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Robbenjagd in Kanada

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Ein Seerobbenjäger mit einer Harpune

Die Robbenjagt in Kanada ist die weltweit größte Jagdaktion gegen die Sattelrobbe, die sogar von der kanadischen Regierung Genehmigt worden ist.

Geschichte

Die 70er Jahre: Verheerende Auswirkung der Jagd auf die Robbenpopulation

Bis 1971 wurde die Robbenjagd vor der kanadischen Ostküste größtenteils noch nicht kontrolliert. Die jährlichen Fangzahlen für Sattelrobben lagen oft weit über 300.000 Tieren. Mehr als 80% der getöteten Robben waren „Whitecoats", Jungtiere mit weißem Fell.

In dieser Zeit schätzten Wissenschaftler, dass die Sattelrobbenbestände um zwei Drittel zurückgegangen waren. Schließlich wurde eine Fangquote eingeführt, um die Anzahl der getöteten Tiere zu begrenzen.

Zu dieser Zeit waren die Bilder von neugeborenen Whitecoats, die vor den Augen ihrer Mütter gehäutet wurden, ins öffentliche Bewusstsein gedrungen und lösten eine Protestwelle gegen die grausame Jagd aus.

Die 80er Jahre: Wichtige Siege im Robbenschutz

Tote Seerobbe

Den größten Erfolg im Kampf für den Schutz von Sattelrobben erreichte der IFAW 1983, als die Europäische Union ein vorläufiges Importverbot für die Felle von Sattelrobbenbabys („Whitecoats") und Klappmützenjungtieren („Bluebacks") verhängte. Das Verbot wurde 1985 verlängert und besteht seit 1989 unbefristet.

Dank des europäischen Einfuhrverbots und der weltweit rückläufigen Nachfrage nach Robbenprodukten wurden in den folgenden 15 Jahren bedeutend weniger Robben getötet. Während dieser Zeit wurden circa. 60.000 Sattelrobben pro Jahr getötet und die ausgedünnte Population konnte sich wieder erholen.

Die 90er Jahre: Die kanadische Regierung subventioniert die Robbenjagd

1995 erhöhte der kanadische Fischereiminister die Fangquote für Sattelrobben mit der Behauptung, dass sie für den stark dezimierten Kabeljaubestand verantwortlich seien. Um diese politische Entscheidung, die wissenschaftlich völlig unbegründet war, zu unterstreichen, kündigte der Minister außerdem ein neues Subventionsprogramm für Robbenjäger an. Die Provinzregierungen in Neufundland und Labrador begannen daher auch, Robbenfleisch zu subventionieren.

Ab 1996 stieg die jährliche Quote von Sattelrobben dramatisch an, zudem wurde sie zweimal angehoben. 2003 führte die kanadische Regierung schließlich eine Drei-Jahres-Quote von insgesamt 975.000 Sattelrobben ein.

Größte Massentötung seit 50 Jahren

Die Fangquote für Sattelrobben ist inzwischen so hoch, dass der Bestand der Tiere zwischen 1950 und 1970 um zwei Drittel abgenommen hat.

Der kanadische Regierungsplan für die Jahre 2003-2005 sieht vor, dass während der ersten zwei Jahre nicht mehr als jeweils 350.000 Tiere und im dritten Jahr nicht über 275.000 erlegt werden. Tatsächlich wurden im letzten Jahr 365.971 Robben getötet, im Jahr davor (2003) 289.512. Für die diesjährige Jagdsaison (2005) hat die kanadische Regierung eine Jagdquote von 319.500 Tieren freigegeben.

Die Robbenjagd

Siehe auch folgenden Hauptartikel: Robbenjagd

Die Robbenjagt in Kanada hat allein 2005 insgesamt 350 000 Robben das Leben gekostet[1]. Hauptsächlich werden Jungtiere getötet. Getötet werden diese mit Keulen, an denen Eishacken, auch Hakapiks genannt, befestigt sind. Damit wird auf den Kopf geschlagen. Zumeist bei lebendigem Leibe werden die Tiere gehäutet. Da die Jäger machen sich nicht die Arbeit, den Tod des Tieres zu kontrollieren. Da die Jäger kaum den Tod des Tieres kontrolieren, kommt es vor, dass die Robben noch am Leben sind, wenn sie gehäutet werden.

Bedrohte Arten

Von der Robbenjagd sind folgende Tiere betroffen:

Literatur

  • Brain Davies - RED ICE - Mein Kampf zur Rettung der Robben - ISBN: Unbekannt

Quellen

  1. http://www.robbenschutz.de/fakten.php#jagd