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MBDB

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Als MBDB wird der psychoaktive Wirkstoff N-Methyl-1-(1,3-benzodioxol-5-yl)-2-butanamin bezeichnet. MBDB gilt als Entaktogen und gehört zur Gruppe der Amphetamine. MBDB ist kein Halluziongen.

Seit 1995 ist MBDB als Betäubungsmittel weder verkehrs- noch verschreibungsfähig. Die Bedeutung von MBDB als Droge ist genauso wie bei BDB nur gering.

Die übliche, oral aufgenommene Einzeldosis beträgt etwa 200 Milligramm. Die Absorption findet im Gastrointestinaltrakt statt. Gegenüber den übrigen Amphetaminen tritt die Wirkung besonders schnell nach 20 Minuten ein. Dagegen ist die Wirkdauer mit etwa 4 bis 6 Stunden geringer als bei den übrigen Amphetaminen mit Ausnahme des MDE.

Durch die Aufnahme von MBDB wird die Serotoninkonzentration im synaptischen Spalt erhöht. Die genauen Wirkmechanismen sind bis heute nicht geklärt. Durch die Wirkung entstehen euphorische Zustände mit gesteigerter Empathie. Daher wurde MBDB auch bei psycholytischen Behandlungen in der Psychotherapie eingesetzt. Der Einsatz ist mittlerweile verboten.

Als weitere körperliche Effekte stellt sich eine Steigerung von Herzfrequenz und Blutdruck ein. Hinzukommen Appetitlosigkeit und erhöhte Schweißproduktion. Die Pupille erweitert sich (Mydriasis), ggf. kann es zu einer Kieferklemme (Trismus) oder Zähneknirschen (Bruxismus) kommen. Als besonders gefährlich wird die Dehydrierung des Körpers eingestuft.

Über die Neurotoxizität von MBDB liegen keine ausreichenden Erkenntnisse vor. MBDB kann wie die übrigen Entaktogene Psychosen induzieren. Das Abhängigkeitspotenzial wird als mittel eingestuft.

Bei Überdosierung kann eine Detoxikation mit Aktivkohle versucht werden. Liegt eine Kreislaufdysregulation vor, so sind Alphablocker und Calciumantagonisten zu verabreichen. Bei Hyperthermie sollte eine physikalische Kühlung vorgenommen werden. Der Flüssigkeitsdurchsatz sollte mit Bikarbonatinfusionen unterstützt werden.