wird. Diese "Linux-Distribution" genannten Systeme greifen insbesondere auf das GNU-System des GNU-Projektes zurück, weshalb einige Entwickler diese Software-Bündel auch als GNU/Linux und nur den Kernel als Linux bezeichnen. Neben dem GNU-System wird auch die Software vieler anderer freier Software-Projekte häufig mit Linux ausgegeben. Beispiele sind dafür das X-Window-System X.Org-Server und die Desktopumgebungen KDE und GNOME.
Entwickelt wird der ursprünglich von Linus Torvalds geschriebene und später unter einer freien Lizenz veröffentlichte Betriebssystem Kern heute von Software-Entwicklern auf der ganzen Welt, die von Torvalds koordiniert werden. Torvalds selbst, der auch die Markenrechte für Linux hält, ist für diese Aufgabe ebenso wie der Kernel-Entwickler Andrew Morton beim Open Source Development Lab (OSDL) angestellt. Eine weitere Persönlichkeit der Kernel-Entwicklung und -Wartung ist Marcelo Tosatti.
Linux läuft mittlerweile auf vielen Computern und Servern dieser Welt. Ein Beispiel dafür sind die Server der Wikipedia, die alle unter Linux laufen. Ein weiteres bekanntes Beispiel sind die Server des Suchmaschinenbetreibers Google.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte von Linux
Entwicklungen im Vorfeld
Das 1983 von Richard Stallman GNU-Projekt hatte das Ziel, ein UNIX-ähnliches, POSIX-kompatibles Betriebssystem zu schaffen. Zwar war Anfang der 90er eine ansehnliche Menge von Software bereits geschrieben wurde, doch steckte der eigentliche Betriebssystem-Kern noch in einer frühen Entwicklungsphase, und entwickelte sich nur langsam. Die ebenso freie Berkeley Software Distribution, die sich in den 80er Jahren entwickelt hatte, war in einen Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang verwickelt, und war aus diesem Grund stark eingeschränkt.
Damit stand Anfang der Neunziger kein vollständiges, freies System zur Verfügung, welches für Entwickler interessant gewesen wäre.
Historische Entwicklung
1991 begann Linus Torvalds in Helsinki/Finnland mit der Entwicklung einer Terminal-Emulation, um unter anderem seinen eigenen Computer besser zu verstehen. Mit der Zeit merkte er aber, dass sich das System immer mehr zu einem Betriebssystem entwickelte, und kündigte es daraufhin in der Usenet-Gruppe comp.os.minix an. Im September des selben Jahres sollte das System dann auf einem Server den Interessierten zur Verfügung gestellt werden. Da der damalige Server-Administrator mit dem von Torvalds angedachten Namen Freax nicht einverstanden war, stellte er es statt dessen in einem Verzeichnis mit dem Namen Linux zur Verfügung. Torvalds widersetzte sich Anfangs dieser Namensgebung, gab seinen Widerstand aber schnell auf, der er eingestehen musste, dass Linux einfach ein besserer Name war.
Zwar wurde Linux zu der Zeit noch unter einer eigenen Lizenz veröffentlicht, schnell merkte Torvalds aber, dass diese hinderlich war, und entschied sich dazu, allen Entwicklern möglichst großen Freiraum zu geben. Er stellte daraufhin im Juni 1993 Linux unter die GPL. Dieser Schritt machte das System für eine noch größere Zahl von Entwicklern interessanter, da es für diese die Modifizierung und Verbreitung vereinfachte.
Da Linux aber von Anfang an faktisch immer nur ein Systemkern war, wurde es meist zusammen mit anderer Software, vor allen Dingen der des GNU-Projekts, weitergegeben. Der Gründer des Projekts, Richard Stallman, versuchte bald, den Namen GNU/Linux durchzusetzen, um der Rolle von GNU eine in seinen Augen angemessene Geltung zu verschaffen. Diese Forderung stieß dabei aber auf unterschiedliche Reaktionen. Während das GNU-Projekt, die ebenfalls von Stallman mitgegründete Free Software Foundation und die Debian-Linux-Distribution den Namen annahmen, lehnten die meisten Entwickler und anderen Linux-Distributionen dies ab oder wiedersetzten sich deutlich. Ein Grund dafür war einerseits, dass Linux als Name als einfacher angesehen wurde, aber auch, dass viel mit Linux ausgelieferte Software nicht aus dem GNU-Projekt stammt.
1996 kündigte Torvalds an, dass er einen Pinguin als Maskottchen für Linux haben wolle, und schrieb einen Wettbewerb aus, aus dem schließlich der populäre Tux hervorging.
Entwicklung heute
Die Entwicklung des Linux-Kernels wird noch immer von Torvalds organisiert. Dieser ist dafür zusammen mit Andrew Morton beim Open Source Development Lab angestellt.
Gleichzeitig neben der reinen Kernel-Entwicklung haben sich aber auch andere Projekte um Linux gesammelt, die es für eine größere Nutzerzahl interessant gemacht haben. So ermöglichen die graphischen Benutzer-Oberflächen wie KDE oder GNOME einen hohen Benutzer-Komfort beim Einsatz als Desktop-System. Verschiedene auf den Desktop ausgelegte Linux-Distributionen haben die Installation und Konfiguration von Linux so weit vereinfacht, dass sie auch von Anfängern problemlos gemeistert werden können.
Ebenso hat eine weltweite Entwickler- und Nutzergemeinde, gern auch Community genannt, eine Vielzahl an weiterer Software und Dokumentation rund um Linux erstellt, welche die Einsatzmöglichkeiten von Linux auf nahezu jeden Bereich ausgedehnt haben. Hinzu kommt die zunehmende Unterstützung durch proprietäre Software-Hersteller, die ebenfalls mehr und mehr Programme für Linux anbieten.
Dabei läuft die Entwicklung vor allen Dingen freier Programme sowohl in selbstorganisierten Projekten bestehend aus Freiwilligen, als auch in teilweise von Firmen unterstützen Stiftungen. Gemein ist allen Modellen, dass sie sich stark über das Internet vernetzt haben, und dort einen Großteil der Organisation und Absprache treffen.
Streit um Linux
Schon früh kam es rund um Linux zum Streit. 1992 griff Andrew S. Tanenbaum Linux wegen einem aus seiner Sicht veralteten Design und einem zu liberalen Entwicklungsmodell an. Dabei übersah er aber den Ursprung von Linux, das ursprünglich geschrieben wurde, um einen speziellen Computer kennen zu lernen. Später kam Tanenbaum erneut ins Spiel, als Ken Brown an seinem Buch Samiszdat schrieb und nach Anhaltspunkten suchte, dass Linux nur eine Kopie von Unix sei. Tanenbaum nahm Linux diesmal in Schutz, wenn auch mit der Begründung, dass Linux ein zu schlechtes Design habe, als dass es abgeschrieben sein könne.
Anderer Streit kam auch von erklärten Konkurrenten. Schon früh wurden interne Microsoft-Dokumente bekannt, die aufzeigten, dass Linux die größte Gefahr für Windows sei. Später begann Microsoft mit einer vermeintlichen Fakten-Kampange, um Windows bei einer Gegenüberstellung mit Linux technisch wie wirtschaftlich gut aussehen zu lassen. Während die Community diese Kampagne recht gelassen sah, starteten vor allen Dingen Firmen im Linux-Umfeld Gegenkampagnen.
Ein anderer Konkurrent, der Unix-Hersteller SCO, erhob wiederum 2003 den Vowurf, dass bei IBM angestellte Linux-Entwickler Code von SCOs Unix in Linux kopiert hätten. Der Prozess, der im Jahr 2005 noch immer andauert, wird im Artikel SCO gegen Linux chronologisch dokumentiert.
Ebenfalls machte das Markenrecht Linux schon früh zu schaffen. So ließen sich einige Privatpersonen Mitte der 90er den Namen Linux auf sich eintragen, was Torvalds nur mit viel Hilfe wieder rückgängig machen konnte. Er übertrug das Markenrecht an Linux Mark Institute, das wiederum im Jahr 2005 auffiel, als es die Lizenzen für den Markenschutz auf 5.000 Dollar festlegte. Diese Summe bracht evor allen Dingen die Gemüter vieler Community-Projekte in Wallungen, woraufhin sich Torvalds genötigt fühlte, in einem offenen Brief Stellung zu nehmen, und klar zu stellen, dass das Geld schlichtweg benötigt wird, damit das gemeinnützig arbeitende Linux Mark Institute seine eigenen Kosten decken könne.
Der Kernel
Hauptartikel: Linux-Kernel
Der Linux-Kernel unterliegt ständigen Änderungen und einer ständigen Entwicklung. Die mittlerweile vierstellige Versionsnummer hat für jede Stelle eine exakt umrissene Bedeutung, die wiederum auf Stabilität und Entwicklungsstand zurückschließen lässt. Verschiedene Generationen des Kernels werden dabei von verschiedenen Entwicklern verwaltet, gepflegt und auch parallel weiter entwickelt. Als größte und bedeutendste Neuentwicklung der letzten Jahre ist dabei der Versionsübergang von Kernel 2.4 auf Kernel 2.6 zu betrachten, der neben einem neuen Scheduler zahllose weitere wichtige Neuerungen mit sich brachte. Dabei ist der alte wie der neue Kernel nicht auf eine spezielle Computer-Architektur beschränkt, sondern gehört mittlerweile zu den meist portierten Betriebssystemkernen überhaupt.
Doch auch der Entwicklungsprozess des Kernels ist selbst kein starres Modell, und ändert sich beizeiten. So führte der von der SCO Group gestartete Prozess gegen IBM zu einer Änderung des Verfahrens zur Anerkennung der Verbesserungen.
Distributionen
Hauptartikel: Linux-Distribution
Da Linux genaugenommen nur den Kern eines Sysmtes darstellt, wird er meist nur im Rahmen einer Zusammenstellung mit anderer Software weitergegeben. Die beigefügte Software reicht dabei von einer graphischen Oberfläche bis hin zu kompletten Office-Suites.
Geschichte der Linux-Distributionen
Die Notwendigkeit von Linux-Distributionen ergab sich durch das Entwicklungsmodell von Linux nahezu sofort. Die Werkzeuge des GNU-Projekts wurden zügig für Linux angepasst, um ein arbeitsfähiges System bereit stellen zu können. Eine der ersten Zusammenstellung dieser Art war 1992 MCC Interim Linux. Die älteste bis heute existierende Distribution, Slackware von Patrick Volkerding, folgte 1993.
Mit der Ausbreitung der LInux-Distributionen bekamen mehr Menschen die Möglichkeit, das System zu testen, des Weiteren wurden die Distributionen immer umfangreicher, so dass ein immer größerer Einsatzbereich erschlossen werden konnte, was Linux zunehmend zu einer attraktiven Alternative zu etablierten Herstellern werden ließ.
Im Laufe der Zeit änderte sich auch der Hintergrund der Distributionen: wurden die ersten Distributionen noch der Bequemlichkeit halber und von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen geschrieben, gibt es heutzutage teilweise sehr große Gemeinschaftsprojekte Freiwilliger, Firmen-Distributionen oder eine Kombination aus Beidem.
Heutige Distributionen
Hinter den meisten, vor allen Dingen kleinen Distributionen stehen heutzutage über das Internet koodinierte Projekte Freiwilliger. Die großen Distributionen werden eher von Stiftungen und Firmen verwaltet. Der Einsatzbereich der einzelnen Distributionen ist mit der Zeit ebenfalls stark aufdifferenziert, vom Desktop-PC über Server-Installationen und Live-CDs bis hin zu Distributionen zu technischen Forschungszwecken ist alles vertreten.

Die Zusammensetzung einer üblichen Linux-Distribution für den Desktop-PC umfasst dabei eine große Zahl von Software-Komponenten, die das tägliche Arbeiten ermöglichen. Die meisten Distributionen werden dabei in Form fertiger CD-Images im Internet bereit gestellt oder mit Support-Verträgen oder Handbüchern verkauft.
Auswahl einer passenden Linux-Distribution
Eines der Hauptprobleme für Anfänger ist, zwischen der der großen Anzahl der zur Verfügung stehenden Distributionen die geeignetste heraus zu filtern. Eine für alle passende Antwort gibt es dabei selbstverständlich nicht, die große Vielfalt ermöglicht aber auch eine sehr feine Abstimmung der Auswahlkriterien auf die eigenen Bedürfnisse. So kann die verwendete Software mehr Gewicht für Privat-Anwender haben als für Firmen, die wiederum mehr Wert auf die Verfügbarkeit offiziellen Supports legen. Auch kann die Politik des Projekts oder der Firma hinter der Distribution z.B. in Bezug auf kommerzielle Software ebenso eine Rolle spielen, wie die Eigenschaften der Community in diesem Projekt.
Auf eine Aufzählung oder Gegenüberstellungen der wichtigsten bzw. populärsten Distributionen wird hier aufgrund der nur schwer zu ziehenden Grenzen und der Übersichtlichkeit verzichtet. Diese Informationen finden sich statt dessen auf den Seiten Liste von Linux-Distributionen und Vergleich von Linux-Distributionen.
Kompatibilität zwischen den Distributionen
Die Vielfalt der Distributionen, die teilweise verschiedene binäre Formate, eigene Verzeichnisstrukturen und ähnliche Unterschiede aufweisen, führt zu einem Grad an Inkompatibilität zwischen den Distributionen. So kann Software, die für die Distribution A bereit gestellt wird, nicht notwendigerweise auch auf der Distribution B installiert werden.
Um dieser Problematik zu begegnen und eine einheitliche Softwarekompatibilität zu erreichen, wurde die Free Standards Group ins Leben gerufen, die dazu entsprechende Standards veröffentlicht. Der Bekannteste ist die Linux Standard Base, die das Ziel der binären Kompatibilität angeht.
Die LSB wird dabei von den verschiedenen Distributionen unterschiedlich strikt umgesetzt.
Einsatzbereiche
Hauptartikel: Linux-Einsatzbereiche
Seit den Anfangstagen, in denen Linux nur für einen bestimmten Zweck programmiert und genutzt wurde, ist viel geschehen. Linux kommt heutzutage ebenso auf Desktop-Rechnern wie auch auf Servern zum Einsatz, und erfüllt dort Aufgaben, die vom Ausführen unternehmenskritischer Anwendungen über das Bearbeiten von Dokumenten und Filmen bis hin zu Spiele-PCs reichen. Dabei wird Linux nicht nur von Programmierern und Fans genutzt, sondern auch von Firmen, Behörden und Privatnutzern.
Doch auch auf kleineren Geräten fasst Linux zunehmend Fuß: Sowohl in Steuerungen von Spezialgeräten für die Wissenschaft als auch in Mobiltelefonen und Routern finden sich angepasste Linux-Versionen.
Andere Betriebssysteme mit Linux-Kernel
Linux kann aufgrund freier Quellen sehr stark angepasst werden und eignet sich deswegen auch als Kern für bereits bestehende Betriebssystem-Projekte. Damit findet Linux nicht nur in den bekannten Linux-Distributionen seine Anwendung, sondern auch in Betriebssystemen, die entweder mit verschiedenen Kerneln arbeiten können, oder deren Projekte sich auf andere Bereiche konzentrieren und die Entwicklung eines Betriebssystemkerns nicht forcieren wollen.
Wenn diese technische Möglichkeit auch eher selten in der Praxis eine breite Anwendung findet, so gibt es doch einige Nischen. Das System Cosmoe ist dafür ein typisches Beispiel, bei der es sich hauptsächlich um die graphische Oberfläche dreht, und der theoretisch austauschbare Kernel nur eine untergeordnete Rolle spielt. Andere Beispiele sind die BeOS Nachbildung BlueEyedOS und das Echtzeitsystem DROPS.
Linux und Sicherheit
Die Gründe für die Bewertung von Linux als sicheres System sind verschieden und hängen auch vom Einsatzbereich ab. So verfügt Linux als Desktop-System über eine strenge Unterteilung der Zugriffsrechte, die bei anderen verbreiteten Desktop-Systemen im Normalfall nicht eingehalten wird. Dies führt unter anderem dazu, dass viele Funktionsprinzipien verbreiteter Würmer und Viren bei Linux nicht greifen können. Im Vergleich zu anderen Desktop-Systemen hat Linux die erste größere Verbreitung bei Nutzern mit einem sehr technischen und sicherheitsbewußten Umfeld erfahren. Die Entwicklung geschah somit, verglichen mit anderen verbreiteten Desktop-Systemen, unter den Augen eines sehr sicherheitskritischen Publikums. Im Gegensatz zu Desktop-Systemen hängt die Sicherheit bei Serversystemen vor allen Dingen auch vom Grad der Erfahrung der Administratoren mit dem System selbst ab. Linux punktet dabei durch die freie Verfügbarkeit, die es Administratoren ermöglicht, das System ohne Mehrkosten in verschiedensten Testszenarien zu installieren und dort ausgiebig zu untersuchen. Unter sicherheitstechnisch besonders anspruchsvollen Bereichen kommt zum Tragen, dass es eine Reihe von speziell gehärteten Linux-Distributionen gibt, die den Ansprüchen entsprechend gerecht werden. Initiativen wie SELinux bemühen sich dort um das Erfüllen hoher Sicherheitsstandards.
Für alle Einsatzbereiche spricht, dass Linux nicht auf eine Hardware-Architektur festgelegt ist. Würmer und Viren können sich immer nur auf dem Teil der Linux-Systeme verbreiten, auf deren Hardware sie zugeschnitten sind. Hinzu kommt, dass Linux quelloffene Software ist. Jeder kann also den Quellcode studieren, untersuchen und anpassen. Dies führt unter anderem auch dazu, dass der Quelltext (sei es zum Zwecke der Anpassung, zum Zwecke der Schulung, aus dem Sicherheitsinteresse einer Institution/Firma heraus oder aus privatem Interesse) von mehr Menschen studiert wird, als dies bei proprietärer Software der Fall sein kann.
Dass aber auch Linux nicht automatisch sicher ist, zeigte das Aufkommen des Slapper-Wurms, der im September 2002 als erster Wurm eine nennenswerte Anzahl von Linux-Computern befiel.
Technische Fähigkeiten
Von technischen Gesichtspunkt her vefügt Linux über viele Fähigkeiten, die eine sicherheitstechnisch anspruchsvolle Umgebung erfordert. Dazu gehört sowohl eine einfache Nutzer- und Gruppenrechte-Verwaltung mittels Role Based Access Control, wie auch eine komplexere Rechteverwaltung mit Hilfe von Access Control Lists. Zusätzlich implementieren viele aktuelle Distributionen auch Mandatory-Access-Control-Konzepte mit Hilfe der SELinux-Technik.
Ebenso bietet fast jede Linux-Distribution auch eine Secure Shell-Implementierung, mit der verschlüsselte und deswegen Verbindungen zwischen Computern gewährleistet werden können. Andere Verschlüsslungsprogramme wie Transport Layer Security werden ebenfalls voll unterstützt.
Im Rahmen der Verschlüsslung für auf Medien gespeicherte Daten steht das kryptographie-Werkzeug dm-crypt zur Verfügung, das eine Festplattenverschlüsslung ermöglicht. Es bietet dabei die Möglichkeit der Verschlüsslung nach aktuellen Standards wie dem Advanced Encryption Standard. Transparente Verschlüsslung, bei der nur einzelne Dateien statt ganzer Festplatten verschlüsselt werden, steht zur Zeit für Linux nur mit dem Dateisystem ReiserFS zur Verfügung. Zu den Sicherheitszertifikaten, die im Zusammenhang mit Linux erworben wurden, siehe den Abschnitt Software-Zertifikate.
Zertifikate
Personal-Zertifikate
Um den Grad der Kenntnisse von Technikern und Administratoren messbar zu machen, wurden eine Reihe von Linux-Zertifikaten ins Leben gerufen. Das Linux Professional Institute (LPI) bietet dafür eine weltweit anerkannte Linux-Zertifizierung in zwei Leveln mit jeweils zwei Prüfungen, LPIC 1 und 2, an. Auch die großen Linux-Distributoren wie Red Hat und Novell bieten eigene Schulungs-Zertifikate an, die aber zum Teil auf die Distributionen und deren Eigenheiten ausgelegt sind.
Software-Zertifikate
Um den Grad der Sicherheit von Technologie-Produkten zu bewerten, gibt es ebenfalls eine Reihe von Zertifikaten, von denen wiederum viele für bestimmte Linux-Distributionen vergeben wurden. So gab der Linux Distributor Novell im Februar 2005 an, dass der hauseigene SUSE LINUX Enterprise Server 9 die Sicherheitszertifikation EAL4+ nach den Common Criteria for Information Technology Security Evaluation erhalten hat. Andere Distributoren haben bereits vergleichbare Zertifikatsprüfungen beantragt oder planen sie in naher Zukunft.
Veranstaltungen

Der 2006 in Wiesbaden stattfindende LinuxTag und die LinuxWorld Conference & Expo in Frankfurt sind die größten, jährlich stattfindenden Messen zum Thema Linux und freier Software. Neben den Ausstellungen aller namenhaften Firmen und Projekte aus dem Linux-Umfeld wird den Besuchern auch ein Vortragsprogramm zu verschiedenen Themen geboten. Der LinuxTag selbst existiert seit 1996 und zog zuletzt jährlich mehr als 10.000 Besucher an. Neben dem großen LinuxTag gibt es noch eine Vielzahl kleinerer und regionaler Linuxtage, die oft von Informatikfakultäten an Universitäten organisiert werden.
Zu den weiteren, internationalen Messen gehört der Linux Kongress - Linux System Technology Conference in Hamburg, zu den weiteren regionalen Veranstaltungen gehört unter anderem die MiniBit (vormals IT/Linux Days) in Lörrach.
Ein Kuriosum ist die jährlich stattfindende LinuxBierWanderung, die Linux-Enthusiasten der ganzen Welt eine Möglichkeit zum gemeinsamen "Feiern, Wandern und Bier trinken" geben will.
Filme
- Revolution OS – Geschichte von Linux, freier Software und Open Source mit vielen Interviews
- Codename: Linux – ARTE TV-Dokumentation zur Geschichte von Linux und Open Source
Literatur
Siehe auch: Literatur über Freie und Open-Source-Software
- Linus Torvalds und David Diamond: Just for fun - Wie ein Freak die Computerwelt revolutionierte, München 2001 ISBN 3423362995
- Daniel J. Barrett: Linux kurz & gut. O'Reilly, ISBN 3-89721-501-2
- Michael Kofler: Linux. Installation, Konfiguration, Anwendung. Addison-Wesley, ISBN 3-8273-2158-1
- Glyn Moody: Die Software-Rebellen. Die Erfolgsstory von Linus Torvalds und Linux. Verlag moderne industrie, ISBN 3-00-007522-4
- Carla Schroder: Linux Kochbuch, O'Reilly, 2005, ISBN 3-89721-405-9
- Ellen Siever: Linux in a Nutshell. O'Reilly, ISBN 3-89721-195-5
- Ralph Steyer: Linux für Umsteiger. Software & Support Verlag, ISBN 3-935042-61-2
- Matt Welsh, Matthias Kalle Dalheimer, Terry Dawson, Lar Kaufman: Linux. Wegweiser zur Installation & Konfiguration. O'Reilly, ISBN 3-89721-353-2
- Steffen Wendzel, Johannes Plötner: Einstieg in Linux. Galileo-Press, ISBN 3-89842-481-2
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Linux bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Kernel.org – Projektseite des Linux-Kernels (englisch)