Benutzer:Sambalolec/Lametta
Weil ich von Natur aus sehr faul bin und keine Lust habe, mich jedesmal erneut rechtfertigen zu müssen, vor allem aber weil es mich langweilt, jedesmal die immergleichen „Argumente“ der Listenbefürworter zu beantworten, sammele ich den ganzen Käse zentral an dieser Stelle und schreib auch auch gleich was dazu. Ebenso werde ich hier meine Argumente gegen die Listen darlegen.
Zu allen hier bereits behandelten Punkten werde ich, wenn sie künftig vorgebracht werden, keine dedizierte Stellungnahme mehr abgeben. Stattdessen antworte ich nur noch mit einem Link auf diese Seite. Zu diesem Vorgehen habe ich mich ausschließlich aus Gründen der Rationalität entschieden. Auf gar keinen Fall soll damit eine Missachtung oder Geringschätzung meiner Werten Mitdiskutanten zum Ausdruck gebracht werden.
Anregungen, Kritik und weitere Argumente sowie „Argumente“ sind jederzeit gerne gesehen. Benutzt dafür aber bitte die Disk und kritzelt nicht auf dieser Seite herum. Grüße -- sambalolec 05:39, 3. Apr. 2009 (CEST)
Von Listen mit Ritterkreuzen und listigen Kreuzrittern
Warum Lamettalisten POV sind
- Auszeichnungen wurden und werden aus vielerlei Anlässen und Gründen vergeben. Damit sich der Leser überhaupt ein neutrales Bild davon machen kann, was es mit den einzelnen Auszeichnungen auf sich hat, muß er den konkreten Tatbestand oder Sachverhalt kennen, der zur Verleihung führte. Die scheinbar neutrale, unkommentierte Aufzählung oder Auflistung von Auszeichnungen enthält dem Leser diese grundlegenden Informationen vor. Objektive Urteilsbildung wird so verhindert und der Leser stattdessen zu naiven Spekulationen wie: „Er hat einen Orden gekriegt, also wird er schon was geleistet haben, umsonst kriegt man keine Auszeichnung“, verleitet.
- Es wird behauptet, Auszeichnungen symbolisierten lediglich „Leistungen“ und ihre kommentarlose Erwähnung oder Auflistung sei daher wertfrei. Diese Schlussfolgerung ist Tünneff, sie basiert auf Aberglaube. In der Realität existiert so etwas wie „Leistung“ nicht; „Leistung“ ist ein reines Produkt des Denkens. Die Frage, ob und im welchem Maße eine konkrete Tat oder Verhaltensweise auszeichnungs- oder strafwürdig ist, kann objektiv nicht beantwortet werden. Die Antwort darauf stellt immer eine Wertung dar und kann daher niemals "wertfrei" sein. Die kommentarlose Erwähnung oder Auflistung von Auszeichnungen oder Strafen suggeriert Objektivität, ist aber in Wirklichkeit gleichbedeutend mit der Verallgemeinerung und unreflektierten Übernahme jener Beurteilungskriterien und Wertvorstellungen, die von den für Auszeichnungen und Bestrafungen zuständigen Stellen ursprünglich zugrundegelegt wurden.
- Die Darstellung in Form von Tabellen, Boxen oder Listen hebt die Auszeichnungen schon optisch hervor, ihre Auflistung in einem eigenen Abschnitt verstärkt diesen Eindruck, wertet sie gegenüber dem Text zusätzlich auf und verleiht ihnen so ein Gewicht, das weit über das in der Fachliteratur übliche Maß hinausgeht. Eine derartige Überbetonung solcher biographischer Einzelaspekte, die in der Fachliteratur eher am Rande thematisiert werden, verstößt ganz klar gegen WP:NPOV.
- Häufig wird angeführt, Listen seien praktisch weil sie einen schnellen Eindruck/Überblick/Vergleich ermöglichen, wohingegen das Verstecken der Auszeichnungen im Fließtext ideologisch/moralisch motivierte Zensur sei. Im Klartext heißt das zwar, daß alle anderen Infos ruhig in der Bleiwüste versauern können, wohingegen die liebevoll gebastelte virtuelle Ordensspange optisch ansprechend präsentiert werden soll. Aber selbstverständlich geht es dabei nur um enzyklopädische Motive wie "Übersichtlichkeit" und nicht etwa um die Durchsetzung eines fragwürdigen Geschichtsbildes.
- Um dieses (bewusst oder unbewusst verfolgte) Ziel zu erreichen, werden die absurdesten Begründungen angeführt. Beispielsweise wurde knallhart gefolgert, daß die Existenz von WP-Artikeln zu den einzelnen Auszeichnungen deren Relevanz begründe und damit ihre Erwähnung/Auflistung im Artikel.[1] Mal ganz davon abgesehen, daß eine bloße WP-Artikelexistenz wohl kaum Schwerpunktverlagerungen und Verzerrungen in Biographien begründen kann, trifft diese „Argumentation“ auch auf alle Alltags- und Gebrauchsgegenstände zu, die hier ein eigenes Lemma besitzen. So wirklich nachgedacht können die Vertreter dieser These also nicht haben.
- Es wurde argumentiert, die Listen wären vonnöten, um die Soldaten und ihre "Leistungen" besser miteinander vergleichen zu können: Wenn ein deutscher und z.B. ein amerikanischer Soldat praktisch das gleiche tun, dann ist auch die persönliche “Leistung” die gleiche – unabhängigkeit von der Verwerflichkeit oder Nicht-Verweflichkeit des von ihrem Land jeweils geführten Krieges.[2] Worin genau nun der Sinn bestehen soll, die Taten der Deutschen mit denen der Alliierten zu vergleichen, bleibt im Dunkeln.
- Die häufig vertretene These, Auszeichnungen seien z.B. mit technischen Daten vergleichbar und daher ähnlich zu behandeln, ist nicht zu halten. Technische Daten sind Beschreibungen physischer Objekteigenschaften, sie bezeichnen reale Merkmale und sind ihrer Natur nach immer objektiv. Ausgezeichnet zu sein, ist keine physische Objekteigenschaft (Mit Ausnahme vielleicht der wenigen Fälle, in denen die Dekoration implantiert wurde) sondern ein abstraktes Attribut, und daher außerhalb des menschlichen Denkens völlig bedeutungslos. Eine Auszeichnung verfügt über keinerlei substantielle Eigenschaften, sie ist lediglich von symbolischer Bedeutung. Die gedankliche Nichtunterscheidung zwischen physischen und symbolischen Objekteigenschaften ist ein prima Beispiel für essentialistisches Denken und darf guten Gewissens als "Intellektuelle Fehlleistung" bezeichnet werden.