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OpenSUSE

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Novell / SUSE auf dem LinuxTag 2004

SUSE LINUX (SL) ist eine deutsche Linux-Distribution der SUSE LINUX GmbH (vormals: SUSE LINUX AG) aus Nürnberg, die wiederum zu Novell gehört.

Firmengeschichte

Die S.u.S.E. Linux GmbH wurde im September 1992 von Roland Dyroff, Burchard Steinbild, Hubert Mantel und Thomas Fehr als "Gesellschaft für Software und Systementwicklung mbH" gegründet, und baute mit ihrem Produkt auf Slackware auf. Der Name SuSE stand dabei als Akronym für System- und Software-Entwicklung.

1996 wurde Jurix von Florian LaRoche in SuSE 4.2 integriert, 1997 eröffnete SuSE ein Büro in Oakland, Kalifornien, USA, das sich allerdings aufgrund der damaligen dünnen Rücklagen (3 Mio. Dollar) nicht lange halten konnte.

Datei:SuSE Linux 4.2 Paket Handbuch und CDs.jpg
Mai 1996: S.u.S.E. Linux 4.2

1998 zog der Hauptsitz von Fürth nach Nürnberg um, im Dezember 1998 wurde der Firmenname in SuSE geändert. Vom 25. November 2002 bis zum 9. Mai 2005 war Richard Seibt CEO von SuSE und verließ nach einer Übergangszeit ohne Angabe von Gründen die Firma.

Novell gab am 4. November 2003 die Übernahme der SuSE LINUX AG zum Preis von 210 Millionen US-Dollar bekannt. Die Transaktion wurde am 13. Januar 2004 abgeschlossen. Novell gab an, durch die Beteiligung an SuSE wieder stärker auf dem Markt für Betriebssysteme aktiv sein zu wollen, nachdem das eigene Betriebssystem Novell NetWare sich nicht durchsetzen konnte. Daraus resultierte auch die Umfirmierung der SuSE LINUX AG in die Gesellschaftsformen SuSE LINUX GmbH und SuSE LINUX Products GmbH. Die SuSE LINUX GmbH hat heute sechs nationale und vier internationale (USA, Tschechien, Großbritannien und Italien) Niederlassungen.

Produkte

Für Privatkunden gab es von der Version Version 7.0 bis einschließlich zur Version 9.1 zwei Versionen von SUSE Linux: Eine vom Programmumfang eingeschränkte - und damit billigere - Personal-Version und eine Professional-Version, der zusätzlich Server- und Entwicklungssoftware beilag. Bei der Version 9.1 war neu, dass diese aus einer Live-CD (ohne Installation lauffähige Testversion) und einer Installations-DVD sowie Handbüchern bestand. Auch war bei der Professional-Edition eine zweite DVD mit der Software für 64 Bit Systeme (Athlon64 und Intel 64-bit-CPUs) dabei. Die Version 9.1 enthielt als wesentliche Neuerungen neben dem neuen Kernel 2.6.4 auch KDE 3.2.1 (die Professional war um GNOME 2.4.2 erweitert).

SUSE bietet derzeit eine kostenlose Testversion seiner Distribution in Form der Suse Live-CD an. Seit Version 9.2 gibt es diese CD in zwei Ausführungen: Neben der Version mit dem Desktop KDE gibt es eine alternative CD mit GNOME, sowie eine Live-DVD mit GNOME und KDE.

Zu den Produkten für Geschäftskunden zählen die Server Familien mit dem SUSE LINUX Enterprise Server (kurz SLES). Dieser wird derzeit in zwei Versionen gepflegt: Der ältere SLES 8 mit einem Linux 2.4 Kernel und der aktuelle SLES 9 mit einem 2.6 Kernel. Beide Varianten sind für mehrere Prozessorarchitekturen verfügbar, unter anderem Intel x86, AMD x86-64, IBM Power, IBM S/390 und zSeries, sowie Intel Itanium. Auf Basis der Enterprise Server existieren weitere Business Produkte, wie z.B. der SUSE LINUX Standard Server 8 (kurz SLSS). Vom SUSE Linux Enterprise Server 9 sind Eval Versionen auf der Novell Webseite verfügbar.

In der Desktop-Familie ist der Nachfolger des SUSE LINUX Desktop der Novell Linux Desktop (Kurz NLD). Als Anwendung im Groupware-Segment gibt es den SUSE LINUX Openexchange Server. Linux-Lösungen werden durch die die SUSE Framework Solutions angeboten. Vom Novell/SUSE-Webserver kann man über die Netzwerkinstallation SUSE LINUX herunterladen. Es ist zu erwarten, dass mit der Zeit alle SUSE-Enterprise Produkte in Novell umbenannt werden.

SUSE hat im April 2004 sein Installations- und Konfigurationswerkzeug YaST unter die GPL gestellt und bietet seit Juni 2004 auch ISO-Images seiner Distribution zum Download an. Die aktuelle Professional Version ist immer etwa einen Monat nach erschienen der Kaufversion vom Suseserver herunterladbar, es gibt divere Spiegelserver, die sowohl die DVD Variante als auch eine 5 CD Variante zum Download anbieten.

openSUSE

Ab August 2005 soll die Weiterentwicklung von SUSE LINUX auf das Community-Projekt openSUSE umgestellt werden. Novell schlägt damit einen ähnlichen Weg wie Redhat mit dem Fedora Core-Projekt ein. Trotzdem wird Novell, basierend auf den OpenSUSE-Versionen, weiterhin kommerzielle Linux-Varianten entwickeln und vertreiben.

Besonderheiten der Distribution

SUSE setzt als Desktop-Umgebung hauptsächlich auf KDE, aber auf den aktuell 5 CDs (1 DL-DVD mit der 32bit und 64bit Version und 1 DVD mit den Quellen) sind auch GNOME, Xfce und Fenstermanager wie FVWM enthalten. Außerdem im Paket enthalten sind als Web-Browser Firefox, Konqueror, Mozilla und Opera, als Office-Paket das freie OpenOffice.org, als Bildbearbeitungsprogramm Gimp, Spiele, kommerzielle Programme wie das Videoschnittprogramm Main Actor und ca. 2.500 andere Programme. SUSE verwendet für die Konfiguration den hauseigenen YaST2 (Yet another Setup Tool 2).

Sax ("SuSE Advanced XF86-Configurator") ist ein Konfigurierungtool für das XFree86-Projekt, welches von Suse-Linux (Linux-Distribution) geschrieben wurde. Bei einigen Graphikkartenherstellern ist Sax1 oder Sax2 bei den Originaltreibern nicht verwendbar.

Sax1 ist bis zur Xfree86 Version 3.3.6. verantwortlich. Dies ist nur noch für ältere Grafikkarten relevant.

Ab März 2000 kam der Nachfolger Sax2, welcher ab der XFree86-Version 4.0 gültig ist. Er erkennt die Graphikkarte, die Maus und die Tastatur.

SUSE-Zertifikate

Die Novell-Tochterfirma SUSE bietet auf http://thecampus.de/Home/Certifications/Novell_und_Linux drei Zertifizierungen für ihre Distribution an:

  • Certified Linux Professional (CLP)
  • Certified Linux Engineer (CLE9) (ab Herbst 2005)

Diese Zertifikate sind Ergänzungen zum LPI. Novell hat jedoch angekündigt, diese Zertifikate ab 2005 durch Zertifikate der eigenen Systematik unter anderem Namen abzulösen.

Versionen

SuSE produzierte in der Anfangszeit (um 1993) mit Slackware Linux. Die erste Version von Suse Linux wurde nach langer Diskussion Suse Linux 4.2 genannt, da man Version 1.1 ablehnte. Dies geschah in Anlehnung an die Zahl 42 aus Douglas Adams Roman Per Anhalter durch die Galaxis.

Suse Linux
Version Datum
- März / Juli 1994
- April 1995
- November 1995
4.2 Mai 1996
4.3 September 1996
4.4 4. Mai 1997
5.0 14. Juli 1997
5.1 November 1997
5.2 23. März 1998
5.3 9. Oktober 1998
6.0 21. Dezember 1998
6.1 7. April 1999
6.2 12. August 1999
6.3 5. November 1999
6.4 9. März 2000
7.0 27. September 2000
7.1 24. Januar 2001
7.2 15. Juni 2001
7.3 13. Oktober 2001
8.0 22. April 2002
8.1 30. September 2002
8.2 7. April 2003
9.0 15. Oktober 2003
9.1 23. April 2004
9.2 25. Oktober 2004
9.3 16. April 2005
Suse Linux Enterprise Server
Version Datum
7 24. August 2001
8 24. November 2003
9 13. September 2004

Vorlage:Commons1