Linux Standard Base
Linux Standard Base | |
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Basisdaten
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Entwickler | Linux Foundation |
Aktuelle Version | 4.1 (3. März 2011) |
Betriebssystem | Linux |
Kategorie | Binärschnittstelle |
deutschsprachig | nein |
Linux Foundation – LSB |
Die Linux Standard Base (LSB) ist eine Arbeitsgruppe der Linux Foundation. Die LSB definiert eine Binärschnittstelle mit dem Ziel, die Kompatibilität zwischen den verschiedenen Linux-Distributionen zu verbessern.
Hintergrund
Im Laufe der Geschichte von Linux haben sich eine Reihe von verschiedenen Linux-Distributionen entwickelt, die in vielen Details unterschiedliche Ansätze verfolgten, wie beispielsweise inkompatible Software-Paket-Formate, abweichende Verzeichnisstrukturen oder unterschiedliche Versionen der integrierten Softwarepakete. Dadurch waren Softwareanbieter gezwungen, ihre Software für jede Distribution extra anzubieten.
Die LSB wurde ins Leben gerufen, um mit Standards und Richtlinien eine einheitliche Plattform für Softwareinstallationen unter Linux zu erzeugen. Sie macht u.a. Vorgaben, welche grundlegenden Programme und Bibliotheken auf einem LSB-konformen System vorhanden sein müssen und legt gemäß dem Filesystem Hierarchy Standard eine Verzeichnisstruktur fest. Anfänglich wollte die LSB die POSIX- und die Single-Unix-Spezifikation einhalten und diese an einigen Stellen erweitern, daher hatte die OpenGroup auch angeboten eine Zertifizierung für einen US$ durchzuführen. Im Jahr 2005 begann die LSB jedoch darauf zu beharren, bestimmte in Linux-Distributionen übliche Abweichungen nicht zu beseitigen.[1] Seitdem gab es bei dem Prozess zur Erreichung der Standardkonformität keine Fortschritte, das Ziel der vollständigen POSIX- und SUL-Konformität scheint zugunsten der in bestehenden Linux-Systemen üblichen Konventionen aufgegeben worden zu sein.
Versionen
Die erste Version 1.0 der LSB umfasste ältere, schon weiter verbreitete Standards. Anfang Januar 2004 wurde die LSB das erste Mal der Internationalen Organisation für Normung (ISO) vorgelegt. Die darauffolgende Version 2.0 unterstützte mehr Architekturen. Die LSB 3.0 zeichnet sich durch Aktualisierungen der bereits bestehenden Standards aus. Anfang November des gleichen Jahres wurde dann bekannt, dass die ISO die LSB als internationalen Standard anerkannt hatte. Die anerkannte Version ist die Version 2.0.1. Neuere Versionen der LSB sollen folgen.
Übersicht
Version | Datum | Wesentliche Neuerungen |
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1.0 | 1. Juli 2001 | |
2.0 | 15. September 2004 |
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3.0 | 19. September 2005 |
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3.1 | 31. Oktober 2005 | |
3.2 | 28. Januar 2008 | |
4.0 | 11. November 2008 |
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4.1 | 3. März 2011 |
Siehe auch
- Linux Standard Base Developer Network (LDN) zentrale Anlaufstelle mit Informationen rund um die LSB-konforme Softwareentwicklung unter Linux nach dem Vorbild des MSDN.
Weblinks
- Homepage der LSB (Englisch/Japanisch/Spanisch/Koreanisch)
- ISO-Spezifizierung der LSB (englisch)
- Übersicht über alle LSB-Spezifikationen (englisch)
- LSB-zertifizierte Distributionen (englisch)
- Building Applications with the Linux Standard Base Handbuch zum Entwickeln von LSB-konformer Software (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Conflicts between ISO/IEC 9945 (POSIX) and the Linux Standard Base (englisch) – Bericht der OpenGroup, vom 20. August 2005
- ↑ Linux Standard Base 2.0 veröffentlicht
- ↑ Linux Standard Base 3.0 veröffentlicht
- ↑ LSB 3.1 mit besserer Desktop-Unterstützung
- ↑ Linux Standard Base 3.2 mit ALSA-Unterstützung
- ↑ Erste Beta der Linux Standard Base 4.0
- ↑ Linux Foundation: Linux Standard Base 4.1 ohne Java – Artikel bei Golem.de, vom 11. März 2011