Multiple Module
Multiple Module, auch Multimind ist ein Konzept des menschlichen Geistes, das dessen scheinbar monolithische Struktur einer Revision unterzieht. Stattdessen wird der Geist als Ansammlung teilweise selbständiger Module aufgefaßt. Obwohl diese zentral organisiert sind, arbeiten sie häufig auf sich gestellt.
Der vielfache Geist
Der Geist besteht nach diesem Konzept aus mehreren einzelnen Modulen, sogenannten multiplen Modulen, von denen jedes in einem bestimmten Wissens- und Handlungsbereich arbeitet oder eine bestimmte Art von Input analysiert. Die Anzahl dieser Unterabteilungen des Geistes ist unvorstellbar gross, und ihre Arbeitsweisen sind vielfältig.[1] Diese Module haben begrenzte, spezifische Aufgabenbereiche. Dadurch arbeiten sie relativ automatisch und verlieren bei der Informationsverarbeitung wenig Zeit. Diese Module werden automatisch und unbewusst aktiviert, um auf eine bestimmte Reizsituation zu reagieren.
Exekutive Prozessoren
Daneben bestehen bereichsneutrale Systeme, die als zentrale exekutive Prozessoren wirken. Sie integrieren die Botschaften der Module, koordinieren diese und steuern bewusste und geplante Handlungen. Das Bewusstsein hat aber nicht gleichzeitig zu allen Modulen Zugang. Es kann sich zur gleichen Zeit nur auf einige wenige Punkte konzentrieren.
Split-Brain-Patienten
Das Modell der multiplen Module hat eine reale anatomische Grundlage. Dies ergibt sich aus Untersuchungen von Split-Brain-Patienten, die aufgrund eines Hirnschadens an einer Amnesie leiden.[2]
Einzelnachweise
Literatur
- Michael Gazzaniga: The social brain. Basic Books, New York 1985
- Michael Gazzaniga: Das erkennende Gehirn. Junferman, Paderborn 1989
- Robert Ornstein: Multimind. Junferman, Paderborn 1989