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Laima

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Laima (litauisch: Laimė oder Laima, lett. auch: Laimas māte) ist eine Göttin in der lettischen und litauischen Mythologie, die Personifizierung des Schicksals und von Glück und Unglück. Sie wird mit Geburt, Heirat, Tod, Fruchtbarkeit und dem häuslichen Leben in Verbindung gebracht, wird daher als Schutzheilige der Schwangeren angesehen.

Laima erscheint in Lettland oft gemeinsam mit ihren Schwestern Kārta und Dēkla als Dreieinigkeit von Schicksalsgöttinnen, Teil einer in Europa und der Ägäis weit verbreiteten Auffassung des Schicksals als in der Hand dreier altersloser Frauen, wie den Nornen, Parzen oder Moiren. Laima ist zwar die weitaus bekanntere, Dēkla and Kārta haben aber eine ähnliche Bedeutung. Bei den Dievturi werden diese drei Göttinnen als die drei Laimas bezeichnet, um anzuzeigen, dass es sich um dieselbe Göttin in drei verschiedenen Ausprägungen handle.

Die Mythenkundlerin und Archäologin Marija Gimbutas (1921–1994) erinnerte sich in einem Interview an ihre Mädchenzeit in Litauen:

"Es gab da die Göttin Laima, diese konnte des Nachts erscheinen und durch die Fenster schauen. Sie half den Gebärenden, wobei es Aufgabe der Großmutter war, Gaben für die Göttin bereitzuhalten: Handtücher und gewobene Stoffe wurden ihr dargebracht, weil sie die Spinnerin und Weberin des Lebens ist. Ihre Bedeutung mag schwinden, aber vor 50 Jahren gab es sie noch."

Laima bestimmte das Schicksal der Neugeborenen.

Es gibt zahlreiche baltische Volkslieder (Dainas), die erzählen, wie Laima die Feier zur Namensgebung Aušrinės ausrichtete, zu der sie alle Sterne (lit. Žvaigždės, lettisch: Zvaigznes) nicht aber die Sonne (Saulė) einlud.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war der Laima-Kult in Litauen bereits weitgehend verschwunden. Derzeit versuchen die Anhänger neuheidnischer Religionen, wie die Romuva in Litauen und die Dievturi in Lettland, die alten Rituale wiederzubeleben.

Quelle

Literatur