Multilateral Interoperability Programme
Das Multilateral Interoperability Programme (MIP) ist ein 1998 geschaffenes, multilaterales Interoperabilitätsprogramm mit dem Ziel eine gemeinsame Schnittstelle zu definieren, die den Informationsaustausch zwischen Führungsinformationssystemen der 28 am Programm beteiligten Nationen und Organisationen gewährleistet. Der Einsatz dieser Schnittstelle ist über alle Führungsebenen möglich, eine technische Einschränkung seitens MIP existiert nicht.
Allgemeines
Seit seinen Anfängen hat sich MIP als ein wesentlicher Standard für den militärischen Informationsaustausch entwickelt. Die aktuell verfügbare MIP Baseline 3 (BL3) basiert auf operationellen Anforderungen für einen „Joint“ Datenaustausch, „Plans and Orders“ und einem wesentlich vereinfachten Datenaustauschmechanismus (DEM) im Vergleich zur MIP BL2. Die Nutzungsdauer für die MIP BL3 beträgt mindestens 4 Jahre (In-Service Periode 4 Plus). Die MIP Baseline 3.x Versionsverbesserungen sind als inkrementelle „Service Packs“ für die MIP BL3-Lösung vorgesehen.
Kernelement der MIP Lösung ist das gemeinsame NATO Austauschdatenmodell JC3IEDM (Joint C3 (Command, Control and Consultation) Information Exchange Data Model), das den Informationsraum festlegt. Für den Informationsaustausch zwischen den Systemen stehen dem Nutzer zwei Mechanismen zur Verfügung:
- DEM der Datenaustauschmechanismus, welcher auf Basis einer Datenbankreplikation arbeitet und
- MEM der Meldungsaustauschmechanismus, welcher mit einer Standard-E-Mail-Anwendung vergleichbar ist.
beteiligten Nationen und Organisationen
Derzeit sind folgende 29 Nationen und Organisationen am MIP beteiligt:
Auszeichnungen
Das Multilaterale Interoperabilitätsprogramm MIP wurde 2008 durch das amerikanische „Institute for Defense and Government Advancement“ (IDGA) als Sieger in der Kategorie „Outstanding NCW Program from a Coalition Partner“ mit dem „Network Centric Warfare Award“ ausgezeichnet. Damit wird die besondere Bedeutung von MIP für die Interoperabilität unterstrichen.