Zum Inhalt springen

Visual Studio

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. März 2004 um 14:25 Uhr durch Sprinter252 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Das Visual Studio (im folgenden durch "VS" abgekürzt) ist die von der Firma Microsoft angebotene visuelle Entwicklungsumgebung für Hochsprachen. Bis zur Version 6 des VS wurden Module zur Entwicklung von Visual Basic, Visual C++, Visual FoxPro und Visual J++ angeboten. Das VS wird in unterschiedlichen Versionen ausgeliefert (Standard, Professional, Enterprise), die sich vor allem durch Lizensierungsoptionen und Zusatzkomponenten unterscheiden. Neben der Programmierumgebung selbst werden noch diverse Tool-Anwendungen zur Unterstützung des Entwicklers bzw. zur Erweiterung von Team-Arbeits-Funktionen installiert. Einige wichtige Module bis zur Version 6 sind:

- MSDN-Library als eingebundene kontextsensitive Online-Hilfe - DDE Spy - Spy ++ - Verpackungs- und Weitergabe-Assistent

Die aktuelle (Stand 2004) Version "Microsoft Visual Studio 2003" vollführt einen kompletten Wandel in Hinsicht auf Paradigmen und Integration von Komponenten. Der wesentlichste Unterschied ist die Implementation des von Microsoft forcierten System-Frameworks .NET (sprich "dotnet"). Durch dessen Integration ist es nun möglich, in jeder integrierten Sprache komplett objektorientiert zu programmieren. D.h., es werden Techniken, wie Vererbung, Polymorhie, Kapseleung, Mehrfachüberladung usw. nicht nur unterstützt, sondern auch gefordert. Um immer mehr Anwender in das VS-Lager zu ziehen erfand Microsoft unter Leitung von Anders Heijlsberg, dem Erfinder der Hochsprache Delphi, die neue Hochsprache C# (sprich "si scharp"). Dessen einen Mix aus C++ und Basic darstellende Synthax ist leicht eingängig, hoch effizient und führt den Entwickler per Definition einen objektorientierten Entwicklungsweg entlang. Durch die Standardisierung der Sprache durch die ECMA wurde des weiteren Sicherung geschaffen. Inzwischen exitieren Implementierungen in anderen Entwicklungsumgebungen, wie z.B. dem Borland.

Im neuesten VS wurde viel Wert auf komfortables Bearbeiten und weitgehende Unterstützung für den Programmierer gewählt. Einige Neuerungen sind:

- ein integrierter Server-Explorer zum durchforsten und Nutzen verschiedenster Datenlieferanten eines Systemes (z.B. Microsoft SQL Server, Windows-Nachrichtendienst oder WMI) - eine sich an der Cursorposition orientierende Online-Hilfe, die nun im Visual Studio integriert und nicht mehr als eigenständige Anwendung implementiert ist - Unterstützung von Aufgaben für den Entwickler - ein innovativer Editor, der z.B. Teile des Codes kontrolliert verbergen kann - Unterstützung sog. web services - Abwärtskompatibilität zu AciveX-Elementen

Außerdem erweitert sich der Umfang der unterstützten Sprachen enorm. Hierbei wirkt sich vor allem ein Zertifizierungsprogramm von Microsoft auf, das es Drittanbietern ermöglicht, eigene Sprachen als Ergänzungen zum VS anzubieten. Beispiele sind Delphi, Eiffel oder Prolog.

Das VS zeichnet sich seit seinen ersten Versionen vor allem durch die Integration verschiedener Programmiersprachen in eine Entwicklungsumgebung aus. Bekannteste Beispiel sind Visual Basic und Visual C++. Vor allem erstere Sprache wurde und wird für das Entwickeln von Benutzeroberflächen genutzt.

Wie bei jeder visuellen Entwicklungsumgebung erfolgt eine Trennung der durchzuführenden Arbeitsaufgaben. Im wesentlichen sind dies der Entwurf der GUI (graphical user interface) und des dazugehörigen bzw. hinterlegten Programmcodes.

Durch konsequentes Nutzen der ActiveX-Technologie ist die Entwicklungsumgebung an sich erweiterbar. Hierbei können sog. ActiveX-Controls als Bestandteile eigener Dialoge aus dem System heraus mit genutzt werden. Des weiteren ist die Entwicklungsumgebung durch Einbinden von sog. AddIns um Funktionalitäten erweiterbar.

Als eine der ersten Entwicklungsumgebungen überhaupt beherrschte VS ein von Microsoft IntelliSense getauftes Konzept. Hierbei wird der im wesentlichen die objektorientierte Programmierung (OOP) stark vereinfacht. Durch Angabe ein es Objektnamens im Code-Editor und hinzufügen des "."-Operators werden alle verfügbaren Eigenschaften und Methoden des Objektes in einer schwebenden Liste angezeigt und können dort ausgewählt werden. Dieses Konzept hat inzwischen in jede aktuelle Entwicklungsumgebung Einzug gehalten.

Insbesondere die Sprache Visual Basic profitierte immens vom integrierten Debugger, der für diese Sprache bis zur Version 6 des VS ein intuitives Anhalten und Bearbeiten des in Ausführung befindlichen Programmes ermöglichte.

Durch das integrierte Microsoft Visual SourceSafe (VSS) ist es Programmier-Teams möglich, zugleich an zentralen Projekten zu arbeiten. VSS erledigt Aufgaben, wie Versionsmanagement, Dateisperren und dergleichen.

VS oriniertierte und orientiert sich immer an Produkten anderen Hersteller und versucht, Microsoft-typisch, das beste aus allen Welten zu übernehmen. Andererseits setzen aber auch die Innovationen des Visual Studio Maßstäbe.