Odobenocetops
| Odobenocetops | ||||||||||||
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Odobenocetops, vorn ein Männchen, hinten oben ein Weibchen, unten ein Männchen. | ||||||||||||
| Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
| Zancleum (Unteres Pliozän) | ||||||||||||
| 5,33 bis 3,6 Mio. Jahre | ||||||||||||
| Fundorte | ||||||||||||
| Systematik | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Odobenocetopsidae | ||||||||||||
| de Muizon & McDonald, 1993 | ||||||||||||
| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Odobenocetops | ||||||||||||
| de Muizon & McDonald, 1993 |
Odobenocetops (Odobenus = Gattungsbez. des Walross; cetops = Wal) ist eine ausgestorbene Gattung der Wale. Fossilien der Gattung wurden in der Pisco-Formation an der Pazifikküste Perus gefunden. Sie lebte im unteren Pliozän vor 5,33 bis 3,6 Millionen Jahren. Bisher wurden zwei Arten beschrieben, die Typusart Odobenocetops peruvianus und Odobenocetops leptodon.
Merkmale
Odobenocetops wurde etwa 2,1 Meter lang. Der Wal hatte keine verlängerte Schnauze, sondern lange asymmetrische Stoßzähne, die in einem nach hinten gerichteten Zwischenkieferbein (Prämaxillare) saßen. Bei einem Schädel von Odobenocetops leptodon war der rechte Stoßzahn 1,35 Meter lang, während der linke, dessen Spitze allerdings abgebrochen war, nur eine Länge von 25 Zentimeter erreichte. Der Schädel gehörte wahrscheinlich einem männlicchen Tier. Die Weibchen hatten gleichlange Stoßzähne. Beim Schwimmen wurde der lange Stoßzahn möglicherweise parallel zur Körperachse gehalten. Starke Muskelansatzstellen vorn am Zwischenkieferbein sprechen für kräftige Lippen am Oberkiefer. Der Oberkiefer war ansonsten zahnlos, der Gaumen stark gewölbt. Die Augen befanden sich auf der Kopfoberseite und ermöglichten möglicherweise ein binoculares Sehen. Von den beiden Arten hatte O. peruvianus kein, O. leptodon eventuell ein kleines Melonenorgan und hatte deshalb die Möglichkeit der Echoortung.
Wahrscheinlich ernährte sich Odobenocetops, ähnlich wie ein Walross von Muscheln, nahm die Weichteile auf und spuckte die Schale wieder aus.
Odobenocetops ist wahrscheinlich mit dem Narwal und dem Weißwal den beiden einzigen Arten der Familie der Gründelwale (Monodontidae) verwandt.
Literatur
- Muizon, Christian de. "Walrus-like feeding adaptation in a new cetacean from the Pliocene of Peru." Nature 365: 745 - 748. 1993.
- Muizon, Christian de, Domning, Daryl P. und Parrish, Mary. "Dimorphic tusks and adaptive strategies in a new species of walrus-like dolphin (Odobenocetopsidae) from the Pliocene of Peru." Comptes Rendus de l'Académie des Sciences - Series IIA - Earth and Planetary Science 329(6): 449-455. 1999.
Weblinks
- The Paleobiology Database Odobenocetops