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Microsoft Windows XP Media Center Edition

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Die Microsoft Windows XP Media Center Edition (im Folgenden MCE) ist eine Variante des Betriebssystems Microsoft Windows XP, die um zusätzliche Multimedia-Software erweitert wurde. Ein Ziel von der MCE war es, PC-Anwendungen für eine Verwendung am Fernsehbildschirm zu adaptieren, was durch ein wahlweises Umschalten (durch Drücken der MCE-Taste) der Desktopdarstellung auf eine für Fernsehen optimierte Schriftgröße und Formatierung geschieht. Dadurch können MCE-PCs in Unterhaltungselektronik, insbesondere Fernseher, eingebaut werden oder diese ersetzen. In einer Fernsehdarstellung ermöglicht MCE eine Programmbedienung mit der Fernbedienung. Anwendungsgebiete sind Wohnzimmer-PCs oder auch IDTV-Systeme.

Betriebssystem

Als Grundlage diente „Microsoft Windows XP Professional“ für die MCE. Abgesehen von speziellen Anpassungen und zusätzlichen Programmen ist die MCE deswegen der Professional-Variante sehr ähnlich.

MCE wird nur als System-Builder-Lizenz oder zusammen mit entsprechender Hardware vertrieben. Aufgrund eines BGH-Urteils vom 6. Juli 2000 (Az.: 1 ZR 244197) gegen Microsoft darf in Deutschland auch die sogenannte System-Builder-Version von MCE direkt an Endkunden verkauft werden.

Media Center

Die Hauptrolle spielt das neue Programm Windows Media Center, das diverse Medienanwendungen zusammenfasst. Enthalten sind unter anderem Programme zum Empfang von Fernseh- und Radiosendungen, die entsprechende Empfängerhardware vorausgesetzt, ein Videorekorderprogramm zur Aufzeichnung von Sendungen, ein DVD-Player, ein Bilderalbum, ein Musikalbum und ein Videoalbum. Alle diese Programme werden über eine einheitlich einfach gestaltete Oberfläche bedient und können auch über eine Fernbedienung gesteuert werden, so dass für die Bedienung weder Tastatur noch Maus erforderlich sind.

Hintergrund

Gerard Dou, Lesende alte Frau (1631)
Eine amerikanische Familie beim Fernsehen, ca. 1958

Fernsehen unterscheidet sich vom Lesen dadurch, dass der Betrachter oder Zuseher sein Blickfeld nicht nur auf ein kleines Detail einer Darstellung, sondern überwiegend auf ein Gesamtbild richtet, welches beim Fernsehen meist bewegt ist. Im Gegensatz zum Lesen muss zum Fernsehen ein Mindestbetrachtungsabstand zum Bildschirm eingenommen werden. Dieser Mindestabstand steigt proportional mit der gewählten Bildschirmdiagonale. Nur so kann das menschliche Auge beim Fernsehen ohne Anstrengung einem gesamten Bildeindruck folgen. Fernsehen oder Lesen benötigt also bei ein und derselben Bildschirmdiagonale unterschiedliche Betrachtungsabstände. Auf einem zum Lesen optimierten Computerarbeitsplatz ist Fernsehen deswegen erst möglich, sobald der Zuseher seinen Betrachtungsabstand zum Bildschirm entsprechend vergrößert. Alternativ kann nur ein Teilbereich des Computerbildschirm zur Videodarstellung benutzt werden; beispielsweise ein „Fenster“ in der grafischen Oberfläche des Betriebssystems Windows.

Eine Alternative für eine Lesbarkeit von Texten im Fernseh-Betrachtungabstand ist, die Texte in großen Schriften anzuzeigen, beispielsweise der Teletext oder eine Windows-MC-Darstellung. Allerdings ist das Anzeigen von gewöhnlich formatierten Webseiten am Fernseher dann nicht zur gleichen Zeit möglich.

Möglich sind auch künftige Systeme, welche den Betrachtungsabstand des Betrachters über eine spezielle Vorrichtung automatisch erkennen könnten. Die notwendige Darstellung für bestmögliche Lesbarkeit könnte mit diesen Informationen dynamisch und automatisch angepasst werden.

Fernbedienung

Rechner, die von Herstellern mit der Windows XP Media Center Edition ausgestattet wurden, wurden mit einer Fernbedienung ausgeliefert. Auf dieser befand sich ein grüner Knopf mit dem Windows-Logo. Dieser als MCE-Taste bekannte Knopf ermöglicht es, die Media Center-Oberfläche zu starten und von einem beliebigen Ort im Menü der Oberfläche zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Die markante grüne Taste auf den MCE-Fernbedienungen wird des Öfteren auch als Logo des Media Centers begriffen.

Versionen

Von Microsoft wurden Codenamen für die entsprechenden Versionen gewählt, um zukünftige und bestehende „Wohnzimmerwelten“ multimedial mit dem Betriebssystem Windows zu betreiben. Es sind insgesamt drei Versionen der MCE für Windows XP erschienen. Mit Windows Vista wurde das Windows Media Center in der Home Premium- und Ultimate-Edition mitgeliefert.

Windows XP Media Center Edition 2003

(Codename: „Freestyle“)

Enthielt neben anderen kleinen Änderungen die Unterstützung für Radioempfang.

Windows XP Media Center Edition 2004

(Codename: „Harmony“)

Mit der Version 2004 wurde die MCE in einigen europäischen Ländern erstmals vertrieben. Private Kunden konnten diese Version aber noch nur ausschließlich als Bestandteil eines Komplettsystem erwerben. Die Hardware-Unterstützung (z. B. Grafikkarten, TV-Karten) war jedoch noch recht eingeschränkt. Trotzdem wurde bereits diese Version in vielen Systemen als Multimedia-Wohnzimmer-Anwendung eingesetzt. Die Version 2004 wird seit dem Oktober 2004 nicht mehr vertrieben.

Windows XP Media Center Edition 2005

(Codename: „Symphony“)

Diese Version der MCE basiert auf Windows XP Professional mit integriertem Service Pack 2. Diese Version der MCE ist erstmals auch mit einer System-Builder-Lizenz einzeln erhältlich, womit der Bau von eigenen Multimediacomputern auf Basis von Windows endlich möglich wird.

Am 14. Oktober 2005 erschien außerdem ein Updatepaket namens „Windows XP Media Center Edition 2005 Rollup 2“ (Codename: „Emerald“). Es enthält neben einigen kleineren Aktualisierungen vor allem die Unterstützung für die Kommunikation mit der Xbox 360.

Siehe auch

Literatur

  • Eric Tierling: Microsoft Windows XP Media Center Edition 2005: Das Taschenhandbuch. 2. Auflage. Microsoft Press Deutschland, 2006, ISBN 978-3-86063-998-6.

Media Center Communities:

Einzelnachweise