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Uniform Resource Locator

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Uniform Resource Locator (URL, dt. „einheitlicher Quellenanzeiger“) bezeichnet man eine Unterart von Uniform Resource Identifiern (URIs). URLs identifizieren und lokalisieren eine Ressource über das verwendete Netzwerkprotokoll (beispielsweise HTTP oder FTP) und den Ort (engl. location) der Ressource in Computernetzwerken.

Da URLs die erste und häufigste Art von URIs darstellen, werden die Begriffe häufig synonym verwendet.

In der Umgangssprache wird URL häufig als Synonym für Internetadresse verwendet.

Aufbau

Mögliche Elemente einer URL sind:

http://hans:geheim@www.example.org:80/demo/example.cgi?land=de&stadt=aa
|      |    |      |               | |                 |
|      |    |      host            | url-path          searchpath
|      |    password               port
|      user
protocol

Zwingend erforderliche Mindestbestandteile einer URL sind dabei lediglich das Protokoll, der Host und der Pfad, wobei letzterer auch leer sein kann.[1]

protocol

Das verwendete Netzwerkprotokoll, über das die Ressource lokalisiert werden kann. Beispiele sind HTTP, HTTPS oder FTP.

user / password

Falls benötigt, kann ein Login aus Benutzername (user) und Passwort (password) übermittelt werden. Diese werden, voneinander durch Doppelpunkt getrennt, der Domain mit einem trennenden At-Zeichen (@) vorangestellt.

Auch wenn für dieses Beispiel das Protokoll HTTP gewählt wurde, ist die Angabe von Benutzername und Passwort als Teil der URL gerade nicht Teil der HTTP-Spezifikation![2] Aktuelle Browser akzeptieren diese URL-Syntax zwar, fragen aber beim Benutzer nach, ob er sich wirklich mit den angegebenen Daten anmelden möchte. Der Internet Explorer 6 (ab Windows XP SP2) fällt hier aus dem Rahmen, indem er diese URL-Syntax rundweg als fehlerhaft ablehnt. Mit einem Registry-Eintrag kann man ihn zum gleichen Verhalten zwingen, wie es seine Vorgänger bis Version 5.5 zeigen: Diese übernehmen die Anmeldedaten ungefragt und übergeben sie direkt an den Server.

Bei einigen anderen Protokollen, etwa FTP, ist die Angabe der Benutzerdaten in der gezeigten Form dagegen völlig korrekt und durch die Standards abgedeckt.

host

Die Host-Komponenten wird in Form einer IPv4-Adresse in dezimaler Schreibweise durch Punkte getrennt, oder in Form eines FQDN notiert.[3]

port

Die Angabe des Ports erlaubt die Ansteuerung eines TCP/IP-Ports. Wird kein Port angegeben, so wird der Standard-Port des jeweiligen Protokolls verwendet – zum Beispiel bei HTTP 80, bei HTTPS 443 und bei FTP 21.

url-path

Der Pfad beschreibt eine bestimmte Ressource (diese kann sich beispielsweise mit der Verzeichnisstruktur des Zielsystems decken, also etwa eine Datei oder ein Verzeichnis) auf dem Server. Der Pfad kann auch leer sein. Ein leerer Pfad kann optional durch einen Slash ersetzt werden und ist zu diesem gleichbedeutend.[1]

Die Interpretation (Datei oder Verzeichnis; Textdatei liefern oder Skript ausführen) bleibt dem Server überlassen. Ein typisches Beispiel für die Interpretationsfreiheit ist das Verhalten bei der Anforderung des Pfades / durch einen Client: Je nach Einstellung liefert der Server etwa den Inhalt einer namentlich ausgezeichneten Datei (wie /index.html, /README, /HEADER), ohne dass dies für den anfragenden Client ersichtlich ist. Genauso kann der Server allerdings – je nach Protokoll – auch explizit zu dieser Ressource weiterleiten oder eine Verzeichnisauflistung ausgeben.

searchpath

Die URL kann zum Beispiel im HTTP nach der eigentlichen Adresse – getrennt durch ein Fragezeichen – einen Query String enthalten. Damit können zusätzliche Informationen übertragen werden, die serverseitig Variablen zugeordnet und weiterverarbeitet werden.

Sprachgebrauch

Die Abkürzung URL wird im deutschen Sprachgebrauch meist mit einem weiblichen Artikel, gelegentlich auch mit einem männlichen Artikel verwendet.[4] Die Wahl des Genus hängt davon ab, ob es in Anlehnung an die deutsche Übersetzung „die Adresse“ (feminin) gebildet wird oder mittels der Regel, dass Wörter auf „-or“ (hier „Locator“) im Deutschen stets maskulin sind.[5]

URLs in Texten

RFC 3986, Anhang C, empfiehlt, URIs (und damit auch URLs) in Texten

  • eigenständig auf einer Zeile,
  • mit doppelten Anführungsstrichen "http://www.example.com" oder
  • mit spitzen Klammern <http://www.example.com>

gegen den Kontext und vor allem gegen die Interpunktion des Satzes abzugrenzen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b RFC3986: Uniform Resource Identifier (URI): Generic Syntax. Abgerufen am 12. Januar 2009.
  2. RFC2616: Hypertext Transfer Protocol – HTTP/1.1, 3.2.2 http URL. Abgerufen am 2. November 2007.
  3. RFC 1738 Uniform Resource Locators (URL); 3.1. Common Internet Scheme Syntax
  4. Duden – Deutsches Universalwörterbuch, siehe auch Online-Suche von www.duden.de
  5. Antwort des Bertelsmann-Verlags auf Frage nach Genus von „URL“