Zum Inhalt springen

Bionic Learning Network

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. September 2010 um 08:02 Uhr durch H-stt (Diskussion | Beiträge) (-1 Weblink, ungeegnet als Beleg). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Bei dem Bionischen Handling-Assistenten handelt es sich um ein biomechatronisches Handhabungssystem von Festo. Entwickelt wurde das System im Rahmen der Initiative des "Bionic Learning Networks", ein Verbund von Festo mit Hochschulen, Instituten und Entwicklungsfirmen. Ziel der Initiative ist, durch die Anwendung der Bionik neuartige Technologieträger hervorzubringen.

Details

Aufbau

Der Bionische Handling-Assistent besteht aus drei Grundelementen zur räumlichen Bewegung sowie einer Gelenkachse und einem Greifer mit drei adaptiven Fingern, welche sich der "Fin-Ray-Technologie" bedienen. Der "Fin-Ray-Effekt" nutzt die natürliche Eigenschaft von Fischflossen, die bei seitlicher Druckeinwirkung nicht wegknicken, sondern sich entgegen der krafteinwirkenden Richtung wölben. Grundelemente bilden drei Aktuatoren (Faltenbalge), die kreisförmig angeordnet sind und sich in einem Winkel von 3 Grad verjüngen. Jeder Aktuator wird an den Schnittstellen der Grundelemente mit Druckluft versorgt.

Technologien

Das Gerät vereint in sich die Technologien der Bionik, Pneumatik, Mechatronik, die Handhabungstechnik und das Rapid Manufacturing. Die einzelnen Bestandteile sind aus Polyamid mithilfe des Rapid Prototyping hergestellt.

Arbeitsweise

Datei:Festo 4.jpg
Sicheres Greifen

Gearbeitet wird mit Druckluft, Ventile steuern die Druckluft in den einzelnen Aktuatoren, so dass der Arm in die gewünschte Bewegung ausgelenkt wird. Die Rückstellung erfolgt durch die schlaufenartige Konstruktion der Aktuatoren, die nach dem Ablassen der Druckluft wie eine Zugfeder wirkt. Seilzugpotentiometer auf den Außenseiten der Aktuatoren erfassen deren Auslängung und dienen der Steuerung des Systems im Raum. In der Gelenkachse sind drei weitere Aktuatoren um ein Kugelgelenk angeordnet. Ihre Betätigung bewirkt eine Winkelverstellung des Greifers von bis zu 30 Grad. Sensoren sorgen hier für die Detektion der Wegstrecken und ermöglichen eine präzise Ausrichtung. Durch 11 Freiheitsgrade ist es möglich, mit dem Gerät jeden Ort seines Arbeitsraumes leicht zu erreichen.

Anwendung

Anwendungsbereiche sind Industrie und Werkstätten, die Agrartechnik, Haushalte, Lerneinrichtungen sowie Labore. Die Handhabung zeichnet sich vor allem durch strukturelle Nachgiebigkeit aus; bei Kollisionen gibt der Roboter nach oder wählt einen alternativen Bewegungsablauf und ermöglicht so eine reale Mensch-Technik-Kooperation.

Technische Daten

  • Länge: 0,75 m
  • Aufgezählter Listeneintrag
  • Maximale Auslängung: 1,1 m
  • Gewicht: 1,8 kg
  • Aktuatoren: 13
  • Freiheitsgrade: 11
  • Handhabungsgewicht: 500 g
  • Betriebsdruck: 1,5 – 3 bar
  • Ventile: Proportionalwegeventile VPWP
  • Sensoren: Seilzugpotentiometer
  • Sensoren Handachse: SMAT-8M
  • Werkstoff: Polyamid
  • Herstellungsverfahren: Rapid Prototyping

Quellen