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Environmental Performance Index

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Weltkarte des Environmental Performance Index (2006)

Der Environmental Performance Index (EPI) ist ein Versuch, die ökologische Leistungsbilanz von Staaten und Unternehmen quantitativ darzustellen und zu vergleichen. Er wurde vom Fachbereich Environmental Sustainability Index der Yale University entwickelt.

Der erste Pilot 2006 Environmental Performance Index wurde am 26. Januar 2006 beim Weltwirtschaftsforum vorgestellt. Die drei umweltfreundlichsten Länder waren demnach Neuseeland, Schweden und Finnland. Im neuesten Ranking des Jahres 2008 liegen die Schweiz, Norwegen und Schweden vorn. Als einziges Land unter den besten 30 Staaten hat sich Dänemark punktemäßig verschlechtert.

Der Index entstand in Zusammenarbeit mit der Columbia University, dem Weltwirtschaftsforum und der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission.

EPI Gesamtwertung (Top-30-Länder)
Rang Land 2008[1] 2006[2]
1 Schweiz Schweiz 95,5 81,4
2 Norwegen Norwegen 93,1 80,2
3 Schweden Schweden 93,1 87,8
4 Finnland Finnland 91,4 87,0
5 Costa Rica Costa Rica 90,5 81,6
6 Osterreich Österreich 89,4 85,2
7 Neuseeland Neuseeland 88,9 88,0
8 Lettland Lettland 88,8 n. v.
9 Kolumbien Kolumbien 88,3 80,4
10 Frankreich Frankreich 87,8 82,5
11 Island Island 87,6 82,1
12 Kanada Kanada 86,6 84,0
13 Deutschland Deutschland 86,3 79,4
14 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 86,3 85,6
15 Slowenien Slowenien 86,3 77,5
16 Litauen Litauen 86,2 n. v.
17 Slowakei Slowakei 86,0 79,1
18 Portugal Portugal 85,8 82,9
19 Estland Estland 85,2 n. v.
20 Kroatien Kroatien 84,6 n. v.
21 Japan Japan 84,5 81,9
22 Ecuador Ecuador 84,4 75,5
23 Ungarn Ungarn 84,2 77,0
24 Italien Italien 84,2 79,8
25 Albanien Albanien 84,0 68,9
26 Danemark Dänemark 84,0 84,2
27 Malaysia Malaysia 84,0 83,3
28 Russland Russland 83,9 77,5
29 Chile Chile 83,4 78,9
30 Spanien Spanien 83,1 79,2

Regelwerk

Der Environmental Performance Index umfasst 16 Indikatoren aus den Bereichen Umweltgesundheit, Luftqualität, Wasser, Biodiversität, natürliche Ressourcen und Energie. Sie sollen sowohl den aktuellen Zustand als auch die Dynamik des Ökosystems abbilden.[2]

Indikatoren

  • Zustand des Ökosystems
    • Kindersterblichkeit
    • Luftverschmutzung in Gebäuden
    • Trinkwasser
    • Abwasserentsorgung
    • Feinstaubbelastung
  • Dynamik des Ökosystems
    • Luft
      • Regionale Ozonbelastung
      • Feinstaubbelastung
    • Wasser
      • Wasserverbrauch
      • Stickstoffbelastung
    • Biodiversität
      • Wasserverbrauch
      • Schutz der Natur
      • Schutz des Ökohaushalts
      • Waldnutzung
    • Natürliche Ressourcen
      • Waldnutzung
      • Agrarsubventionen
      • Überfischung
    • Energie
      • Energieeffizienz
      • Erneuerbare Energie
      • CO2 pro BIP

Details zu den Ergebnissen

Auffallend ist ein enger Zusammenhang zwischen dem Reichtum eines Staates und dem Abschneiden beim Umweltschutz. Die meisten entwickelten Länder erreichen hohe Umweltstandards. Jene Länder mit der schlechtesten Bewertung im EPI, wie zum Beispiel Äthiopien, Mali, Mauretanien, Tschad und Niger sind durchgehend arm. Sie haben sowohl gering ausgeprägte Investitionskapazitäten für Infrastruktur, einschließlich Wasser- und Sanitärversorgung, als auch tendenziell schwache Umweltaufsichtsbehörden.[3]

Österreich

Wie die meisten hoch entwickelten Staaten erreicht Österreich bei der Kindersterblichkeit und beim Zugang zu sauberem Trinkwasser eine gute Bewertung. Zudem zeichnet sich das Land durch effiziente Energie und Ressourcennutzung aus. Schlechte Noten gab es dagegen im Naturschutz. Beim Indikator „Ecoregion Protection“ erreicht Österreich lediglich 12 Punkte und schneidet im Vergleich zu Frankreich (70 Punkte) und Großbritannien (69 Punkte) sehr schlecht ab. Die Bewertung basiert auf den Einträgen der von der Weltnaturschutzunion (IUCN) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen errichteten World Database of Protected Areas (WDPA). Noch schlechter sind Österreichs Werte bei der Abdeckung durch Schutzgebiete. Während Großbritannien 29 Punkte vorweist, erhielt Österreich lediglich 6 Punkte. Die Autoren betonen jedoch, dass bei der Berechnung nur die noch heute vorhandenen Wildnisgebiete herangezogen wurden. Staaten, die bereits vor Jahren ihre Wildnis zerstört haben, bekamen keine Abzüge.[3]

Einzelnachweise

  1. Yale Center for Environmental Law & Policy, Center for International Earth Science Information Network at Columbia University: Environmental Performance Index 2008. (PDF) Abgerufen am 25. Januar 2008 (englisch).
  2. a b Yale Center for Environmental Law & Policy, Center for International Earth Science Information Network at Columbia University: Pilot 2006 Environmental Performance Index. (PDF) Abgerufen am 17. Juni 2007 (englisch).
  3. a b „Environmental Performance Index (EPI) 2006“ - Österreich landet bei globalen Umweltvergleich auf Platz 6, WKO, 2006