Diffuses Raytracing
Diffuses Raytracing, auch stochastisches Raytracing oder distributed ray tracing genannt, ist ein Algorithmus zur Bildsynthese.
Beim diffusen Raytracing handelt es sich um eine Erweiterung des normalen Raytracings, bei dem in bestimmten Situationen nicht nur ein Strahl zur Bestimmung eines Wertes verwendet, sondern ein Supersampling durch mehrere zufällig generierte Strahlen durchgeführt wird. Dadurch lassen sich bestimmte „weiche“ oder „verschwommene“ Erscheinungen simulieren.
Im Einzelnen lassen sich durch diffuses Raytracing folgende Effekte erzielen:
- Echte, weiche Lichtschatten (durch Abtastung der sichtbaren Oberfläche der Lichtquellen)
- Tiefenunschärfe (durch Abtastung der Linsenoberfläche des virtuellen Kamerasystems)
- Bewegungsunschärfe (durch zeitliche Verteilung der Strahlen während der „Belichtungszeit“ eines Einzelbilds)
- Antialiasing des Bildes (durch Verteilung des Strahlen über die Fläche der Pixel in der Bildebene)
Die Natur des Verfahrens bedingt eine mehr oder weniger hohe Anzahl von Strahlen, um rauscharme Bilder zu erzeugen.
Durch diffuses Raytracing wird es möglich, die Qualität des Bildes zu erhöhen und bestimmte Effekte zu berücksichtigen, jedoch erlaubt diffuses Raytracing an sich nicht die Berechnung der globalen Beleuchtung, da nur bei spiegelnden oder „glänzenden“, nicht aber bei „rauhen“ Oberflächen Sekundärstrahlen ausgesendet werden. Dazu wurden Methoden wie Path Tracing, Photon Mapping oder auch Radiosity entwickelt.
Distributed ray tracing wurde 1984 von Robert Cook, Thomas Porter und Loren Carpenter entwickelt und als SIGGRAPH-Publikation veröffentlicht.
Literatur
- R.L. Cook u. A.: “Distributed ray tracing”, SIGGRAPH 84 Proceedings