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Gaukler

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Ein Gaukler ist im weitesten Sinne ein Artist, der kleine Kunststücke beherrscht und diese meistens auf offenen Plätzen wie der Straße zur Schau stellt. Bei den Kunststücken kann es sich um Zaubertricks, aber auch um besondere Fertigkeiten sportlicher Art (Auf den Händen laufen, Einrad fahren, Jonglieren o.ä.) handeln.

Datei:Der Gaukler.jpg
Der Gaukler von Hieronymus Bosch

Der Begriff Gaukler, der schon im Mittelalter gebräuchlich war, ist eigentlich negativ besetzt, da mit ihm Fahrendes Volk verbunden wurde, das nur darauf aus war, den unbedarften Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Zu den Gauklern gehörten auch „Beutelschneider“, Quacksalber, Possenreißer, Bärenführer, Zirkusangehörige und Wanderprediger. Sie trieben sich auf Kirchfesten und Jahrmärkten herum und präsentierten ihre Kunststücke, oft bloße Betrügereien. Aus dem Begriff leitet sich das heute noch gebräuchliche „Vorgaukeln“ ab.

Gaukler hatten keine rechtliche, kirchliche oder soziale Geltung. Gesetzestexte wie Sachsenspiegel und Schwabenspiegel, aber auch Stadtrechte schützten weder das Leben der Fahrenden noch ihre Unversehrtheit oder ihr Eigentum. Gaukler standen außerhalb der gesellschaftlichen Standesordnung.

Gaukler sind immer wieder Gegenstand künstlerischer Verarbeitung geworden. So hat der Maler Hieronymus Bosch diesem Thema ein Bild gewidmet (siehe: Der Gaukler).

Heutzutage wird mit dem Begriff unverfänglicher umgegangen, es kommt vor, dass einige Artisten sich sogar selbst als Gaukler bezeichnen.